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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht
Autoren: Kat Martin
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zur gleichen Zeit begann Oliver Hampton, mir den Hof zu machen.«
    Er wischte sich den Mund mit einer weißen Leinenserviette ab und sagte: »Erzählt mir davon.«
    Sie setzte sich etwas gerader hin und stellte die Tasse vorsichtig wieder ab. »Wie Ihr schon festgestellt habt, lebt Lord Bascomb in Surrey, genau wie ich. Seine Ländereien grenzen an den viel kleineren Grund, der meinem Vater gehörte und jetzt mir. Vielleicht war ein Teil seiner Absicht, in den Besitz dieses Grundes zu gelangen.«
    Vielleicht, dachte Nick. Vielleicht war er auch einfach bezaubert von Elizabeth Woolcots Schönheit und entschlossener Art.
    »Mein Vater konnte ihn nie leiden«, fuhr sie fort. »Er hat ihn einmal dabei erwischt, wie er beim Kartenspielen betrog. Er sagte, so jemand hätte nicht die geringste Ehre.«
    »Euer Vater war ein bemerkenswerter Mann. Mein Vater hatte sehr viel Respekt vor Sir Henry.«
    Ein Anflug von Trauer erschien in ihrem Gesicht und verschwand. »Ich bin sehr dankbar für die Hilfe, die mir Euer Vater hat zuteil werden lassen... und natürlich auch für Eure Hilfe.«
    »Natürlich«, sagte er trocken.
    Sie errötete, sah zum Fenster und wieder zurück. »Auf jeden Fall hätte mein Vater einer Heirat zwischen mir und
    Lord Bascomb niemals zugestimmt. Doch nach Papas Tod und dem Ende der Trauerzeit gab es nichts mehr, das ihn von seinem Vorhaben hätte abhalten können. Er stand unter den unmöglichsten Vorwänden vor meiner Tür. Zuerst war ich freundlich zu ihm. Sobald mir seine Absicht klarwurde, begann ich, seine Besuche zurückzuweisen, doch da war es schon zu spät. Lord Bascomb hatte beschlossen, daß er mich zur Frau wollte, und diesen Entschluß wollte er unbedingt durchsetzen.«
    »Sydney sagte, es hätte einen Vorfall gegeben...«
    Zwei Flecken erschienen auf ihren Wangen. Er bemerkte, daß die Farbe rosig war wie ihre Lippen. »Es gab mehrere unangenehme Zwischenfälle mit Seiner Lordschaft. Doch der eine, von dem Mr. Birdsall sprach, war damals, als es Lord Bascomb gelang, die Bediensteten zu umgehen und mich allein im Arbeitszimmer heimzusuchen. Er hat sich bemüht, mich zu... mich zu kompromittieren, da kam glücklicherweise meine Tante herein.« Sie schüttelte den Kopf angesichts der unangenehmen Erinnerung.
    Ihr Lächeln wirkte jetzt angespannt. »Tante Sophie mag zwar etwas exzentrisch sein, aber sie ist ebenso gescheit. Als Bascomb begann, sich für sein Verhalten zu entschuldigen und vorzuschlagen, er würde mich heiraten, um die Angelegenheit in Ordnung zu bringen, verhielt sich meine Tante einfach so, als hätte sie nichts gesehen. Ich machte es genauso, lächelte unbeschwert, und Bascomb hatte keine andere Wahl, als wieder zu gehen. Er stürmte aus dem Haus - nach wie vor ohne Braut, was ich gern sage -, und kurz darauf stattete ich Mr. Birdsall meinen Besuch ab. Sydney schlug vor, bei Euch um Hilfe zu bitten.«
    Er dachte über die Sache nach. Sie versuchte den Eindruck zu erwecken, als wäre die Sache schmerzlos vorübergegangen und nichts mehr als ein »unangenehmer Zwischenfall« gewesen. Nick hatte jedoch das Gefühl, daß es viel schlimmer gewesen war. »Es gibt kaum etwas, das Oliver Hampton heilig ist, Miss Woolcot. Ihr könnt von Glück sagen, daß Ihr ihm entkommen seid.«
    »Wie ich schon sagte, Mylord, ich bin sehr dankbar für Eure Hilfe. Ich weiß, daß ich Euch zur Last falle, aber -«
    »Wohl kaum. Die Sache ist vielleicht manchmal etwas unglücklich, wenn man das Leben bedenkt, an das ich gewöhnt bin, aber ich nehme an, wir werden es alle überleben.« Er schob seinen Sessel zurück und stand auf. Er spürte zusehends ein unwillkommenes Verlangen, bei ihr zu bleiben, und das war das letzte, was er wollte. »Danke für Eure Offenheit, sie kommt bei Frauen selten vor. Und jetzt entschuldigt mich bitte, ich habe zu tun. Einen schönen Tag noch, Miss Woolcot.«
    Sie neigte kurz den Kopf. »Euch auch, Mylord.«
    Zwei Tage vergingen. Es tauchten noch mehr Gäste auf, zwei Herren und ihre Begleiterinnen, die im nicht allzu entfernten Tunbridge Wells eine Badekur gemacht hatten. Elizabeth wußte, wer sie waren, Mercy Brown erwies sich als wichtige Informationsquelle. Gegen das einfache Versprechen, Schweigen zu bewahren, hatte Elizabeth Zugang zu jedem Gerücht im Haus.
    Es war schon spät am Morgen, als die Kutsche ankam. Elizabeth und Mercy schauten aus dem Fenster, als sie das Rasseln der Räder hörten.
    »Jungejunge, die Tussies ham Nerven.« Mercy schüttelte den Kopf und
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