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Walzer der Liebe

Titel: Walzer der Liebe
Autoren: Barbara Hazard
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mich, und ich beschäftigte mich damit, die Auslage des nächsten Geschäftes zu betrachten.
    Miss Hefferton mochte mich nicht. Louisa hatte einmal erwähnt, ihre Freundin, dieses alberne Ding, sei eifersüchtig, eine Bemerkung, die ich persönlich ziemlich taktlos fand.
    Schließlich war Miss Hefferton nahezu die einzige Freundin meiner Cousine. Plötzlich fiel mir auf, dass die in Moreston House verkehrenden Damen nur kamen, um meine Tante Lavinia oder Miss Mason zu besuchen. Keine der Besucherinnen brachte ihre Tochter mit. Louisa wurde die Aufwartung nur von Männern gemacht, und deren Zahl war auch nicht sehr groß.
    Louisa überredete Miss Hefferton, uns heimzubegleiten. Auf einmal entfuhr mir ein leiser Überraschungsschrei, und hastig räusperte ich mich, um ihn zu überspielen. Konnte es sein, dass Miss Hefferton mir diesen bösartigen Brief geschrieben hatte? War sie so eifersüchtig, dass sie glaubte, mich vertreiben zu können, um Louisa wie der für sich allein zu haben? Ich fragte mich, wie ihre Handschrift aussehen mochte und wie ich an eine Schriftprobe von ihr kommen könne.
    In Moreston House eingetroffen, stellte ich fest, dass während meiner Abwesenheit ein Billett für mich eingetroffen war, das mit einem blassgoldenen Siegel verschlossen war.
    Dennoch brach ich es mit einigem Unbehagen. Ich atmete erleichtert auf, als ich sah, dass der Brief von Lady Beech stammte, die mich für den Nachmittag um meine Begleitung bei einem Spaziergang im Hyde Park bat.
    „Ist das eine Einladung, Cousinchen?" hörte ich Louisa fragen. Ich hob den Kopf und bemerkte, dass sowohl sie als auch Miss Hefferton mich beobachteten. „Von einem Gentleman?" erkundigte sie sich neugierig.
    „Nein, von Lady Beech", antwortete ich. „Sie bittet mich, ihr heute Nachmittag bei einem Spaziergang Gesellschaft zu leisten."
    Louisa furchte die Stirn. „Nun, wie nett", erwiderte sie verächtlich. „Zweifellos ist das nur passiert, weil du dich neulich, als wir sie besuchten, bei ihr eingeschmeichelt hast. Ich wünsche dir einen angenehmen Nachmittag." Sie drehte sich um und verließ schnell den Salon, gefolgt von ihrer Busenfreundin, die nicht widerstehen konnte, mir einen triumphierenden Blick zuzuwerfen.
    Mir kam der Gedanke, dass es schön wäre, wenn ich eigene Freundinnen hätte. Dann wäre ich nicht dauernd auf Louisas Gesellschaft angewiesen. Denn ich stellte fest, dass es mir allmählich immer schwerer fiel, meine Stiefcousine zu mögen.
    Lady Beech und ich mochten uns auf Anhieb. Sie erkundigte sich nach Yorkshire und meinem Heim und lauschte interessiert meinen Erzählungen.
    „Das klingt wunderbar", sagte sie. „Oh, schauen Sie nur! Ich glaube, Strolch ... äh ... Mr. Carlyle winkt Ihnen zu, Miss Ames. Sehen Sie, wo er mit seinem Pferd auf der Rotten Row angehalten hat? Vielleicht sollten wir zu ihm gehen, um zu erfahren, was er möchte."
    Es widerstrebte mir nicht im Geringsten, dem Vorschlag nachzukommen. Mr. Carlyle saß auf einem stattlichen Braunen und beugte sich zu uns herunter, als wir ihn erreichten.
    „Mylady, Miss Ames", begrüßte er uns höflich.
    Ich wunderte mich darüber, dass er nicht absaß. Wenn ich schon Unbehagen dabei empfand, zu ihm aufblicken zu müssen, dann musste Lady Beech das Gefühl haben, sich den Hals zu brechen, wenn sie ihn anschaute.
    Sie überraschte mich und, wie ich annahm, auch ihn mit ihrer Antwort. „Wir werden gleich gehen, wenn Sie uns weiterhin von oben herab ansehen, Sir. Wir sind keine unterwürfigen Dienerinnen, die voller Ehrfurcht zu einem Idol hinaufstarren. Sitzen Sie ab!"
    Ich hatte keine Ahnung, was er von Lady Beechs Befehl hielt. Seine Miene war so ausdruckslos und kalt wie immer. Dennoch schwang er sich aus dem Sattel.
    „Ist das besser, Mylady?" fragte er in gedehntem, ironischem Ton.
    „Wenn Sie so klein wären wie ich, Sir, hätten Sie mehr Verständnis", meinte Rosalind vorwurfsvoll. „Natürlich ist es so besser! Aber nicht perfekt, wie Sie sich denken können. Ich muss immer noch aus beträchtlichem Abstand zu Ihnen hochsehen, doch daran lässt sich nichts ändern. Doch genug davon ... Sie hatten uns zugewinkt, Sir. Warum?"
    „Ich wollte Sie beide nur begrüßen", antwortete er glatt. „Sie sehen bezaubernd aus, und es ist meiner Reputation nur förderlich, wenn ich mich mit zwei so hübschen Damen in der Öffentlichkeit zeige."
    „Sie sind unglaublich, Mr. Carlyle! Als ob irgendjemand, wenn er nicht königlichen Geblüts ist, noch etwas zu
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