Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warum Machst Du Mich Nicht Gluecklich

Warum Machst Du Mich Nicht Gluecklich

Titel: Warum Machst Du Mich Nicht Gluecklich
Autoren: Berit Brockhausen
Vom Netzwerk:
Arbeitgeber sich ve rläss lich und transparent, also ebenfalls loyal verhält. Beziehung entsteht durch Austausch. Solange der Fluss des Gebens und Nehmens nicht abreißt, spüren die Beteiligten ihre Verbindung. Und solange Geben und Nehmen ausgeglichen sind, fühlen sie sich wohl und ebenbürtig. Alles erscheint ganz einfach. Wenn Oskar mir spontan ein Kompliment macht, bekomme ich Lust, ihm einen Kuss zu geben. Dann strahlt er und überlegt, ob ein Diamant ring zur Verlobung ausreicht. Wenn ich davon erfahre, bin ich über zeugt, dass er der tollste Mann auf Erden ist, und wenn er hört, wie ich am Telefon meiner Freundin Sophie von ihm vorschwärme, sagt er seinen Handballtermin ab, um am Abend mit mir essen zu gehen und mir endlich einen Heiratsantrag zu machen (zwar kein Pferde schlitten, aber dennoch unvergesslich: wie er so süß stammelt und ich danach das Rotweinglas umstoße, als ich ihm um den Hals falle ...).
    Doch leider ist das kein Dauerzustand. Irgendwann ist nicht nur das Startguthaben der Verliebtheit aufgebraucht, sondern es passen plötzlich einige Bedürfnisse nicht zusammen. Prioritäten müssen gesetzt werden. Missverständnisse schleichen sich ein. Wünsche und Bedürfnisse bleiben unerfüllt.
     
     
    Helle und Jakob du hast dich verändert:
    In der Sackgasse
    Die beiden wirken offen und aufgeschlossen, doch die Anspannung zwischen ihnen ist spürbar. Sie sind Ende zwanzig und seit zwei Jahren zusammen. Helle macht im Rahmen ihrer Ausbildung ein Praktikum im Krankenhaus, Jakob schreibt an seiner Diplomarbeit und arbeitet nebenbei in einer Werbeagentur. Immer wieder geraten die beiden in Streit. Die Auseinandersetzungen können bis in die frühen Morgenstunden dauern, begleitet von Geschrei und Tränen. Doch langsam gehen beiden die Kraft und die Geduld dafür aus. Und obwohl sie einander wirklich lieben, sehen sie keinen anderen Weg, diese Streits zu beenden, als sich zu trennen. Schnell wird deutlich, dass die Auseinandersetzungen zwischen ihnen immer dem gleichen Muster folgen. Wenn Helle aus der Klinik nach Hause kommt, freut sie sich auf Jakobs Anruf und darauf, dass sie sich später bei ihm oder bei ihr treffen. Um ihn nicht beim Schreiben zu stören, haben sie vera bredet, dass er sich bis spätes tens 20 Uhr bei ihr meldet. Doch manchmal verpasst er das seies, dass er noch am Schreiben ist, sei es, dass er (um sich zu ent spannen) mit seinen Kumpels im Park Fußball spielt oder noch eben einen kniffligen Programmierauftrag für die Agentur erledigt. Dann ist Helle gekränkt. Früher konnte er es gar nicht erwarten, mit ihr zu telefonieren und sie zu sehen. Ist sie ihm gleichgültig? Und über haupt, als seine alte Schulfreundin Anna in der Stadt war, ließ er spontan alles liegen, um sie zu tref fen. Aber der Kinofilm, den Hel le mit ihm zusammen ansehen wollte, läuft schon gar nicht mehr, weil er nie Zeit hat. Wenn Jakob Helle später als verei nbart anruft, ist er bereits an gespannt. Er ist sicher, dass Helle wieder Theater machen wird und genau das passiert auch. Langsam hat er die Nase voll. Er ist ihr Freund, nicht ihr Leibeigener. Am Anf ang hatte sie sich über jede Ge legenheit gefreut, die er einrichten konnte, um sie zu sehen. Und sie hatte Verständnis für seinen Zeitdru ck, für die unplanbaren Agentur anrufe und für den Druck, den ihm der Abgabetermin seiner Diplom arbeit machte. Und jetzt? Nur noch Vorwürfe.
     
    Am Anfang ihrer Beziehung bekamen Jakob und Helle unglaublich viel vom anderen. Helle hatte Ve rständnis für Jakobs unberechen bare Arbeitszeiten und sie bestärkte ihn darin, sich die Zeit für seine Fußballfreunde zu nehmen. Er konnte s ein Glück kaum fassen: End lich eine Frau, die nicht klammerte oder sich beschwerte! Und auch sie genoss seine Aufmerksamkeit, seine Freude, wenn er sie sah, und seine Ungeduld, wenn sie sich länger nicht treffen konnten. Keiner hatte einen Zweifel daran, für den anderen das Allerwichtigste zu sein, und aus dieser Sicherheit konnten beide großzügig sein und den anderen mit Zuwendung und Aufmerksamkeit verwöhnen. Doch als der Alltag zunehmend sein Recht forderte, begann es zu haken. Wenn Jakob es trotz Helles Verständnis für seine Situation nicht schaffte, sie bis 20 Uhr anzurufen, hatte sie den Eindruck, in dieser Beziehung mehr zu geben, als sie bekam. Wirkte er b eim Tele fonat dann noch unaufmerksam oder angespannt, fühlte sie sich wie ein lästiges Übel. Das tat weh u nd machte sie auch sauer: Einer seits
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher