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Wächter der Macht 05 - Opfer

Wächter der Macht 05 - Opfer

Titel: Wächter der Macht 05 - Opfer
Autoren: Karen Traviss
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Gasse. Dann hörte die Bewegung auf.
    »Briika?«
    Sie schaltete ihre Ansicht der Umgebung zu Fetts HUD durch. Dem Blickwinkel nach zu urteilen lag sie flach auf dem Dach, während ihr Kopf über die Kante in die Gasse hing. »Siehst du ihn? Er ist in schlechter Verfassung.«
    Der Jedi war ein kräftiger, vierschrötiger Mann in mittleren Jahren, mit dunkelgrauen Zivilhosen und einer ramponierten blauen Jacke. Er war gegen eine Wand gesunken, die Augen geschlossen, das Gesicht geschwärzt und verbrannt. Mit einer Hand umklammerte er das Heft seines Lichtschwerts.
    Fett aktivierte seinen Raketenrucksack und schob ein Betäubungsgeschoss in den Pfeilwerfer an seinem Handgelenk. Mit etwas Glück würde der Schock genügen, um den Jedi außer Gefecht zu setzen, ohne ihn zu töten. Fett brauchte den Mann fit genug, um es zurück in die Reihen der Neuen Republik zu schaffen.
    Fett bediente die Schubkontrollen und stieg über der versengten Mauer auf, als der Jedi aufschaute und seine Waffe zündete. Für einen Verletzten waren seine Reflexe erstaunlich: Sein Lichtschwert summte einen Herzschlag, bevor Fett in die Gasse sank und das Betäubungsgeschoss abfeuerte. Das Projektil zischte am zuschlagen-den Lichtschwert des Jedi vorbei und traf ihn in die Brust, um eine elektrische Ladung durch seinen Körper zu schicken, die ihn unverzüglich zu Fall brachte. Sein Lichtschwert fiel zu Boden, doch er mühte sich noch immer, nach seiner Waffe zu greifen, die Finger gespreizt, die Hand unkontrolliert zitternd.
    »Lass es nicht darauf ankommen«, sagte Fett. Er trat das Heft des Lichtschwerts mit der stachelversehenen Spitze seines Stiefels in die Luft und fing es mit einer Hand auf. »Ein grünes fehlt mir noch in meiner Sammlung.«
    Der Jedi war momentan ohnehin nicht in der Verfassung, es einzusetzen. Fett winkte Cham herüber, damit er ihm Erste Hilfe leistet e, doch der Jedi versuchte, sich gegen ihn zur Wehr zu setzen. Es brauchte Suvar und Tiroc, um ihn zu bändigen, während Cham Bakta auf sein Gesicht und seine Hände sprühte. Dankbarkeit war nicht gerade seine starke Seite: Er rammte sein Knie fest in Suvars Leistengegend. Briika griff ein, um ihn in den Schwitzkasten zu nehmen und zur Raison zu bringen.
    »Zeig etwas Respekt«, sagte sie durch zusammengebissene Zähne. »Der Mandalore redet mit dir.«
    Das verbrannte Gesicht des Jedi verzog sich zu einem Hohnlächeln. »Dann bist du Boba Fett. Und ich wollte nicht glauben, dass Manda...«
    »Ausnahmsweise brauche ich einen lebenden Jedi«, unterbrach Fett. »Du wirst genügen müssen. Also spar dir das Gerede und hör zu.«
    »Erschieß mich. Du weißt, was die Vong mir antun werden.«
    »Ich sagte: Halt den Mund.« Fett hockte sich über ihn. »Wir haben euch vor diesem Angriff und der Vong-Technologie gewarnt, aber eure Leute haben uns ignoriert. Trotzdem bieten wir euch erneut unsere Hilfe an. Richtet ein sicheres Nachrichtensystem ein, und wir versorgen euch mit internen Informationen, bis uns das Glück nicht länger hold ist.«
    Cham, der noch immer Erste Hilfe leistete, rammte eine Einwegspritze Schmerzmittel in den entblößten Hals des Mannes. Eins musste Fett dem Jedi lassen: Er zuckte nicht einmal zusammen.
    »Du lässt nach, Fett«, sagte er heiser. »Uns mit Fehlinformationen zu füttern, ist stümperhaft.«
    »Ich setze das Leben jedes einzelnen Mandalorianers aufs Spiel, um dir das hier zu beschaffen, Barvenfresse.« Fett war so verärgert, dass er die Jacke des Jedi aufriss und den jüngsten Datenchip einfach in seinen Gürtel stopfte. »Na los, wirk deine Zaubertricks. Mal sehen, was deine kostbare Macht dir über unsere Absichten verrät. Und jetzt nimm das und verschwinde. Wir werden die Vong hinhalten, aber du musst es zurück zu euren Geheimdienstleuten schaffen, ohne unsere Tarnung auffliegen zu lassen. Wir sind Verräter, in Ordnung? Und solange wir Verräter sind, können wir Informationen beschaffen. Haltet eure Quelle geheim.«
    Der Jedi richtete sich mühsam auf die Ellbogen auf. Seine Nase war nur Millimeter von Fetts Visier entfernt. Fett mochte die Jedi immer noch nicht, nicht einmal richtige Soldaten wie diesen hier. »Aber ihr setzt uns zu. Ihr tötet Leute. Warum kämpft ihr nicht einfach?«
    »Weil das selbstlose, heldenhafte letzte Gefecht eine tolle Sache für Holovideos ist, aber so funktioniert Krieg nun mal nicht.« Fett zog den Jedi auf die Füße. Er war ein robuster Mann, mit vollem grauem Haar in der Art derer, die einst
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