Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was diese Frau so alles kann

Was diese Frau so alles kann

Titel: Was diese Frau so alles kann
Autoren: Carly Phillips
Vom Netzwerk:
hatte Sam es nie für möglich gehalten, dass er einmal derjenige sein könnte, der vor gespannter Erwartung und Nervosität derart aufgewühlt sein könnte. Er hätte niemals gedacht, dass er sich einmal so sehr nach einer ganz bestimmten Frau sehnen würde. Und dass er bereit sein würde, beinahe alles zu tun, um sie zu halten.
    Er hatte die richtige Frau einfach noch nicht getroffen.
    Bis jetzt. Denn jetzt war es passiert. Regan. Sie war es, sie war die Richtige. Und plötzlich war er nichts mehr ohne sie. Himmel! Zwei der Brautjungfern hatten ihn angemacht, und obwohl sie sehr attraktiv waren, hatte ihn keine von beiden interessiert. Nicht einmal genug, um sich länger mit ihnen zu unterhalten. Sam wusste, dass er viel Zeit brauchen würde, um über Regan und ihren “One-Night-Stand” hinwegzukommen.
    Sam ging an die Bar, bestellte einen Scotch und machte sich dann auf den Weg zum Vordereingang, um dem Lärm der Band und dem Gedränge der Leute zu entkommen. An die Wand gelehnt, stand er in der Tür zum Festsaal und beobachtete, wie die Braut und der Bräutigam zu einem langsamen Lied tanzten.
    “Ich hätte dich nicht für einen Typ gehalten, der sich im Hintergrund hält.”
    Regans Stimme überraschte ihn. Einen Moment lang glaubte er, er hätte sie so sehr herbeigesehnt, dass er halluzinierte. Doch dann drehte er sich um, und da stand sie. Sie trug ein knielanges schwarzes Kleid mit einem Schalkragen, war geschminkt, obwohl sie eigentlich gar kein Make-up brauchte, und hatte ihr Haar hochgesteckt. Sie sah einfach fantastisch aus.
    “Was machst du hier?”, fragte er noch immer schockiert und traute sich nicht, sich irgendwelche Hoffnungen zu machen.
    Sie zuckte die Schultern und umklammerte ein kleines schwarzes Abendtäschchen. “Ich suche dich.”
    Die Türen zum Festsaal schwangen auf und unterbrachen sie. Er ergriff ihre Hand und zog Regan mit sich in den Flur. Hier konnten sie etwas ungestörter miteinander reden.
    “Aber wie hast du mich denn gefunden?”, fragte er. Sie hatten nie darüber gesprochen, wo die Hochzeit stattfinden würde.
    Sie stieß ein langes, übertriebenes Seufzen aus. “Leider sah ich mich genötigt, deine Tasche zu durchsuchen. Wie hätte ich sonst an die Einladung kommen sollen?” Sie schüttelte dramatisch den Kopf. “Oh, diese Schande!”
    Er lachte leise. “Und was hat dich überhaupt dazu gebracht, nach mir zu suchen?” Nachdem sie es abgelehnt hatte, mit ihm zum Dinner nach der Probe zu gehen, hatte er sie bewusst nicht zur Hochzeit eingeladen.
    Bill hatte ihm wegen dieses Versäumnisses eine Predigt gehalten, als sie ihre Smokings anzogen. Und weil Sam am Abend zuvor dumm und beschwipst genug gewesen war, seinem Freund das Herz auszuschütten, hatte er diese Strafpredigt praktisch selbst heraufbeschworen. Vermutlich hatte er die Standpauke verdient; immerhin war er das Risiko eingegangen, Regan zu verlieren. Und doch glaubte Sam immer noch, dass sie den nächsten Schritt machen musste.
    Und er hoffte inständig, dass sie genau deswegen hier war.
    Er berührte ihr Kinn und hob ihr Gesicht an, bis ihre Blicke sich trafen. “Ich verzeihe dir, dass du in meinen Sachen herumgeschnüffelt hast.”
    “Puh.” Sie legte in bester Scarlett-O’Hara-Manier die Hand auf die Stirn. “Ich hätte gedacht, dass ich dafür etwas mehr tun muss.” Sie lächelte ihn an, aber ihre Miene passte nicht zu dem, was er in ihren Augen sah.
    Er hob die Augenbrauen. Er vertraute ihrem lockeren Tonfall nicht. Er sah, dass ihre Augen unter dem Make-up verweint waren, und er hörte, dass ihre Stimme trotz des mutigen Auftretens zitterte. “Was ist los, Baby?”
    Sie ließ die Schultern sinken und atmete tief durch. “Ich hab das hier wohl nicht besonders gut im Griff, oder?”
    “Kommt drauf an. Du hast mich gefunden, und das freut mich. Aber irgendetwas stimmt nicht, und ich möchte wissen, was es ist.” Er würde am nächsten Morgen abreisen. Sie hatten keine Zeit mehr für Spielchen.
    Eine Gruppe von Frauen kam aus der Damentoilette. Sie lachten und kicherten viel zu laut. “So viel zum Thema Privatsphäre”, knurrte er. “Komm mit.” Wieder nahm er ihre Hand, führte Regan in das Ankleidezimmer der Braut und schloss die Tür hinter ihnen.
    Endlich waren sie allein. Sam ließ sich auf eine Sitzbank sinken, schob Kleider, Strümpfe, Haarspray und Make-up beiseite und klopfte auf den Platz neben sich.
    Regan setzte sich zu ihm. “Meine Mutter hat angerufen”, erzählte sie, sobald
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher