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Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)

Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)

Titel: Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)
Autoren: Petra Schier
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waren? Aber wo, um alles in der Welt, sollte er am Heiligen Abend um halb vier Uhr nachmittags einen Elektriker herholen? Abgesehen davon, dass er noch mindestens eine Stunde beschäftigt war, bis sie den Tieflader, der halb im See feststeckte, geborgen hatten.
    Mario hatte er mittlerweile doch zu seinem Bruder gefahren, nachdem deutlich geworden war, dass es hier länger dauern würde.
    »Herr Marbach?« Der Kommissar trat neben ihn und reichte ihm einen Becher Kaffee. »Wie es aussieht, gehören die beiden Männer, die wir festgenommen haben, zu der Firma, die das Holz bei Ihnen gekauft hat. Jetzt müssen wir prüfen, ob sie auch für die anderen Holzdiebstähle verantwortlich sind.«
    Leon nickte grimmig. »Komisch, dass das jedes Jahr zu Weihnachten passiert.«
    Der Polizist zuckte mit den Schultern. »Der Winter scheint die Holzdiebe geradezu anzulocken. Letztes Jahr hatten wir ja Glück, dass einer von ihnen von einem Hund gebissen wurde, sonst hätten wir sie vielleicht nicht so schnell geschnappt. Dieses Mal können Sie sich bei Ihrem Waldarbeiter, Herrn Ivovicz, bedanken. Wenn er nicht heute hier vorbeigefahren wäre ...«
    »Ich weiß.« Leon nickte erneut. »Igor hat diese Sache keine Ruhe gelassen. Er ist in der letzten Zeit mehrmals am Tag die Waldwege abgefahren und hat gehofft, die Diebe auf frischer Tat zu ertappen.« 
    »Löblich, wenn auch nicht ganz ungefährlich«, kommentierte der Kommissar und ging zu seinen Kollegen zurück.
    Nachdem man den Tieflader endlich wieder auf festem Boden gebracht hatte und die Baumstämme mit einem Kranwagen abgeladen worden waren, machte sich Leon auf den Weg zu seinem Bruder, um Mario abzuholen.
    Peter und Linda versuchten ihn zu überreden, den Heiligabend mit ihnen und ihren Kindern zu verbringen, doch Leon lehnte ab. Er hatte zu Hause bereits alles für Mario vorbereitet, gegen sechs Uhr erwartete er Richard und Agnes, und außerdem musste er sich ja noch um die Sache mit seiner Mieterin, der Theresia Mayer, kümmern.
     

21. Kapitel
     
    »Hallo Junior – Verzeihung, Leon.« Richard lächelte, als er die Stimme seines Neffen am Telefon vernahm. »Wir sind schon so gut wie auf dem Weg zu euch.« Sein Lächeln verflog. »Was soll das heißen – sie sitzen im Kalten?«
    »Was ist denn?«, wollte Agnes wissen, als sie das ernste Gesicht ihres Mannes sah, doch er wehrte mit einer kurzen Handbewegung ab und lauschte weiter seinem Neffen. Dann schüttelte er entschieden den Kopf. »Nein, mein Junge. Bei aller Liebe, aber das wirst du schön selbst regeln. Hat sie dich nicht schon vor Wochen darum gebeten, einen Elektriker zu schicken? Was? Das tut doch überhaupt nichts zur Sache. Immerhin gehört dir das Haus. Nein, auf gar keinen Fall. Ich werde nicht hinfahren. Das wirst du erledigen. Himmel, man könnte meinen, in dem Haus warte der Teufel auf dich! Das ist ja lachhaft. Wir kommen jetzt zu euch rüber, dann können wir auf Mario auspassen, bis du wieder zurück bist. Nein, du wirst dich ... Wie? Hör zu: Tu dir selbst einen Gefallen und fahr zu ihr. Bis nachher.« Richard stellte das Telefon zurück in die Station und rieb sich grimmig den Bart. »Der Junge stellt sich wirklich an wie ein Kleinkind.«
    »Was ist denn überhaupt los?«, wunderte Agnes sich.
    Richard sah sie einen Moment sinnierend an, dann lächelte er. »Mit etwas Glück wird Leon heute ein paar seiner Probleme in den Griff kriegen. Komm, lass uns losfahren! Ich erzähle dir alles auf den Weg zu ihm.«
    Hannah hatte mangels Strom den Rest des Kartoffelsalats und ein paar belegte Brote zum Abendessen bereitet, und sie und Paula hatten es sich im Wohnzimmer vor dem hübsch geschmückten Weihnachtsbaum gemütlich gemacht. Leider konnten sie die Lichterkette nicht einschalten, doch die bunten Kugeln und das Lametta verbreiteten auch so eine feierliche Stimmung. Auf dem Couchtisch standen ein großer Teller mit selbstgebackenen Plätzchen und daneben eine Karaffe mit Kinderweihnachtspunsch und zwei Gläser sowie ein Büchlein mit Weihnachtsliedern, die sie vor der Bescherung mit Paula singen wollte.
    Da es im Haus mittlerweile noch kühler geworden war, hatte Hannah mehrere Wolldecken um ihre Tochter aufgeschichtet und sich selbst in eine dicke Strickjacke gehüllt. Billa lag auf ihren Füßen.
    »Das ist ein komisches Weihnachten«, befand Paula und schob ihren leeren Teller zur Seite. »Wann machen wir denn die Bescherung?« 
    Hannah strich ihr übers Haar. »In einer halben Stunde, mein
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