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Watersong - Sternenlied (German Edition)

Watersong - Sternenlied (German Edition)

Titel: Watersong - Sternenlied (German Edition)
Autoren: Amanda Hocking
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die Mädchen an. Dann stieß er sich vom Felsen ab und schwamm langsam auf sie zu, aber Gemma merkte es kaum. Sie konzentrierte sich auf die Mädchen in der Grotte. Oder genauer gesagt auf das einzige Mädchen, das nicht mitsang.
    Penn. Gemma erkannte sie, als sie sich von den anderen fortbewegte. Ihr langes schwarzes Haar hing ihr den Rücken hinunter und der Wind spielte damit. Sie bewegte sich mit erstaunlicher Anmut und Entschlossenheit, den Blick stur geradeaus gerichtet.
    Penn konnte sie aus dieser Entfernung in der Dunkelheit nicht gesehen haben, aber Gemma spürte, wie der Blick des Mädchens sich in ihren bohrte und ihr kalte Schauer über den Rücken jagte.
    » Alex « , sagte Gemma in einem Tonfall, der ihr selbst fremd war. » Lass uns gehen. «
    » Was? « , fragte Alex benommen, und erst jetzt merkte Gemma, wie weit er bereits auf die Einbuchtung zugeschwommen war.
    » Komm, Alex. Ich glaube, wir stören sie. Wir sollten gehen. «
    » Gehen? « Er drehte sich zu ihr um und wirkte völlig überrascht von dem Gedanken.
    » Alex! « Gemma schrie beinahe, aber jetzt schien sie zu ihm durchgedrungen zu sein. » Wir müssen nach Hause. Es ist spät. «
    » Ach ja, richtig. « Er schüttelte den Kopf und schwamm dann in Richtung Ufer.
    Als Gemma sich davon überzeugt hatte, dass er wieder normal war, folgte sie ihm.
    Penn, Thea, Lexi und Arista waren seit Beginn der warmen Jahreszeit in der Stadt und die Leute hielten sie für die ersten Touristen der Saison. Aber niemand wusste genau, wer sie waren und was sie eigentlich hier machten.
    Gemma wusste nur, dass sie es hasste, wenn sie hier draußen waren. Sie störten sie beim Schwimmen, denn sie fühlte sich unwohl im Wasser, wenn diese Mädchen in der Grotte waren und dort tanzten, sangen und wer weiß was für Blödsinn anstellten.

ZWEI

    Capri
    D as Knallen der Autotür ließ Harper aufschrecken. Sie setzte sich auf und legte ihren E-Book-Reader zur Seite. Dann sprang sie aus dem Bett, schob die Vorhänge zur Seite und sah gerade noch, wie Gemma sich von Alex verabschiedete, bevor sie ins Haus kam.
    Der Wecker auf ihrem Nachttisch zeigte erst halb elf an. Sie konnte ihrer Schwester also nichts vorwerfen, aber die Situation gefiel ihr trotzdem ganz und gar nicht.
    Harper setzte sich wieder auf ihr Bett und wartete darauf, dass Gemma nach oben kam. Das würde noch ein paar Minuten dauern, da ihr Vater Brian unten fernsah. Er blieb meistens wach, bis Gemma nach Hause kam, aber das schien ihre Schwester nicht zu kümmern. Sie ging auch weiterhin abends schwimmen, obwohl Brian um fünf Uhr morgens aufstehen musste, um zur Arbeit zu gehen.
    Harper ärgerte sich wahnsinnig darüber, aber sie hatte diesen Kampf schon lange aufgegeben. Ihr Dad hatte Gemmas Sperrstunde eingeführt, und er behauptete immer, wenn es ihm etwas ausmachen würde, bis elf auf sie zu warten, hätte er ihre Sperrstunde auf zehn gesetzt.
    Brian und Gemma unterhielten sich noch ein paar Minuten und Harper lauschte oben ihrem gedämpften Gespräch. Dann hörte sie Schritte auf der Treppe, und bevor Gemma ihr eigenes Zimmer erreicht hatte, öffnete Harper ihre Schlafzimmertür und hielt sie auf.
    » Gemma « , sagte sie flüsternd.
    Gemma stand im Flur, drehte Harper den Rücken zu und hatte die Hand auf ihren Türknauf gelegt. Ihr Sommerkleid klebte an ihrer feuchten Haut und Harper erkannte die Umrisse des Bikinis durch den dünnen Stoff.
    Widerwillig drehte sich Gemma zu ihrer älteren Schwester um. » Du musst nicht aufbleiben, bis ich zu Hause bin, Harper. Das erledigt Dad schon. «
    » Ich habe nicht auf dich gewartet « , log Harper. » Ich habe gelesen. «
    » Aha. Von mir aus. « Gemma verdrehte die Augen. » Also, raus mit der Sprache. Was habe ich wieder verbrochen? «
    » Du hast gar nichts verbrochen « , sagte Harper in freundlicherem Tonfall. Es machte ihr schließlich keinen Spaß, Gemma ständig anzuschreien. Wirklich nicht. Aber ihre kleine Schwester hatte nun mal die fürchterliche Angewohnheit, ständig dumme Sachen zu machen.
    » Ich weiß « , erwiderte Gemma trotzig.
    » Ich dachte nur … « Harper strich über den Türrahmen und wich Gemmas Blick aus, weil sie nicht anklagend wirken wollte. » Warst du mit Alex unterwegs? «
    » Mein Auto ist nicht angesprungen, also hat er mich zur Bucht gefahren, damit ich schwimmen konnte. «
    » Warum hat er dich hingefahren? «
    » Keine Ahnung. Weil er nett ist? « , meinte Gemma achselzuckend.
    » Gemma « , stöhnte Harper.
    »
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