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Was nicht passt, wird kuessend gemacht

Was nicht passt, wird kuessend gemacht

Titel: Was nicht passt, wird kuessend gemacht
Autoren: Susan Mallery
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Fehler zu vermeiden.“
    Das war eine Lektion, die er mehr als einmal auf die harte Tour gelernt hatte. Auf die scheinbar unwichtigen Rituale und Erwartungen der Einheimischen zu achten konnte oft den Unterschied ausmachen, ob man im Zeitplan und Budget blieb oder alle Prognosen in den Wind schießen musste.
    „Ich weiß, dass du die Stelle willst“, fuhr er fort. „Ansonsten hättest du dir gar nicht erst die Mühe gemacht, dich zu bewerben oder zu dem Vorstellungsgespräch zu kommen.“
    „Das eigentlich mit deinem Vater hätte stattfinden sollen“, gab sie kurz angebunden zurück. „Nicht mit dir. Ich habe dich nie wiedersehen wollen.“
    „Ich bin aber nun mal der Verantwortliche.“
    „Genau. Weshalb es auch vollkommen in Ordnung ist, wenn du mein Büro jetzt verlässt.“
    Was Absagen anging, war das mehr als deutlich. Es gefiel ihm zwar nicht, aber er würde nicht anfangen zu betteln. Also nickte er nur und ging, immer noch verwirrt über Nevadas Reaktion. Er war schon halb über den Parkplatz, als ein Pick-up neben ihm anhielt.
    „Das ist aber ein weiter Weg vom Amazonas hierher“, rief da jemand, dessen Stimme ihm bekannt vorkam.
    Tucker sah Ethan aus dem Truck steigen und grinste.
    „Was machst du hier?“, fragte Tucker.
    Er und Ethan schüttelten einander die Hand und klopften sich gegenseitig auf den Rücken.
    „Ich leite den Laden“, sagte Ethan und zeigte auf das Firmenschild. „Wobei ich in letzter Zeit nur selten hier bin. Ich bin meistens drüben bei den Turbinen.“
    Tucker wusste, dass sein Freund sich hauptsächlich dem Bau von Turbinen widmete. Windenergie war ein wachsender Markt, und Ethans Produkte waren sehr gefragt.
    „Ich habe ein paar Namen für dich“, sagte Ethan und nahm eine abgegriffene Aktentasche vom Beifahrersitz. „Gute Jungs, die du dir vielleicht mal für deine neue Crew angucken willst. Ein paar von ihnen arbeiten für mich, aber ich würde sie gehen lassen. Wenn Nevada weg ist, wird es bei uns sowieso weniger Bautätigkeiten geben.“
    „Nevada geht? Wohin denn?“
    „Um für dich zu arbeiten.“ Ethan sah überrascht aus. „Ich weiß, dass sie sich beworben hat.“
    „Das hat sie. Ich habe ihr auch gerade eine Stelle angeboten, aber sie hat abgelehnt.“
    „Das verstehe ich nicht“, sagte Ethan. „Sie hat sich so über die Gelegenheit gefreut.“
    „Ich wollte sie auch dabeihaben.“
    Da muss noch irgendetwas anderes dahinterstecken, dachte Tucker. Es konnte nicht nur um die Vergangenheit gehen. Angenommen, was sie gesagt hatte, stimmte, dass ihr Zusammensein … nun ja, fürchterlich gewesen war. Aber das reichte doch nicht, um sie davon abzuhalten, für ihn zu arbeiten, oder? Er war ein guter Chef, nicht irgend so ein Armleuchter.
    „Ich hatte vor, ihr ein Team aus meinen besten Leuten zusammenzustellen.“
    Ethan runzelte die Stirn. „Lass mich noch mal mit ihr reden.“
    Tucker schüttelte den Kopf. „Tu es nicht. Entweder will sie den Job oder eben nicht. Das muss ganz allein ihre Entscheidung sein.“
    „Okay. Aber glaub ja nicht, dass du hier in der Stadt sein und mir aus dem Weg gehen kannst. Ich möchte, dass du heute zum Abendessen zu uns kommst. Dann lernst du Liz und die Kinder kennen und siehst mal, was dir mit deinem Nomadenleben alles entgeht.“
    „Mir gefällt mein Nomadenleben.“
    „Das liegt nur daran, dass du nicht so klug warst wie wir anderen.“
    Nevada versuchte, das Hämmern in ihrem Kopf so gut wie möglich zu ignorieren. Sie hatte die Höchstmenge Aspirin genommen, die sie mit ihrem Gewissen vereinbaren konnte, und genug Wasser getrunken, um drei Fußballfelder zu gießen. Trotzdem wurde sie den Gedanken nicht los, dass es cleverer gewesen wäre, sich heute Morgen nach dem Aufwachen gleich zu erschießen.
    Jo hat mich oft genug gewarnt, schalt sie sich. Die Wirtin war bei der Beschreibung der Folgen von so viel Alkoholkonsum für jemanden, der normalerweise nicht mehr als einen Drink zu sich nahm, nicht gerade zimperlich gewesen. Aber hatte sie auf Jo gehört? Natürlich nicht. Und jetzt bezahlte sie mit bohrenden Kopfschmerzen und einem wunden Körper, an dem ihr außer den Wimpern alles wehtat.
    „Ich kann nicht glauben, dass du die Stelle ausgeschlagen hast.“
    Die lauten Worte kamen unerwartet und ließen sie zusammenzucken. Schnell schaute sie auf und sah ihren Bruder in der Tür zu ihrem Büro stehen. Tucker hat den Platz nett ausgefüllt, dachte sie und erinnerte sich daran, wie gut er aussah und wie sehr
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