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Wait for You

Wait for You

Titel: Wait for You
Autoren: J. Lynn
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mich. »Und hey, immerhin haben wir uns diesmal nicht fast umgerannt. Sieh mal einer an! Wir ändern bereits unsere Verhaltensmuster.«
    »Das ist gut.« Ich stand wieder in meiner Wohnung, Cam immer noch vor meiner Tür. »Du solltest gehen, bevor Raphael auf deine Hand pieselt.«
    »Das wäre es wert«, antwortete er.
    Ich runzelte die Stirn. »Warum?«
    Darauf antwortete er nicht. Stattdessen bewegte er sich langsam zurück. »Falls du deine Meinung änderst, ich werde noch eine Weile wach sein.«
    »Ich nicht. Gute Nacht, Cam.«
    Seine Augen weiteten sich ein wenig, aber sein Grinsen verwandelte sich in ein volles Lächeln. Ich spürte ein Flattern in meinem Magen, denn dieses Lächeln war einfach nur… Wow . »Bis morgen.«
    »Morgen?«
    »Der Astronomiekurs? Oder schwänzt du schon wieder?«
    Wieder fingen meine Wangen an zu brennen. Gott, ich hatte schon fast vergessen, dass ich vor ihm weggelaufen war wie ein totaler Idiot. »Nein.« Ich seufzte. »Ich werde da sein.«
    »Wunderbar.« Cam lief weiter zurück. »Gute Nacht, Avery.«
    Ich verzog mich hinter meine Tür, um sie dann zu schließen und zu verriegeln. Ich hätte schwören können, dass ich Cam leise lachen hörte, aber ich musste wohl verrückt sein.
    Ein paar Augenblicke stand ich einfach nur da, bevor ich herumwirbelte und in mein Schlafzimmer rannte. Dort zog ich mir die Decke über den Kopf, rollte mich auf den Bauch und vergrub mein Gesicht in den Kissen.
    Schlaf. Schlaf einfach ein.
    Cam wohnte auf der anderen Seite des Flurs?
    Du musst früh aufstehen. Schlaf ein.
    Wie in aller Welt war das möglich? Er tauchte überall auf, wo ich hinging.
    Schlaf .
    Und wieso besaß er eine Schildkröte? Und hatte er sie wirklich nach den Teenage Mutant Ninja Turtles benannt? Denn das war ziemlich witzig.
    Der Morgen wird viel zu früh kommen .
    Trägt er eigentlich nur während des Unterrichts ein Hemd? Oh mein Gott, er wohnte tatsächlich auf der anderen Seite des Flurs. Jacob würde austicken… und wahrscheinlich einziehen. Das wäre witzig. Doch auch wenn ich Jacob wirklich mochte, hatte ich gleichzeitig so ein Gefühl, dass er sich dann meine Klamotten ausleihen würde.
    Schlaf jetzt, verdammt noch mal.
    Ich konnte einfach nicht glauben, dass der heiße Kerl, den ich fast umgerannt und vor dem ich im Anschluss weggelaufen war, auf demselben Flur lebte wie ich. Warum beschäftigte mich das überhaupt so? Es spielte keine Rolle. Ich war weder an Jungs noch an Mädchen interessiert. Aber Cam war wirklich unglaublich knackig… und irgendwie witzig… und auch charmant.
    Nein. Nein. Nein. Hör auf, an ihn zu denken, weil es sowieso sinnlos und hoffnungslos ist. Also schlaf jetzt.
    Hab ich den ganzen Salat aufgegessen? Mann, diese Cookies sind jetzt doch verlockend .
    »Oooh!«, stöhnte ich ins Kissen.
    Das ging ungefähr noch eine Stunde so weiter, bevor ich aufgab und aus dem Bett sprang. Im Wohnzimmer konnte ich keine Musik oder Geräusche mehr aus Cams Wohnung hören. Er schlief wahrscheinlich schon selig, während ich zwanghaft über Cookies und Hühnchenbrust und Waschbrettbäuche nachdachte.
    Ich stampfte in das zweite Schlafzimmer, das sich eher zu einem Arbeitszimmer mit Bibliothek entwickelt hatte, fuhr meinen Laptop hoch und öffnete mein E -Mail-Programm. Ich hatte eine ungelesene Mail von meinem Cousin, die ich löschte, ohne sie auch nur zu öffnen. Am linken Rand sah ich, dass im Junk- E -Mail-Ordner ein paar ungelesene Mails warteten. Zu Tode gelangweilt klickte ich auf den Link und scannte die Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente, die »Ich habe Geld auf einem Auslandskonto«- E -Mails und die Info, dass Bath and Body Works Ausverkauf hatte, bevor diese Nachrichten automatisch aus dem Ordner gelöscht wurden. Dann kniff ich die Augen zusammen, als ich den Betreff einer Mail entdeckte, die ungefähr um elf Uhr gestern Abend eingegangen war.
    Dort stand AVERY MORGANSTEN , und die Nachricht stammte von einer Adresse, die ich nicht kannte.
    Nun, das war seltsam, da meine E -Mail-Adresse nichts mit meinem richtigen Namen zu tun hatte. Daher konnte es kein Phishingversuch sein. Nur meine Eltern und mein Cousin kannten meine E -Mail-Adresse. Natürlich wussten sie auch meine Telefonnummer, aber mir war es lieber, wenn sie mich auf diesem Weg kontaktierten, statt mich anzurufen. Sonst hatte ich meine Mailadresse niemandem gegeben.
    Meine Finger schwebten über der Maus. Ich wurde unruhig, und mein Magen verkrampfte sich. Ich zog die
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