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Watersong - Sternenlied (German Edition)

Watersong - Sternenlied (German Edition)

Titel: Watersong - Sternenlied (German Edition)
Autoren: Amanda Hocking
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und ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit im Tierheim hatte Harper in der Highschool nur Bestnoten erzielt.
    Das Stipendium, das sie bekommen hatte, öffnete ihr auch die Türen, die ihr sonst durch das begrenzte Budget ihres Vaters verschlossen geblieben wären. Sämtliche Unis, bei denen sie sich beworben hatte, waren ganz wild darauf gewesen, sie aufzunehmen. Sie hätte überall hingehen können, aber sie hatte sich für ein staatliches College entschieden, das nur vierzig Fahrminuten von Capri entfernt war.
    Harper konnte durch ihre Vorhänge sehen, dass in Alex’ Zimmer noch Licht brannte. Sie nahm ihr Telefon vom Nachttisch, weil sie ihm eine SMS schicken wollte, aber dann überlegte sie es sich doch anders. Sie waren schon seit Jahren eng befreundet und hatten nie romantische Gefühle füreinander entwickelt, aber Harper fand es trotzdem schräg, dass sich zwischen ihm und ihrer kleinen Schwester etwas anzubahnen schien.
    Die Wasserrohre ächzten, als Gemma im Bad die Dusche anwarf. Harper holte ihren blauen Nagellack und begann, ihre Fußnägel neu zu lackieren. Dabei lauschte sie Gemma, die in der Dusche sang. Ihre Stimme war so sanft, als singe sie ein Schlaflied.
    Nach einem Fuß gab Harper auf und rollte sich in ihrem Bett zusammen. Kurz nachdem ihr Kopf das Kissen berührt hatte, schlief sie tief und fest.
    Als sie am nächsten Morgen erwachte, war Brian bereits zur Arbeit gefahren und Gemma werkelte in der Küche. Harper fand es jeden Morgen wieder aufs Neue seltsam, dass sie um sieben Uhr morgens aufwachte und damit die Langschläferin in der Familie war.
    » Ich hab schon ein paar Eier gekocht « , verkündete Gemma mit vollem Mund. Den gelben Krümeln nach zu urteilen, die sie dabei ausspuckte, hatte sie bereits ein Ei verdrückt. » Ich habe das ganze Dutzend gekocht, also nimm dir ruhig ein paar. «
    » Danke. « Gähnend setzte sich Harper an den Küchentisch.
    Gemma stand neben der geöffneten Spülmaschine, stürzte ein Glas Orangensaft hinunter und stellte dann ihr benutztes Geschirr in die Maschine. Sie trug bereits alte Jeans und ein T-Shirt und hatte ihr Haar zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden.
    » Ich muss zum Schwimmtraining « , sagte sie und eilte an Harper vorbei.
    » Wieso denn jetzt schon? « Harper lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und beobachtete durch den Türrahmen, wie Gemma ihre Schuhe anzog. » Fängt das nicht erst um acht an? «
    » Richtig. Aber da mein Auto ja nicht anspringt, muss ich mit dem Fahrrad fahren. «
    » Ich kann dich hinbringen « , bot Harper an.
    » Nein danke, das geht schon. « Gemma überprüfte den Inhalt ihrer Sporttasche, zog dann ihren iPod heraus und steckte ihn in ihre Jeans.
    » Du sollst beim Fahrradfahren doch keine Musik hören « , erinnerte Harper sie. » Mit Kopfhörern hörst du nicht, wenn ein Auto kommt. «
    » Ich komm schon klar. « Gemma legte sich die Kopfhörer um den Hals.
    » Heute soll es regnen « , bemerkte Harper.
    Gemma nahm ein graues Sweatshirt vom Garderobenständer und hielt es hoch. » Hab meinen Kapuzenpulli. « Ohne Harpers Antwort abzuwarten, drehte sich Gemma um und öffnete die Haustür. » Bis später! «
    » Viel Spaß! « , rief Harper ihr nach, aber die Tür war bereits hinter ihrer Schwester ins Schloss gefallen.
    Harper blieb noch ein paar Minuten am Küchentisch sitzen, um aufzuwachen, bis ihr das Schweigen im Haus zu drückend wurde. Schnell stellte sie das Radio an, damit das Haus sich nicht so leer anfühlte. Ihr Vater hörte am liebsten den örtlichen Classic-Rock-Sender, also verbrachte Harper morgens oft viel Zeit mit Bruce Springsteen.
    Als sie den Kühlschrank öffnete, um sich etwas zum Frühstücken zu holen, sah sie die zerknitterte braune Papiertüte mit dem Mittagessen ihres Vaters. Er hatte sie vergessen. Schon wieder. Sie würde ihre eigene Mittagspause früher antreten und ihm die Tüte runter zu den Docks bringen müssen.
    Nach dem Frühstück machte sich Harper eilig an ihre morgendlichen Aufgaben. Sie räumte den Kühlschrank auf und warf alle alten Essensreste weg, stellte dann die Spülmaschine an und brachte den Müll raus. Es war Dienstag, und auf dem bunten Wochenkalender, den sie sich gebastelt hatte, stand in Großbuchstaben WÄSCHE und BAD .
    Da die Wäsche länger dauerte, fing Harper mit dieser Aufgabe an. Dabei entdeckte sie, dass Gemma sich eins ihrer Oberteile ausgeliehen und Hotdog-Sauce darauf verteilt hatte. Sie durfte nicht vergessen, ihr deshalb die Leviten zu lesen.
    Das Bad
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