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Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman
Autoren: Sasha Wagstaff
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gerahmten goldenen und Platinalben an der Wand gegenüber dem Porträt seiner Familie. Er war unglaublich stolz auf Shamrock und auf alles, was zu Lebzeiten seines Vaters und auch unter seiner eigenen Leitung erreicht worden war. Das Unternehmen lief hervorragend, er stand im Begriff, eine der heißesten Girlgroups unter Vertrag zu nehmen, seit die Spice Girls in Leopardenfellen und Union Jacks über die Bühnen stolziert waren, und hatte ein Auge auf eine Reihe anderer bisher unentdeckter Talente geworfen, von denen er sich viel versprach.
    Einschließlich Iris, dachte Lochlin zärtlich, während er sich gleichzeitig fragte, ob er je den Mut aufbringen würde, seine betörend schöne, ungeheuer talentierte, gleichzeitig
aber furchtbar verletzliche Tochter in die gefährliche Welt des Showbiz einzuführen. Schließlich brauchte er nur daran zu denken, was vor all den Jahren mit Tavvy geschehen war, als sie sich mit den falschen Leuten eingelassen hatte …
    Lochlin fragte sich, ob er aus diesem Grund in letzter Zeit immer früher aus seinem Büro in Kensington nach Hause fuhr, um mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Er hatte seinen Job immer geliebt, aber immer öfter sehnte er sich einfach nur nach Tavvys warmem, einladendem Körper und dem sicheren, heimeligen Hafen Pembleton. Schon immer war er gern zuhause gewesen, denn der ausgedehnte, verwilderte Garten und der ihn umgebende wunderbare Wald riefen ein Gefühl der Freude und des Stolzes in ihm wach. Doch das tat Shamrock schließlich auch … oder etwa nicht?
    Gott, was war nur mit ihm los? Ließen seine Kräfte etwa langsam nach? Frustriert von diesem Gedanken riss Lochlin sich zusammen. Im Nebenraum wartete Darcy Middleton auf ihn, und er musste endlich rübergehen und genügend Eindruck auf sie machen, damit sie einen Vertrag mit Shamrock unterschrieb. Sie war die gesuchteste PR-Beraterin in ihrer Branche und stand in dem Ruf, knallhart und ausnehmend gewieft zu sein. Sie hatte bereits eine Reihe strauchelnder Unternehmen wieder auf Vordermann gebracht, und Lochlin war sich absolut sicher, sie würde dafür sorgen, dass sein eigenes Label die gesamte Konkurrenz weit hinter sich ließ.
    Er blickte noch einmal auf den Flyer des ihm unbekannten Jett Musikverlags, legte ihn dann fort, sammelte seine Papiere für das Gespräch mit Darcy ein und hoffte bei Gott, dass ihn sein Instinkt zum ersten Mal im Leben trog und Judd Harrington nicht wirklich plötzlich wieder auf der Bildfläche erschienen war.

    In Brockett Hall hüllte sich Kitty Harrington in dem vergeblichen Bemühen, etwas von der Wärme in Los Angeles herbeizuschaffen, in mehrere dicke Pullover ein. Frierend wühlte sie in ihrem Kleiderschrank und fragte sich, ob vielleicht außer ihrem Heim und Herz auch ihr Lieblingscocktailkleid von Carolina Herrera in den Staaten zurückgeblieben war.
    Sie sank müde auf ihr Bett. Die Freundinnen, mit denen sie zuhause Bridge gespielt oder Kaffee getrunken hatte, fehlten ihr mehr, als sie vermutet hätte, und plötzlich wurde ihr bewusst, wie wichtig sie gewesen waren, damit sie nicht den Verstand verlor. Jetzt fühlte sie sich wie ein Fisch auf dem Trockenen. Kitty wusste, es war Februar, aber musste es deshalb die ganze Zeit so furchtbar dunkel sein?
    Graue, unförmige Wolken hingen wie Unglücksboten über Brockett Hall, und ein gnadenloser, trübseliger Nieselregen rann über die Fensterscheiben und weckte in ihr das Bedürfnis, durch das Haus zu laufen und sämtliche Lampen anzuschalten, obwohl es erst zehn Uhr morgens war. In der Ferne erblickte sie ein prachtvolles Gebäude, das trotz des grauenhaften Wetters warm und einladend aussah und ihr mit seinen rötlich braunen Mauern und dem schiefergedeckten Dach wie etwas aus einem viktorianischen Roman vorkam. Kitty fragte sich, wer wohl dort lebte. Sicher jemand furchtbar Glamouröses, überlegte sie. Irgendjemand Glamouröses, durch dessen Adern blaues Blut englischer Aristokraten rann.
    Kitty las noch einmal unglücklich die Einladung und fragte sich, was man auf einem solchen Ball am besten trug. Dem Ball am Valentinstag bei Charlie und Susannah Valentine, deren neue Nachbarin sie offenkundig war. Kitty hatte keine Ahnung von der Etikette der englischen Provinz. Warfen sich die Frauen in glitzernde Ballkleider
und hängten sich Pelzstolen um die bleichen Schultern, oder tauchten sie einfach in Tweedröcken und Twinsets, eine Meute Corgis im Schlepptau, auf? Sie verfluchte Judd dafür, dass er die
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