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Was diese Frau so alles kann

Was diese Frau so alles kann

Titel: Was diese Frau so alles kann
Autoren: Carly Phillips
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ersten Mal in seinem Leben weigerte Sam sich, darin nur Sex zu sehen.
    Zu seiner Überraschung ergriff sie seine Hüften. “Auf geht’s, Romeo”, neckte sie ihn mit ihrem sinnlichen Südstaatenakzent. “Du bist dran.”
    Sam lachte leise. “Wenn du glaubst, dass du noch einmal mit mir fertig wirst?”
    “Überall und jederzeit.” Mit einem Mal klang ihre Stimme ernst.
    Gut
, dachte er. Er hatte sie für sich gewonnen. Nun musste er es irgendwie schaffen, dass es auch so blieb. “Möchtest du wissen, warum ich noch nicht gekommen bin?”, fragte er sie.
    Sie nickte.
    “Weil ich dein Gesicht sehen will, wenn ich komme. Weil ich will, dass du mein Gesicht siehst.” Er richtete sich über ihr auf. “Und weil ich will, dass du es niemals vergisst”, sagte er, glitt wieder in sie und spürte sie so intensiv, als würde er jeden Zentimeter von ihr berühren.
    Und wenn er in ihre großen Augen blickte, wusste er, dass auch sie so empfand. Zufrieden, dass er sein Ziel erreicht hatte, führte er sie gemeinsam auf den Gipfel, wie er es versprochen hatte. Er beobachtete sie, als sie kam; dass sie es ihm gleichtat, befriedigte ihn in besonderem Maße.
    Doch das bedeutete nicht, dass er bei ihr so weit vorangekommen war, wie er es sich erhofft hatte. Tatsächlich wusste er nicht, was Regan von ihm wollte. Nachdem sie seine Einladung zu einer Party ausgeschlagen hatte und nachdem er bei ihrem Liebesspiel seine Seele offenbart hatte, beschloss Sam für sich, dass sie den nächsten Schritt machen musste.
    Wenn sie mehr von ihm wollte, musste sie auf ihn zugehen.
    Regan war wieder allein – und sie hasste es. Sie lief im Schlafzimmer auf und ab und versuchte vergeblich, die zerwühlten Decken auf ihrem Bett, die Tasche in der Ecke und den Duft von Sams Eau de Cologne, der noch immer in der Luft hing, zu ignorieren. Es war nicht so, als wüsste sie nicht, wie es sich anfühlte, allein zu sein, oder als würde sie als Einzelperson nicht funktionieren. Immerhin war sie seit Jahren allein, auch wenn sie sich den Konventionen gefügt hatte. Doch eine Tatsache blieb: Sie vermisste Sam.
    Eine nicht so kluge Erkenntnis, wenn man bedachte, dass er am Morgen wieder abreisen würde. Und obwohl er angedeutet hatte, dass mehr zwischen ihnen war als nur Sex: Sie würde sich wahrscheinlich etwas vormachen, wenn sie sich erlaubte, ihm zu glauben oder gar daran zu denken, dass seine Worte ihre Affäre überdauern würden. Zuerst einmal hatten sie sich gerade erst kennengelernt. Was wussten sie denn wirklich über einander? Was hatten sie schon gemeinsam? Zweitens lebten sie meilenweit voneinander entfernt. Und drittens wollte er nicht gebunden sein. Er wollte nicht so leben, wie sein Vater es getan hatte oder wie es sein bester Freund bald tun würde.
    Ihr Herz rebellierte gegen diese Bedenken. Doch bevor sie gründlich darüber nachdenken konnte, riss das Schrillen des Telefons sie aus ihren Grübeleien. Mit einem Stöhnen nahm sie den Hörer in die Hand. “Hallo?”
    “Regan, Liebling, ich mache mir furchtbare Sorgen. Sag mir bitte, dass Darren halluziniert und du nicht mit einem Mann verkehrst, der nicht dein Verlobter ist.” Am anderen Ende der Leitung erklang die flehende Stimme ihrer Mutter. “Bitte sag mir, dass die Hochzeit wie geplant stattfindet.” Kate schien kurz vor einem hysterischen Anfall zu stehen. Wenn man bedachte, dass sie nur Darrens einseitige Sicht der Dinge kannte, hatte sie sicher auch allen Grund dazu.
    Ihre Mutter würde Darren Glauben schenken – schon allein, weil Regan sie immer wieder enttäuscht hatte. Anders als ihre Schwestern, die immer das Richtige zur richtigen Zeit getan hatten. Regan hätte ihre Familie beinahe genauso glücklich gemacht. Im Augenblick allerdings stand sie kurz davor, auch die letzte Hoffnung darauf zu zerstören, dass aus ihr doch noch die perfekte Tochter werden könnte.
    Sie liefen beide Gefahr, zwischen sich eine Kluft zu schaffen, die nur schwer zu überbrücken sein würde – zumindest, solange Kate sich nicht bemühte, über gesellschaftliche Normen hinwegzusehen und zu verstehen, was in Regans Herz vor sich ging. Ebenso sehr wie Regan sich nach einer Mutter sehnte, die verständnisvoll war und ihr beistand, sehnte Kate sich nach einer vermeintlich fehlerlosen Tochter. Doch offenbar hatte sie nicht viel Hoffnung. Gerade genug, dass sie nun gespannt den Atem anhielt und auf Regans Antwort wartete.
    Regan strich sich die Haare aus der Stirn. Darren hatte den Weg für die
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