Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)

Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)

Titel: Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)
Autoren: Mary Kay Andrews
Vom Netzwerk:
Bobs Schwester und Geschäftspartnerin, Leuveda Garner, mit einem freundlichen Nicken und bot mir eine Bietertafel aus Pappe an.
    »Hey, Eloise«, sagte sie. »Lange nicht gesehen.«
    »Frohe Weihnachten, Leuveda«, sagte ich. »Irgendwas Gutes dabei heute?«
    »Hast du Bedarf an tiefgekühlten Milchtüten? Bob hat einen Supermarkt drüben in Easley aufgekauft. Wir haben haufenweise altes Inventar und Ladenregale. Und ein paar gute Registrierkassen, falls du dich dafür interessierst.«
    »Ich dachte eher an Antiquitäten. Habt ihr gerade nur Zeug aus dem Laden?«
    »Nicht nur«, antwortete sie schnell. »Wir haben auch den gesamten Hausstand des Eigentümers. Ein paar Möbel, Geschirr, Wäsche, das ganze Zeug vom Dachboden und aus dem Keller und dazu allerlei Gerümpel aus ein paar Schuppen auf dem Grundstück.« Sie rümpfte die Nase. »Alter Kram, wie du ihn magst, Eloise. Such dir besser einen Platz. Bob fängt heute früh an, weil er noch nach Hendersonville fahren will, um eine Ladung Möbel abzuholen, und das Wetter in den Bergen soll ziemlich schlecht sein.«
    Und tatsächlich, als meine Augen sich an das Dämmerlicht im Hühnerstall gewöhnt hatten, sah ich Bob bereits auf seinem Podest stehen, das Mikrophon an der Vorderseite seines Hemds befestigt, wie er gerade einen alten, lebensgroßen Pappaufsteller von Meister Proper hochhielt.
    »Also, Leute«, rief Bob, »ich brauche ein echt sauberes Gebot für den Anfang. Das hier ist altehrwürdige Werbekunst. Was bietet ihr? Was wollt ihr geben? Gib mir hundert. Und los, hohoho. Kapiert?«
    Das Publikum stöhnte, aber es hatte kapiert.
    Da ich keine Zeit gehabt hatte, mir die Ware vorher anzusehen, setzte ich mich mit einem metallenen Klappstuhl ganz nach vorne und versuchte, die Angebote von dort aus in Augenschein zu nehmen. Manchen Auktionatoren machte es nichts aus, wenn man sich umsah, während sie redeten, aber Bob Gross führte ein strenges Regiment, und sobald er einmal mit der Arbeit angefangen hatte, duldete er keine Ablenkung mehr.
    Wie Leuveda angekündigt hatte, war heute die komplette Ladeneinrichtung eines kleinen Lebensmittelladens einschließlich der Auslagen an den beiden Längswänden des Hühnerstalls aufgebaut. Mein Blick blieb an einer ramponierten Brotvitrine aus rot lackiertem Metall mit drei Fächern hängen, auf dem oben das alte Logo von Sunbeam-Brot prunkte. Die hochgesteckten goldenen Löckchen des Sunbeam-Mädchens leuchteten immer noch so frisch wie am ersten Tag, als sie in das weiße Brot biss. Das wäre genau das Richtige als Auslage im Maisie’s Daisy . Ich sah es bereits vor mir, mit Stapeln alter Decken, Tischtücher und Bettwäsche.
    Rechts neben dem Sunbeam-Mädchen lehnte eine alte, türkis gestrichene, hölzerne Fliegengittertür mit einem hellgelben Metallwerbeschild für Orangensaft.
    »Meins«, flüsterte ich leise. Diese Fliegengittertür wollte ich unbedingt für mich selbst haben. Sie würde eine wunderbare Küchentür in meinem Reihenhaus in der Charlton Street abgeben.
    Nervös musterte ich die anderen Auktionsbesucher, um die Konkurrenz einzuschätzen, und stellte erfreut fest, dass die meisten von ihnen sich tatsächlich nur für das modernere Inventar zu interessieren schienen, das Bob Stück für Stück versteigerte.
    Als eine halbe Stunde später das Sunbeam-Regal an der Reihe war, verlangte Bob als Einstiegsgebot zweihundert Dollar. Ich ließ meine Bietertafel unten. Viel zu teuer, fand ich. Heute, bei diesem spärlichen Publikum, konnte er froh sein, wenn er fünfzig dafür bekam – so viel hatte ich bereits dafür eingeplant.
    »Zweihundert?«, flehte Bob und suchte den Raum nach Geboten ab. »Und was ist mit einsfünfundsiebzig?« Ungläubig breitete er die Arme aus. »Leute, das sind echte Americana. Die haben einfach ihren Preis.«
    »Einhundertachtzig.« Die Stimme kam hinten aus dem Raum, und ich hatte sie erst vor kurzem gehört. Gerade heute Morgen, um genau zu sein. Ich wirbelte auf meinem Stuhl herum und sah Manny Alvarez, der hektisch mit seiner Bietertafel wedelte.
    »Das hört sich doch schon besser an«, sagte Bob anerkennend. »Ein Mann, der den Wert der Dinge kennt.«
    Manny Alvarez! Was mischte der sich hier in Hardeeville unters gemeine Volk? Ich kaufte seit Jahren bei Trader Bob und ich hatte noch nie erlebt, dass ein anderer Antiquitätenhändler aus Savannah meine geheime Quelle aufgesucht hätte. War Manny meinem Truck über die Brücke gefolgt?
    »Wir haben einhundertachtzig«, rief
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher