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Wächter des Mahlstroms

Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms
Autoren: Edward E. Smith
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vorzügliches Knochengerüst – tadellos. Seine Schirme haben die wirklich gefährlichen Strahlungen abgewehrt; der verbleibende Schaden ist behandelbar. Eigentlich braucht er den Phillips gar nicht, den wir ihm gegeben haben – für den Ersatz von beschädigten Teilen, wissen Sie –, der ist nur auf ein paar zerrissene Muskeln und so anwendbar.«
    »Aber er war ziemlich mitgenommen – ich selbst habe ihn mit aus dem Schiff geholt. Wie steht's mit dem Arm und Bein? Er sah ja fürchterlich aus!«
    »Das waren einfache Brüche – daran braucht man keinen Gedanken zu verschwenden.« Lacy tat die Knochenbrüche mit einer geringschätzigen Handbewegung ab. »In ein paar Wochen ist er wieder auf dem Damm.«
    »Wann kann ich ihn sprechen? Das Geschäftliche hat Zeit, aber es gibt da eine persönliche Sache.«
    »Ich weiß, was Sie meinen.« Lacy schürzte die Lippen. »Normalerweise würde ich das nicht zulassen, aber Sie können gleich mit ihm sprechen. Aber fassen Sie sich kurz, Phil. Er ist noch ziemlich schwach. Höchstens zehn Minuten.«
    »QX. Vielen Dank.« Eine Krankenschwester führt den Lens-Träger an Clouds Bett.
    »Hallo, großer Meister!« sagte er fröhlich.
    »Hallo, Boss. Freue mich über Ihren Besuch. Setzen Sie sich doch!«
    »Sie sind heute der gefragteste Mann in der Galaxis, einschließlich Kimball Kinnison. Hier haben Sie eine Bandrolle, die Sie sich anschauen können, sobald Ihnen Lacy ein Bildgerät überläßt. Das wäre zunächst das erste. Sobald die anderen Planeten feststellen, daß wir einen Wirbeltöter gefunden haben, der mit ziemlicher Genauigkeit arbeitet – und so etwas spricht sich schnell herum –, wird man noch mehr dringende Hilferufe an uns richten.
    Sirius IV war um Haaresbreite als erste Welt zur Stelle, dichtauf gefolgt von Aldebaran II – und seither sind alle Kanäle verstopft, Canopus, Vega, Rigel, Spica. Alle – von Alsakan bis Zabriska. Wir haben sofort klargestellt, daß wir keine persönlichen Abordnungen empfangen würden – dabei mußten wir ein paar rosahaarige Chickladorier fast hinauswerfen, ehe sie begriffen, daß wir es ernst meinten. Wir haben den Leuten dann verdeutlicht, daß wir die Reihenfolge der Dringlichkeit nach eigenen Maßstäben festsetzen würden. QX?«
    »Aber ja«, sagte Cloud nickend. »Nur so kann man das handhaben, meine ich.«
    »Vergessen Sie also Ihr psychisches Trauma ... Nein, so meine ich das nicht«, berichtigte sich der Lens-Träger hastig. »Sie wissen schon, was ich meine. Der Wille zu leben ist der wichtigste Faktor bei der Gesundung, und zu viele Welten brauchen Sie zu sehr, als daß Sie den Kampf jetzt aufgeben sollten, kapiert?«
    »Ich glaube schon«, sagte Cloud ernst. »Und mein Überlebenswille ist größer, als ich dachte. Ich werde es wohl weiter versuchen, solange ich kann.«
    »Dann werden Sie an Altersschwäche sterben, mein Freund«, versicherte ihm der Lens-Träger. »Wir haben nämlich sämtliche Daten gespeichert. Wir wissen genau, wie lange es dauert, von der vollen Trägheit in den freien Zustand zu wechseln. Wir wissen, wie wir Ihre Schirme modifizieren müssen. Beim nächstenmal werden durch diese Schirme nur noch Lichtstrahlen hindurchgehen, und auch davon nur soviel, wie Sie wollen. Sie werden sich dem Wirbel so weit nähern können, wie es Ihnen gefällt, und so lange wie erforderlich, um die gewünschten Bedingungen zu erreichen. Dabei werden Sie so sicher sein, als steckten Sie in Klonos Hüfttasche.«
    »Meinen Sie das ernst?«
    »Absolut – wir sind uns dessen so sicher, wie es nur irgend geht bei einer Sache, die noch nicht erprobt worden ist. Aber Ihr Schutzengel schaut mir ein wenig zu betont auf die Uhr. Ich sollte mich also lieber verziehen, ehe sie mich hinauswirft. Raum-ho, Sturm!«
    »Raum-ho, Boss!«
    Auf diese Weise wurde »Sturm« Cloud, Kernphysiker, zum spezialisiertesten Spezialisten in den langen Annalen der Wissenschaft: er wurde »Sturm« Cloud, der Wirbeltöter.
    Und in jener Nacht legte sich Lens-Träger Philip Strong nicht zu Bett, sondern überlegte intensiv. Was konnte er tun – was konnte die Menschheit tun, wenn Cloud jemals getötet wurde? Man mußte etwas unternehmen – irgend etwas. Aber wer sollte das tun? Und was? Ließ sich nicht ein anderer Wirbeltöter finden oder ausbilden?
    Und früh am nächsten Morgen schickte er einen Gedanken durch seine Lens.
    »Kinnison? Hier Phil Strong. Ich habe ein schwieriges Problem, das viel Arbeit und mehr Macht erfordert, als ich zur
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