Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Aufgaben sehr ernst. Sie hielten ihre endlose Wache genau zu dem Zweck, dass jeder wusste, dass sie wachten, sodass niemand auch nur den Versuch unternahm, ihrem allsehenden Auge zu entgehen. Gelegentlich einen Geist zu überprüfen war da nur ein geringer Preis.
     
    Commander Michael Carus, Kommandant von HMS Javelin und kommandierender Offizier der 2. Division von Zerstörerflottille 265, bekannt als die »Silver Cepheids«, seufzte schicksalsergeben, als er seine Befehle überdachte.
    Wenigstens etwas zu tun, sagte er sich. Und er war nicht überrascht, dass sie den Auftrag erhalten hatten. Die Flottille hatte sich ihren Namen verdient, indem sie ihr Können in Bezug auf Aufklärung und Erkundung immer wieder unter Beweis stellte; allerdings fragte sich Carus manchmal, ob der Name wirklich angemessen war. Cepheiden gehörten nicht gerade zu den unauffälligsten Sternen in der Galaxis, doch Unauffälligkeit war das A und O bei Aufklärungseinsätzen.
    »So, Linda«, sagte er und reichte der Astrogatorin der Javelin, Lieutenant Linda Petersen, den Datenchip. »Wir gehen auf Geisterjagd. Berechnen Sie bitte einen Kurs.«
    »Ich höre und gehorche«, erwiderte Petersen. Sie schob den Chip in die Konsole und blickte Carus über die Schulter an.
    »Wie eilig haben wir’s denn, Skipper?«, fragte sie.
    »Das Ereignis liegt fast dreizehn Stunden zurück«, sagte Carus. »Ich habe das Gefühl, unsere Herren und Meister hätten es gern, wenn wir es überprüfen, ehe es noch viel älter geworden ist. Daher würde ich sagen, eine gewisse Eile wäre wohl in Ordnung.«
    »Kapiert, Skip«, sagte Petersen und machte sich an die Arbeit. Zwei Minuten später grunzte sie zufrieden.
    »Also gut«, sagte sie und drehte sich mit dem Sessel zu Carus um. »Das wird ein richtig kurzer Sprung, Skipper. Nicht ganz ein Mikrosprung, aber fast; wenn wir also zu viel Geschwindigkeit aufbauen –«
    »In meiner Jugend, längst in den trüben Nebeln der Zeit versunken, drei Jahre mag es her sein, war ich selbst einmal Astrogator, meine Tochter«, unterbrach Carus sie. »Ich glaube mich dunkel zu erinnern, wie wenig wünschenswert es ist, bei einem kurzen Hopser über den Transitionspunkt hinauszuschießen. Irgendwo hallt es wider in meinem alternden Gedächtnis.«
    »Jawohl, Sir«, bestätigte Petersen grinsend. »Was ich sagen wollte: Ich würde zwoundvierzigtausend Kps als Grundgeschwindigkeit nicht überschreiten. Damit wären wir nicht ganz drei Stunden unterwegs, falls wir auf die Theta-Bänder steigen.«
    Carus nickte. Wie er gerade angemerkt hatte, war er selbst einmal Astrogator gewesen, und sein Verstand vollzog Petersens Entscheidungsbaum nach. So »steil« zu transistieren, dass man auf einem relativ kurzen Sprung die Theta-Niveaus erreichte, kostete die Hypergeneratoren und Alpha-Emitter des Schiffes vermutlich einige Stunden Lebensdauer, aber besonders schlimm wäre es nicht.
    »Ungefähr fünfhundert Gravos?«, fragte er.
    »Das hatte ich mir auch gedacht. Wir brauchen etwa zwo Stunden, um auf Transitgeschwindigkeit zu kommen. Ich sehe keinen Grund, uns stärker anzutreiben und zu riskieren, über den Transitionspunkt am anderen Ende hinauszuschießen.«
    »Klingt vernünftig«, sagte Carus und wandte sich seinem Signaloffizier zu.
     
    Drei Stunden später trafen die Zerstörer Javelin, Dagger, Raven und Lodestone an der Position des Geisterabdrucks ein und begannen auszuschwärmen.
    »Sie und Bridget übernehmen die Außenzone, John«, ordnete Carus mit einem Blick auf die drei Gesichter in seinem geteilten Combildschirm an. »Julie und ich suchen innen.«
    »Verstanden«, bestätigte Lieutenant Commander John Pershing von der Raven, und Lieutenant Commander Bridget Landry, die Kommandantin der Dagger, nickte.
    »Wer von uns spielt Anker?«, fragte Lieutenant Commander Julie Chase von der Brücke der Lodestone, und Carus lachte leise.
    »Rang hat seine Privilegien«, sagte er betont selbstgefällig.
    »Als ob ich’s nicht geahnt hätte«, ächzte sie, dann lächelte sie. »Versuchen Sie wach zu bleiben, während wir Übrigen uns abschuften, ja?«
    »Ich tue, was ich kann«, versicherte Carus ihr.
     
    »Fast genau nach Zeitplan, Sir«, stellte Commander Kolstad fest. »Schön, wenn der Feind pünktlich ist, würde ich sagen.«
    Admiral Topolev bedachte sie mit einem mild tadelnden Blick. »Seien wir nicht übermäßig zuversichtlich, Felicidad«, erwiderte er.
    »Nein, Sir«, sagte Kolstad rasch, und er ließ sein leises
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher