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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst
Autoren: Mary Jo Putney
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Männer auf sicheren Abstand zu halten.
    Kopfschüttelnd ging sie in ihr Schlafzimmer, um sich mit einem Korb, der mit zu flickender Kleidung gefüllt war, zu beschäftigen. Es gab nichts Besseres als Stopfen, um wieder auf den Boden der Wirklichkeit zurückzukehren.
    Catherine wollte gerade nach unten gehen, um zu sehen, welche Fortschritte das Abendessen machte, als ihr Mann hereinkam.
    »In den Ställen stehen mehrere neue Pferde.«
    Colin nahm seinen schwarzen Lederhelm ab und warf ihn auf das Bett. »Außerdem gute. Haben wir einen neuen Quartierkameraden bekommen?«
    Sie nickte und machte einen kleinen, sorgfältigen Stich. »Major Lord Michael Kenyon von den Rifles.
    Er hat im letzten Jahr den Dienst quittiert, aber Napoleons Flucht veranlaßte ihn zur Rückkehr. Er ist im Stab des Herzogs, zumindest im Augenblick.«
    Colin hob die Stirn. »Einer der hochgeborenen Offiziere, die Old Hookey mag, weil sie ebenso gut tanzen wie kämpfen können.« Er legte seine Jacke und sein Hemd ab. »Könnte nützlich sein, den Mann zu kennen. Hat er Interesse an dir gezeigt?«
    Sie senkte den Blick und biß einen Faden ab, wünschte sich, daß Colin sein Selbstinteresse nicht ganz so direkt zeigte. Es stimmte, daß eine attraktive Frau für einen Offizier ein Vermögen wert war, aber sie haßte es, wenn er sie drängte, mit seinen Vorgesetzten zu flirten. Das erste Mal, als er das getan hatte, war sie erschrocken gewesen. Er hatte sie eilends darauf aufmerksam gemacht, daß es die Pflicht einer Ehefrau sei, die Karriere ihres Mannes zu fördern.
    Unausgesprochen klang darin an, daß sie andernfalls als Ehefrau unbefriedigend sei.
    Danach hatte sie getan, was er wünschte.
    Obwohl Lord Michael ihr Aussehen offensichtlich bewundert hatte, wollte sie nichts über ihn sagen, was Colin Anlaß zu Spekulationen gab. Beiläufig sagte sie »Major Kenyon ließ nicht erkennen, ob er von meinem berüchtigten Charme hingerissen ist. Ich weiß nicht, wie gut er tanzt, aber er hat in den meisten großen Schlachten auf der Halbinsel gekämpft.«
    »Klingt, als sei das eine gute Ergänzung für das Haus. Sei besonders charmant – meine Beförderung zum Major ist überfällig, und Kenyon muß Einfluß beim Herzog haben.«
    »Du wirst bald befördert werden.« Sie seufzte.
    »In den nächsten Monaten wird es reichlich Gelegenheiten geben, Ruhm zu erlangen.«
    »Das hoffe ich wirklich.« Während Colin begann, seine Ausgehuniform anzulegen, runzelte er die Stirn. »Kenyon… Der Name ist bekannt.« Er schnippte mit den Fingern. »Jetzt erinnere ich mich. Nach der Schlacht von Barossa ließ er für die Männer, die er befehligte, eine Gedächtnismedaille prägen. Sagte, sie hätten eine so herausragende Tat vollbracht, daß sie es verdienten, ausgezeichnet zu werden.« Colin lachte. »Kannst du dir vorstellen, daß man so etwas für eine Kompanie betrunkener Soldaten macht?«
    Catherine warf ihm einen kühlen Blick zu. »Ich denke, er hat recht – außerordentlich tapfere Soldaten sollten ausgezeichnet werden. Die Rifles sind eine der besten Truppen in der Armee, und ein Grund dafür ist, daß ihre Offiziere angehalten werden, jeden ihrer Männer zu kennen und zu respektieren.«
    »Gemeine Soldaten sind nicht wie wir. Seine kostbaren Truppen haben die Medaillen wahrscheinlich für einen Drink verkauft.« Ihr Mann fuhr sich mit einem Kamm durch sein hellbraunes Haar. »Ich werde mit Freunden zu Abend essen. Es wird vermutlich spät werden.
    Deshalb komme ich heute nacht nicht zurück.«
    Sie überlegte gleichgültig, wer die Frau war. Die Damen von Brüssel waren überaus freundlich zu den alliierten Offizieren, die gekommen waren, um sie davor zu bewahren, wieder das Joch des Kaisers tragen zu müssen.
    Sie erhob sich, nahm sein zerknittertes Hemd und die Wäsche und legte sie in den Wäschekorb. »Ich wünsche dir einen schönen Abend.«
    »Den werde ich haben«, sagte er fröhlich.
    Sie zweifelte nicht daran.
    Michael aß mit Freunden von der Armee zu Abend, die in der Region stationiert waren. Es war gut, sie zu sehen, obwohl er viele Hänseleien wegen der Tatsache einstecken mußte, daß er der Armee offensichtlich nicht fernbleiben konnte.
    Wie vorhersehbar gewesen, drehte sich das Gespräch um die militärische Lage. Obwohl offiziell noch Frieden herrschte, bezweifelte niemand, daß Bonaparte wieder gegen die Alliierten marschieren würde, sobald er seine Position in Paris gefestigt hatte.
    Michael kehrte spät in sein neues Quartier
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