Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild

Titel: Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
lange.«
    »Sag nur nicht, dass ich dich nicht gewarnt hätte!«, schnurrte Wulle und ließ sich vom Zaun zurück in seinen eigenen Garten fallen.
    Sammy setzte sich in das Gras hinter dem Gartenzaun. Nervös leckte er sich die Schulter und fragte sich, wie viel von Wulles Gerede wohl der Wahrheit entsprach.
    Plötzlich bemerkte er die Bewegung eines kleinen Tieres, und er beobachtete, wie es unter ein paar Brombeerzweige huschte.
    Unwillkürlich duckte Sammy sich und schob sich langsam, eine Pfote vor die andere setzend, durchs Gestrüpp. Mit gespitzten Ohren, weit geöffneten Nasenlöchern und starren Augen bewegte er sich auf das Tier zu. Er konnte es klar erkennen, wie es sich zwischen den dornigen Zweigen aufsetzte und an einem großen Samenkorn nagte, das es zwischen den Pfoten hielt. Es war eine Maus.
    Sammy wiegte sich auf den Hinterbeinen hin und her, bereit zum Sprung. Er hielt den Atem an, damit sein Glöckchen nicht wieder klingelte. Sein ganzer Körper war angespannt und sein Herz hämmerte. Das war sogar noch besser als in seinen Träumen! Dann zuckte er zusammen, als er plötzlich ein Geräusch von knackenden Zweigen und raschelnden Blättern hörte. Sein Glöckchen klingelte verräterisch und die Maus verschwand im dichten Geflecht des Brombeergebüschs.
    Sammy stand nun vollkommen still und blickte sich um. Er konnte die weiße Spitze eines roten, buschigen Schwanzes sehen, der vor ihm durch einen Haufen hoher Farnwedel glitt, und er nahm einen starken, fremdartigen Geruch wahr, der eindeutig einem Fleischfresser gehörte, aber weder einer Katze noch einem Hund. Durch das fremde Tier abgelenkt, vergaß Sammy die Maus und beobachtete neugierig den roten Schweif. Er wollte wissen, was da war.
    Er schlich sich näher heran, dabei waren alle seine Sinne angespannt und nach vorn gerichtet. Dann hörte er ein weiteres Geräusch. Es ertönte hinter seinem Rücken, klang aber gedämpft und war weiter entfernt. Er stellte die Ohren nach hinten, um es besser zu hören. Pfotenschritte? , fragte er sich, hielt aber den Blick fest auf das fremdartige rote Fell vor sich gerichtet und schlich weiter darauf zu. Erst als das schwache Knistern hinter ihm zu einem lauten und sich schnell nähernden Blätterrascheln anschwoll, wurde Sammy klar, dass er sich in Gefahr befand.
    Das Wesen traf ihn wie eine Explosion und er wurde seitlich in einen Haufen Brennnesseln geworfen. Sich windend und jaulend versuchte er, den Angreifer abzuschütteln, doch der hatte sich auf seinem Rücken festgekrallt und hielt ihn mit unglaublich scharfen Krallen fest. Sammy spürte, wie spitze Zähne in seinen Nacken drangen. Er drehte und krümmte sich von den Schnurrhaaren bis zum Schwanz, konnte sich aber nicht befreien. Einen Augenblick lang fühlte er sich hilflos. Dann erstarrte er und warf sich nach einem Augenblick blitzschnell auf den Rücken. Instinktiv wusste er zwar, wie gefährlich es war, seinen Bauch ungeschützt darzubieten, aber darin lag seine einzige Chance.
    Er hatte Glück – der Trick schien zu funktionieren. Er hörte ein »Hhuufff«, als die Luft aus dem Gegner unter ihm gepresst wurde. Wild um sich schlagend konnte Sammy sich nun befreien. Ohne einen Blick zurück rannte er in Richtung Haus.
    In seinem Rücken verrieten ihm raschelnde Pfotenschritte, dass sein Angreifer die Verfolgung aufgenommen hatte. Trotz der schmerzenden Kratzer unter seinem Fell beschloss Sammy, sich lieber umzudrehen und zu kämpfen, als sich noch einmal einem Sprung von hinten auszusetzen. Er hielt abrupt an, wirbelte herum und stand nun seinem Verfolger gegenüber.
    Es war ebenfalls ein Katzenjunges mit zerzaustem, grauem Fell, kräftigen Beinen und einem breiten Gesicht. Augenblicklich roch Sammy, dass es ein Kater war, und er ahnte die Kraft unter dem weichen Fell der stämmigen Schultern. Überrumpelt von Sammys Kehrtwende krachte das Katzenjunge ungebremst in ihn hinein und fiel in sich zusammen wie ein benommenes Häufchen.
    Der Zusammenstoß nahm Sammy kurz den Atem und er wankte. Rasch stand er jedoch wieder auf festen Pfoten und krümmte den Rücken, plusterte das orangefarbene Fell auf, bereit, sich auf das fremde Katzenjunge zu stürzen. Aber sein Angreifer setzte sich einfach auf und begann, seine Vorderpfote zu lecken. Alle Anzeichen von Angriffslust waren verflogen.
    Sammy war merkwürdig enttäuscht. Sein ganzer Körper war angespannt und kampfbereit.
    »Hallo, Hauskätzchen!«, miaute der graue Kater fröhlich. »Du hast dich ja
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher