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Was ich mir schon immer merken wollte

Was ich mir schon immer merken wollte

Titel: Was ich mir schon immer merken wollte
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Erkenntnis konnte sich jedoch ebenso wenig durchsetzen wie ähnliche Überlegungen des spanischen Mediziners Miguel Serveto (1511–1553), des Italieners Realdo Colombo (1516–1559) und seines Landsmanns Gerolamo Fabricio (um 1535–1619), der nach Analyse der Venenklappen in den Beinen auch dem großen Blutkreislauf auf die Spur kam.
    Gleichwohl blieb Galens Theorie das Maß aller Dinge, bis der englische Mediziner und Fabricio-Schüler William Harvey (1578–1657) im Jahr 1628 beide Kreisläufe detailliert beschrieb. Harvey erkannte, dass das Blut aus der linken Herzkammer in die Hauptschlagader (Aorta) gepumpt wird, sich dann durch die Arterien bis in die kleinsten Gefäße (Arteriolen) verteilt und dort ins venöse System übergeht, das das Blut in das rechte Herz zurückbefördert. Aus der rechten Herzkammer wird es über das arterielle System des kleinen Blutkreislaufs zur Lunge transportiert, wo es mit Sauerstoff angereichert und über das venöse System des kleinen Kreislaufs zum rechten Herzen gebracht wird.
    Harveys revolutionäre Erkenntnisse setzten sich unter seinen Kollegen erst allmählich durch; vielfach wurden sie als Irrlehre abgetan. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts häuften sich jedoch Untersuchungsergebnisse, die Harveys Theorie stützten, so beispielsweise 1661 der Nachweis der Lungenkapillaren durch den italienischen Anatom Marcello Malpighi (1628–1694).
    Erhellendes

Galen war davon ausgegangen, dass das Blut aus der Leber ins rechte Herz fließt, von dort in die Peripherie und die Lungen strömt und durch Poren in der Herzscheidewand in die linke Kammer gerät, wo es die Luft aus der Lunge aufnimmt.

Modekult »Mini«
    Im von gesellschaftlichem Aufbruch und Jugendkult geprägten London der 1960er Jahre drückte auch die Mode den Protest der jungen Generation gegen die Werte der Eltern aus. Deutlichstes Beispiel war der von der Designerin Mary Quant (*1934) präsentierte Minirock.
    Jahrhundertelang hatten Röcke und Kleider mindestens die Knie der Frauen bedecken müssen, doch Anfang der 1960er Jahre probte die Londoner Modedesignerin Mary Quant den Aufstand: Ihre neuen hautengen Kleidungsstücke endeten bereits in Schenkelhöhe. Mädchen und junge Frauen empfanden den Minirock als Ausdruck ihres Lebensgefühls, das sich von allen Konventionen der Elterngeneration lösen wollte und bald auch zum Symbol der sexuellen Befreiung der Frauen avancierte.
    Bildungsinstitutionen und Kirchen hingegen sahen die moralischen Werte des Abendlands gefährdet und liefen Sturm gegen die Mini-Mode. Politiker befürchteten eine Zunahme von Sexualdelikten, in Schulen wurde das Tragen von Miniröcken vielerorts verboten – was den Reiz am Protest nur noch steigerte. Auch das Schönheitsideal wandelte sich mit der neuen Mode. Waren in den 1950er Jahren noch eher weiblichere Formen gefragt gewesen, so galt nun ein androgyner Körper als schick. Ikone dieser neuen »schlanken Linie« war das Fotomodell Leslie Hornby alias Twiggy (Foto), von Spöttern als »teuerste Bohnenstange der Welt« tituliert. Nachdem der Mini ab Mitte der 1960er Jahre Einzug in die Haute Couture gehalten hatte, wurden die kurzen Röcke und Kleider zunächst noch kürzer und bedeckten schließlich kaum noch den Po, wurden aber zunehmend gesellschaftlich akzeptiert.
    Erhellendes

Mary Quant wurde 1966 mit dem Order of the British Empire ausgezeichnet.

In den 1970er Jahren folgte die Trendwende – im Zuge der Maxi-Mode waren knöchellange Kleider und Röcke gefragt.

Pablo Picassos »Guernica«
    Das 1937 entstandene monumentale Gemälde des spanischen Künstlers Pablo Picasso (1881–1973) avancierte zum bedeutendsten Antikriegsbild der Kunstgeschichte. Mit dem Meisterwerk drückte Picasso seinen Protest gegen die Zerstörung der baskischen Stadt Guernica durch deutsche Bombenangriffe im Spanischen Bürgerkrieg aus.
    Auf Seiten der im Spanischen Bürgerkrieg (1936–1939) gegen die junge Republik kämpfenden faschistischen Einheiten des Generals Francisco Franco standen auch Verbände des nationalsozialistischen Deutschen Reichs. Am 26. April 1937 machte die deutsche Legion Condor die heilige baskische Stadt Guernica durch pausenlose Bombenangriffe dem Erdboden gleich.
    Die Zerstörung Guernicas, bei der Tausende Menschen ums Leben kamen, sorgte weltweit für Empörung und animierte den in Paris lebenden Maler Pablo Picasso zu einem Monumentalgemälde gegen die Schrecken des Krieges. Nachdem er gut fünf Dutzend Skizzen zu Papier gebracht
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