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Warum fällt das Schaf vom Baum? - Gedächtnistraining mit der Jugendweltmeisterin

Warum fällt das Schaf vom Baum? - Gedächtnistraining mit der Jugendweltmeisterin

Titel: Warum fällt das Schaf vom Baum? - Gedächtnistraining mit der Jugendweltmeisterin
Autoren: Christiane Stenger
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Gedächtnistraining setzen Sie sich – anders als in Schule und Beruf – die Leistungsziele selbst. Sie können Ihre Erfolgserlebnisse langsam aufbauen, selbst steuern und lernen schnell, Ihre eigenen Fähigkeiten einzuschätzen und zu beurteilen. Sich wiederholender Erfolg fördert Motivation und Selbstvertrauen.
    Beim Gedächtnistraining haben Sie nach jeder Übung sofort ein eindeutiges Feedback über Ihre erbrachte Leistung. Ein nicht zu unterschätzender Wert des Gedächtnistrainings liegt darin, dass Sie Ihre Leistungssteigerung objektiv ›messen‹ können. Es gibt kein ungefähr oder halb richtig, keine Auffassungsunterschiede oder Interpretationsmöglichkeiten, denn entweder haben Sie sich erfolgreich an die Daten erinnert und sie vollständig und in der richtigen Reihenfolge wiedergeben können oder nicht.
    Bei diesem Training nehmen Sie andererseits auch Ihre eigene Fantasie und Kreativität verstärkt wahr und entdecken ungeahnte Seiten an sich. Sie merken, dass nicht nur die Anderen fähig sind, Ideen zu entwickeln. Ihnen wird bewusst, dass Sie selbst viel mehr Potenzial besitzen, als Sie vielleicht vermutet haben. Sie werden erstaunt die Erfahrung machen, dass Sie Ihre Gedächtnisleistung mit relativ wenig Aufwand leicht um 100 Prozent oder mehr steigern können und dass Ihr Selbstvertrauen, auch beim Merkprozess selbst, eine ganz wichtige Rolle spielt.
    Dieses gesteigerte Vertrauen in die eigene Leistung stärkt natürlich auch Ihr Selbstbewusstsein, das mitentscheidend ist für schulischen und beruflichen Erfolg. Denn nur wer an sich selbst glaubt, kann auch andere überzeugen. Beim Gedächtnistraining muss man jedoch – im Normalfall – niemandem etwas beweisen und kann sich in seinem eigenem Tempo weiterentwickeln.
    |21| Besonders in den ersten Monaten werden Sie enorme Fortschritte machen und Sie werden beobachten, dass Erfolg motiviert und Selbstvertrauen schafft. In den letzten Jahren habe ich oft gemerkt, wie sehr die persönliche Einstellung den Memoriervorgang und damit auch das Ergebnis beeinflusst.
    Als ich im Gymnasium ab der 5. Klasse immer schlechter wurde, zahlreiche Fünfen und Sechsen nicht nur in Latein und Mathematik schrieb, begann ich stark an mir zu zweifeln. Hätte ich nicht kurz zuvor mit dem Gedächtnistraining begonnen, wäre das mit meinem Abitur wahrscheinlich gar nichts geworden. Denn mittlerweile waren viele Lehrer an meiner Schule davon überzeugt, dass das Überspringen der dritten Klasse in der Grundschule wohl falsch gewesen war. Zu dem Zeitpunkt bekam ich meine Bestätigung nur durch das Gedächtnistraining. Der Sieg bei der ersten Deutschen Juniorenmeisterschaft stärkte mein Selbstwertgefühl, und ich litt nicht mehr so unter dem Gedanken, dass sich alle in mir getäuscht hatten.
    Am Ende der darauf folgenden Sommerferien, in denen ich für die Weltmeisterschaft trainiert hatte, reiste ich ohne große Erwartungen nach London und wusste noch nicht einmal die genauen Leistungen, die man in etwa erreichen sollte, wollte man zu den Besten zählen oder gar den Titel eines Grandmasters erringen.
    Am Ende des zweiten Tages, vor der zehnten und letzten Disziplin, dem Spielkartensprint, fragten mich die Veranstalter, ob ich mir ein Kartenspiel in weniger als drei Minuten merken könne, denn dies sei die einzige Disziplin, die mir zum Gewinn des Titels noch fehle. Ich zuckte mit den Achseln. Im Training war ich noch nicht einmal annährend in die Nähe dieser Zeit gekommen. Den ersten Versuch setzte ich also erst mal vollkommen in den Sand, ich memorierte die 52 Spielkarten in vier Minuten. Beim letzten und entscheidenden Durchgang setzte sich auch noch Tony Buzan, der Initiator der Gedächtnisweltmeisterschaft und international erfolgreicher Autor zahlreicher Bücher über Lese-, Lern- und Gedächtnistechniken, persönlich neben mich, um mir beim Merken zuzuschauen, schließlich würde ich mit zwölf Jahren der jüngste Grandmaster werden. In dem Moment packte mich der Ehrgeiz und ich sagte mir, du schaffst das jetzt und siehe da, ich memorierte den Kartenstapel in 2.59 Minuten. Und so bekam ich 1999 als erster Junior ganz unverhofft meinen Grandmastertitel.
    |22| 8. Sie verbessern Ihre Konzentrationsfähigkeit
    Konzentration ist die Grundvoraussetzung für alle Aufgaben und Herausforderungen, die man meistern möchte. Ohne sie ist auf keinem Gebiet etwas zu leisten. Beim Musizieren, Unterhalten, beim Sport – überall ist Konzentration erforderlich. Kein Pianist, kein
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