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Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Titel: Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts
Autoren: L.A. Weatherly
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entgegenflog.
    Er hatte mich zurückgeholt. Ich war gestorben und er hatte mich zurückgeholt.
    Schließlich ließen wir voneinander ab und lagen, mit den Gesichtern zueinander, auf dem Kissen. Und dann, ganz langsam, fingen wir beide an zu lächeln. Alex fuhr mit dem Finger von meiner Schläfe zu meinem Kinn. Unter der Bettdecke lag mein Fuß an seinem nackten Bein und ich kitzelte ihn mit den Zehen an der Wade. Von draußen hörte ich das monotone leise Brummen des Verkehrs und das Gezwitscher eines Vogels.
    »Weißt du, das ist es wert«, sagte Alex und lächelte mich an. Er sah mir tief in die Augen.
    »Was denn?«, fragte ich.
    Langsam strich sein Daumen über meine Wange. »Das alles. Dich zu haben. Dafür ist kein Preis zu hoch.«
    Minuten verstrichen und wir lagen einfach da, einer versunken in den Anblick des anderen.
    Plötzlich wurde ich mir unserer bloßen Beine bewusst und mir kam ein Gedanke, bei dem ich beinahe anfing zu kichern - auch wenn er eigentlich nicht wirklich komisch war. »Tja … ich glaube, wir haben nichts anzuziehen, oder? Außer den Sachen, die wir gestern getragen haben. Eigentlich haben wir gar nichts.«
    Alex schüttelte den Kopf und setzte sich leicht auf. »Nein, der Landrover ist mittlerweile bestimmt abgeschleppt worden – wir würden ihn sowieso nicht wiederbekommen, schließlich ist er nicht auf unsere Namen registriert. Und das meiste von unserem Zeug war da drin. Meine Tasche mit unseren ganzen Klamotten ist noch in der Hütte – wir könnten versuchen, mit dem Motorrad raufzufahren, aber …«
    »Ich glaube nicht, dass wir dort noch länger sicher wären«, beendete ich den Satz, wobei ich mich ebenfalls aufsetzte.
    »Nein, ich auch nicht.«
    Es versetzte mir einen Stich, als ich an die Blockhütte dachte – unser erster Kuss, die Erkenntnis, dass wir beide das Gleiche füreinander empfanden. All die Stunden, die wir dort mit Reden, Kartenspielen und Umarmungen verbracht hatten. Aber sie war nur ein Ort, sie war nicht wichtig. Das einzig Wichtige war, dass wir zusammen waren.
    »Und … was jetzt?«, fragte ich. Ich stopfte meine Kissen zurecht und legte mich so hin, dass ich ihn ansah.
    Er strich mir die Haare aus dem Gesicht. »Na ja, zuallererst -und das ist die Hauptsache – werde ich dich nie wieder aus den Augen lassen. Was immer von jetzt an passiert, es wird uns beiden passieren.«
    Ich griff nach meinem Anhänger und befühlte die glatten Facetten. »Für immer«, sagte ich. Und merkte, wie mich das Glück durchströmte, weil wir dazu noch eine Chance hatten.
    Er küsste mich sanft. »Und was einen Plan angeht …« Er lehnte sich zurück, stützte die Unterarme auf den Knien ab und runzelte nachdenklich die Augenbrauen. »Wir wissen, dass die Operation Angel noch existiert – auch wenn nicht mehr viel von ihr übrig ist. Ich glaube, Sophie wird versuchen, sie wiederzubeleben, sobald sie von ihrem Versteck die Nase voll hat.«
    Ich zog ebenfalls die Knie an, während ich ihn beobachtete. »Möchtest du mit ihnen noch etwas zu tun haben?«
    Er schnaubte leise. »Nein, ich traue ihnen nicht. Mir gefällt ihre Arbeitsweise nicht. Und du?«
    Ich schüttelte den Kopf. Ich vermute mal, sie konnte nichts dafür, aber ich wollte Sophie, ehrlich gesagt, nie wieder sehen. Es überlief mich kalt, als mir klar wurde, dass sie mir sowieso keinerlei Kontaktdaten gegeben hatte. So sicher war sie sich gewesen, dass ich sterben würde.
    Alex tippte sich mit dem Finger auf das Knie. »Mal ehrlich, ich finde Mexiko klingt noch immer ziemlich gut«, sagte er irgendwann. »Wir brauchen einen sicheren Unterschlupf und ich glaube nicht, dass wir den in diesem Land noch irgendwo finden werden. Außerdem ist dort alles ziemlich billig, ich habe nur noch ungefähr sechshundert Dollar. Ich muss so schnell wie möglich ein neues Ausbildungslager aufbauen. Aber fürs Erste könnten wir uns ein geschütztes Fleckchen suchen und probieren, ein paar neue AKs zusammenzutrommeln und alles wieder in Gang zu bringen.« Er sah mich an und verschränkte seine Finger mit meinen. »Wie findest du das?«
    Ich hatte nicht daran denken wollen, aber jetzt musste ich es aussprechen. Ich sah auf unsere verschlungenen Hände hinunter, bevor ich langsam sagte: »Alex, glaubst du … dass ich immer noch diejenige sein könnte, die die Engel vernichtet? Ich meine, es könnte ja immer noch etwas sein, das erst noch passiert, auch wenn es diesmal schiefgegangen ist.« Ich versuchte zu lächeln. »Nicht, dass ich
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