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Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)

Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)

Titel: Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)
Autoren: Petra Schier
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sie neugierig an. »Was ist denn, Mama? Ist die Heizung kaputt? Mir ist kalt!«
    »Unsere Stromleitungen sind defekt, deshalb springt die Heizung nicht mehr an«, erklärte Hannah ihrer Tochter. »Geh am besten in dein Zimmer, und hol dir einen dicken Pullover aus dem Schrank. Ich versuche noch mal, den Elektriker zu erreichen.«
    Sie suchte sich die Nummer heraus und wählte, doch nur ein Anrufbeantworter meldete sich mit der Nachricht, dass der Anschluss erst nachmittags wieder besetzt sei. »Na toll.« Hannah legte ihr Handy beiseite und griff nach dem Telefonbuch. »Irgendeine Firma muss doch wohl heute noch zu erreichen sein.«
    Leon hatte das Mittagsgeschirr in die Spülmaschine geräumt, als gleichzeitig sein Telefon und sein Handy klingelten. Irritiert nahm er beide Geräte auf und schaute auf die Displays. Dann nahm er das Gespräch, das über Festnetz kann, an.
    »Forsthaus, Marbach am Apparat?« Er runzelte die Stirn. »Guten Tag, Herr Kommissar und frohe Weihnachten. Wie? ... Wann? Aha, und wo steht der Tieflader jetzt? Gut, danke, ich komme so bald ich kann.« Er legte das Telefon beiseite und zückte sein Handy, das mittlerweile aufgehört hatte zu klingeln und wählte die Nummer im Display. »Hallo, Martin. Wie? Die Polizei hat gerade ange... Ich komme gleich rüber.« Er unterbrach die wie immer miserable Verbindung und rief Mario zu sich. »Ich muss noch mal los«, erklärte er ihm. »Die Polizei hat die Diebe gefasst, die den Holztieflader gestohlen haben.«
    »Darf ich mitkommen?«, fragte Mario mit leuchtenden Augen.
    Leon nickte. »Aber du musst im Auto bleiben. Ich kann dich aber auch so lange zu Onkel Peter und Tante Linda auf den Bauernhof bringen.«
    »Nö, ich will mit!«, rief Mario und rannte zur Garderobe, um seinen Anorak zu holen.
    »Ich glaube das einfach nicht!« Fluchend warf Hannah ihr Handy auf den Küchentisch, griff jedoch sofort wieder danach. »Muss so was ausgerechnet am Heiligen Abend passieren? Und nur, weil dieser blöde Fatzke es nicht für nötig hält, sich rechtzeitig um einen Elektriker zu kümmern. Jetzt sitze ich schön da.« Wütend klickte sie die Nummer ihres Vermieters an und hoffte, dass er wenigstens an einem Tag wie heute einigermaßen ansprechbar war.
    »...bach?«, kam es denn auch unter den üblichen knisternden Störungen vom anderen Ende.
    Hannah atmete auf. »Ja, guten Tag, Herr Marbach ... frohe Weihnachten«, rang sie sich gerade noch rechtzeitig ab. »Hier ist Mayer. Es tut mir leid, aber ich habe jetzt wirklich ein Problem hier. Der Strom ist ausgefallen, und ich ...«
    »Nach links!«
    Erschrocken hielt sie den Hörer ein Stück vom Ohr weg, weil der Befehl mal wieder laut gebrüllt worden war. Etwas quietschte und rumpelte im Hintergrund. Dann hörte sie für einen Moment nichts mehr und dachte schon, die Leitung sei unterbrochen worden. Doch dann kamen wieder Sprachfetzen durch.
    »... nicht... kümmern ... gerade ... etwas Wichtiges ...«
    Hannah runzelte verärgert die Stirn. »Es ist mir egal, ob Sie etwas Wichtiges Vorhaben, Herr Marbach. Meine Tochter und ich sitzen hier in der Kälte, weil der Strom ausgefallen ist und damit auch die Gastherme. Ich verlange, dass Sie sich sofort darum kümmern!«
    »... machen? ... Feiertag«, kam es zwischen Knistern und dem Lärm, der am anderen Ende der Leitung herrschte.
    »Ach, schau an, da wäre ich nie drauf gekommen, dass heute die Feiertage beginnen«, antwortete Hannah gallig. »Glauben Sie denn, ich will über Weihnachten in einem kalten Haus sitzen? Ich kann noch nicht einmal kochen, und heißes Wasser zum Waschen habe ich auch nicht.«
    »Holen Sie doch ...triker.«
    »O nein, das werden Sie tun!«, rief Hannah wutentbrannt. »Versuchen Sie mal, heute einen Handwerker zu bekommen. Ich verlange, dass Sie auf der Stelle etwas tun. Und wenn Sie mir ein Hotel bezahlen! Es reicht mir jetzt wirklich. Wie?«
    »... auch nicht hexen.«
    »Sie sollen nicht hexen, sondern Ihren Hintern in Bewegung setzen! Wenn sich bis heute Abend nichts getan hat, hören Sie von meinem Anwalt!«, fauchte sie und schaltete wütend ihr Handy ab.
    Leon starrte erbost sein Mobiltelefon an. Diese blöde Kuh hatte einfach aufgelegt. Als hätte er gerade keine anderen Probleme, kam sie ihm auch noch mit diesen verfluchten Stromleitungen. Wenn er die wenigen Fetzen, die er verstanden hatte, richtig deutete, saß sie im Dunkeln und ganz ohne Strom. Er schüttelte den Kopf. Konnte es wirklich sein, dass die Leitungen so marode
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