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Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild

Titel: Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild
Autoren: Erin Hunter
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ziemlich gut zur Wehr gesetzt für ein zahmes Kätzchen!«
    Einen Augenblick lang blieb Sammy noch wachsam und überlegte, ob er nicht trotzdem angreifen sollte. Dann erinnerte er sich an die Kraft in den Pfoten des jungen Katers, als der ihn zu Boden gedrückt hatte. Er entspannte sich, lockerte die Muskulatur und streckte den Rücken. »Und ich werde wieder mit dir kämpfen, wenn es nötig ist«, knurrte er.
    »Ich heiße übrigens Graupfote«, fuhr der junge Kater fort, ohne Sammys Drohung zu beachten. »Ich werde als Krieger des DonnerClans ausgebildet.«
    Sammy schwieg. Er verstand nicht, wovon dieser Grau-Irgendwas da sprach, aber er spürte, dass die Bedrohung vorüber war. Er verbarg seine Verwirrung, indem er den Kopf senkte, um sich das zerzauste Brustfell zu lecken.
    »Was hat ein Hauskätzchen wie du draußen im Wald verloren? Weißt du nicht, dass es da gefährlich ist?«, fragte Graupfote.
    »Wenn du das Gefährlichste bist, was der Wald zu bieten hat, dann werde ich damit schon fertig«, gab Sammy zurück.
    Für einen Augenblick schaute Graupfote ihn an und kniff die großen, gelben Augen zusammen. »Oh, ich bin bei Weitem nicht das Gefährlichste. Wenn ich nur schon ein halber Krieger wäre, hätte ich einem Eindringling wie dir ein paar wirkliche Verletzungen verpasst.«
    Sammy verspürte einen Anflug von Angst bei diesen bedrohlichen Worten. Was meinte diese Katze mit »Eindringling«?
    »Jedenfalls«, sagte Graupfote, während er seine scharfen Zähne nutzte, um ein Grasbüschel zwischen seinen Krallen herauszuziehen, »warst du es mir nicht wert, dich richtig anzugreifen. Offensichtlich gehörst du zu keinem der anderen Clans.«
    »Andere Clans?«, wiederholte Sammy verwirrt.
    Graupfote stieß einen ungeduldigen Zischlaut aus. »Du musst doch von den vier Clans gehört haben, die in dieser Gegend jagen! Ich gehöre zum DonnerClan. Die anderen Clans versuchen immer wieder, Beute von unserem Territorium zu stehlen, besonders der SchattenClan. Die sind so wild, die hätten dich gleich in Fetzen gerissen, ohne überhaupt auch nur eine Frage zu stellen.«
    Graupfote fauchte wütend und fuhr dann fort: »Sie kommen und machen Beute, die von Rechts wegen uns gehört. Es ist die Aufgaben der DonnerClan-Krieger, sie von unserem Territorium fernzuhalten. Wenn ich mit meiner Ausbildung fertig bin, dann werde ich so gefährlich sein, dass die anderen Clans in ihren flohverseuchten Häuten nur noch vor mir zittern. Dann wagen sie nicht mehr, in unsere Nähe zu kommen!«
    Sammy kniff die Augen zusammen. Dies musste eine der Wildkatzen sein, vor denen Wulle ihn gewarnt hatte! Die ein gefährliches Leben in den Wäldern führten, jagten und sich um jedes bisschen Nahrung bekriegten. Trotzdem hatte Sammy keine Angst. Irgendwie bewunderte er diesen selbstbewussten jungen Kater.
    »Du bist also noch kein Krieger?«, fragte er.
    »Warum? Hast du geglaubt, ich wäre einer?«, schnurrte Graupfote stolz. Dann schüttelte er den breiten, pelzigen Kopf. »Ich werde noch ewig lange kein Krieger sein. Erst muss ich noch die ganze Ausbildung machen. Junge Katzen müssen sechs Monde alt sein, bevor sie überhaupt anfangen können mit dem Training. Heute bin ich zum ersten Mal nachts als Schüler draußen.«
    »Warum suchst du dir nicht lieber einen Besitzer mit einem hübschen, bequemen Haus? Dein Leben wäre dann viel einfacher«, miaute Sammy. »Es gibt viele Hausbewohner, die ein Katzenjunges wie dich aufnehmen würden. Du musst dich nur irgendwo hinsetzen, wo du ihnen auffällst, und ein paar Tage lang hungrig aussehen …«
    »Und sie würden mich mit Bröckchen füttern, die wie Kaninchenköttel aussehen, und mit weichem Schlabber!«, unterbrach ihn Graupfote. »Auf keinen Fall! Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als ein Hauskätzchen zu sein! Sie sind nichts anderes als Spielzeuge für die Zweibeiner! Einen Fraß essen, der nicht mal wie Nahrung aussieht, ihr Geschäft in einer Kiste mit Splitt machen, die Nase nur rausstrecken, wenn die Zweibeiner es ihnen erlauben? Das ist doch kein Leben! Hier draußen ist es wild und es ist frei. Wir kommen und gehen, wie es uns gefällt.« Er schloss seine Rede, indem er stolz ausspuckte, dann sagte er frech: »Bevor du nicht eine frisch getötete Maus gegessen hast, bist du nicht lebendig gewesen. Hast du jemals eine Maus gekostet?«
    »Nein«, gab Sammy ein wenig kleinlaut zu. »Noch nicht.«
    »Ich denke, du wirst es nie verstehen«, seufzte Graupfote. »Du bist nicht
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