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Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Morgenröte - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Morgenröte - Warriors. The New Prophecy. Dawn.

Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Morgenröte - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Morgenröte - Warriors. The New Prophecy. Dawn.

Titel: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Morgenröte - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Morgenröte - Warriors. The New Prophecy. Dawn.
Autoren: Erin Hunter
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sich befand, kaum höher als sie selbst. Blattpfote holte tief Luft, blickte sich um und die Erinnerung kehrte zurück.
    Sie war in einem winzigen Bau gefangen, dessen Wände, Boden und Decke vollständig aus kaltem, hartem Gewebe bestanden. Es gab gerade genug Platz darin, um stehen zu können und sich zu strecken, aber nicht mehr. Ihr Bau steckte zwischen anderen Bauen, die alle Wände eines kleinen, hölzernen Zweibeinernests bedeckten.
    Blattpfote verlangte es danach, die Sterne zu sehen, die tröstliche Gegenwart des SternenClans einzuatmen und zu wissen, dass seine Katzen über sie wachten, aber als sie nach oben blickte, sah sie nichts als das steile Dach des Nests. Das einzige Licht stammte von einem Streifen Mondschein, der durch ein kleines Loch in der Wand am anderen Ende des Nests hereinströmte. Ihr Bau stand ganz oben. Der Bau direkt unter ihr war leer, aber unmittelbar unter diesem konnte sie gerade noch ein Bündel dunklen Fells ausmachen. Eine andere Katze? Keine Waldkatze, denn ihr Geruch war ihr nicht vertraut. Die Gestalt war so still, dass sie schlafen musste. Wenn sie überhaupt lebt , dachte Blattpfote grimmig.
    Sie horchte erneut auf das Jaulen, aber die Katze, die gerufen hatte, schwieg nun, und Blattpfote konnte nur das Wimmern und die unruhigen Bewegungen der Katzen hören, die in den anderen Käfigen gefangen waren. Sie sog die Luft ein, erkannte jedoch keine vertrauten Gerüche. Scharfer Zweibeinergestank füllte das Nest zusammen mit dem Angstgeruch der Katzen. Blattpfote fuhr die Krallen aus, die sich in dem glänzenden Gewebe verfingen.
    SternenClan, wo bist du? Flüchtig ging ihr der Gedanke durch den Sinn, dass sie bereits tot war, aber sie verwarf ihn sogleich mit einem Schaudern.
    »Endlich bist du wach«, flüsterte eine Stimme.
    Blattpfote zuckte zusammen und reckte den Hals, um über die Schulter zu blicken. Ein Haufen gestreiften Fells bewegte sich in dem Bau nebenan, und sie erkannte den unverwechselbaren, mit Zweibeinerduft vermischten Geruch eines Hauskätzchens. Die Stimme der Kätzin war freundlich gewesen, aber Blattpfote fühlte sich zu elend, um zu antworten. Bittere Erinnerungen überschwemmten sie, wie die Zweibeiner sie gefangen und an diesen schrecklichen Ort gebracht hatten, als sie mit Ampferschweif auf der Jagd gewesen war. Sie war von ihrem Clan getrennt und in der Finsternis eingesperrt worden. Von Verzweiflung überwältigt begrub sie ihre Nase in den Pfoten und schloss die Augen.
    Noch eine Stimme ertönte aus einem Bau weiter entfernt. Sie war zu leise, als dass sie die Worte hätte verstehen können, aber sie klang irgendwie vertraut. Blattpfote hob die Schnauze und prüfte die Luft, doch alles, was sie riechen konnte, war das saure Aroma, das sie an die Kräuter erinnerte, die Rußpelz zur Reinigung von Wunden benutzte. Die Stimme sprach wieder und Blattpfote horchte angestrengt hin.
    »Wir müssen hier raus«, miaute die Katze.
    Eine andere antwortete vom entfernten Ende des Nests. »Wie denn? Es gibt keinen Weg nach draußen.«
    »Wir können nicht einfach hier sitzen und auf den Tod warten!«, beharrte die erste Stimme. »Hier sind vorher schon andere Katzen gewesen. Ich kann ihren Angstgeruch riechen. Ich weiß nicht, was mit ihnen passiert ist, jedenfalls müssen sie entsetzliche Angst gehabt haben. Wir müssen hier raus, bevor auch von uns nichts weiter übrig bleibt als Angstgeruch!«
    »Es gibt keinen Weg hier raus, du Mäusehirn«, ertönte ein schroffes Miauen. »Halt das Maul und lass uns schlafen.«
    Die Worte machten Blattpfote krank vor Angst und Traurigkeit. Sie wollte hier nicht sterben! Sie legte die Ohren flach, schloss die Augen und verkroch sich in die Sicherheit des Schlafs.
    »Wach auf!« Eine Stimme zischte Blattpfote ins Ohr und riss sie aus unruhigen Träumen.
    Sie hob den Kopf und blickte sich um. Fahles Sonnenlicht sickerte durch das Loch in der Wand, obwohl es nicht ausreichte, ihr die Kühle aus dem Fell zu saugen. In der schwachen Beleuchtung der Morgendämmerung sah sie nun die gestreifte Kätzin im Nachbarkäfig deutlicher. Der Pelz der Fremden sah weich und gepflegt aus, und Blattpfote war sich ihres eigenen verfilzten Fells bewusst. Sie war ganz offensichtlich ein Hauskätzchen, rundlich und mit weichen Muskeln unter ihrem gestreiften Pelz.
    »Ist irgendwas?«, fragte das Hauskätzchen mit vor Sorge aufgerissenen Augen. »Du hast dich angehört, als hättest du Schmerzen.«
    »Ich habe geträumt«, sagte Blattpfote heiser.
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