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VT09 - Die tödliche Woge

VT09 - Die tödliche Woge

Titel: VT09 - Die tödliche Woge
Autoren: Dario Vandis
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und einem sogar die zerschlissene Uniform abgenommen. Sie roch ein wenig…
    modrig, aber sie half gegen die allgegenwärtige Kälte.
    Niemand folgte Maman bis zu dem See, in dem sie genügend Nahrung fand und jetzt rasch größer und größer wurde… Viele Gruh starben, damit Maman leben konnte, und auch die Fremden hatte Niemand an sie verfüttern wollen.
    Sein Herz glühte vor Hass, wenn er an die Männer dachte.
    Sie waren genau wie ER, und sie hatten den Tod verdient…!
    Ein Name zuckte durch sein Gedächtnis.
    Jetzt wusste er wieder, wie ER hieß: Pierre de Fouché…
    Ja, de Fouché war der Schlimmste von ihnen!
    Niemand runzelte die Stirn. Aber das konnte nicht stimmen, denn unter den Männern, die er zum See geführt hatte, war niemand mit diesem Namen gewesen. Aber irgendetwas an ihnen hatte Niemand an IHN erinnert.
    ER steckt dahinter. ER hat die Männer geschickt, um mich zu töten!
    Niemand war sich plötzlich sicher, dass de Fouché ihn immer noch verderben wollte – so wie damals. Also hatten auch sie den Tod verdient. Sie hatten ihn, Niemand, betrügen wollen. Jetzt würden sie selber eines grausigen Todes sterben.
    Er legte den Kopf schräg und schlug sich wieder gegen die Wunde. Der Schmerz stach die Erinnerung aus.
    Niemand lauschte. Ob sie schon tot waren?
    Er schnaufte und grinste, als er in der Ferne das Brüllen Mamans hörte. Ja, sie würde wie die Strafe der Götter über sie kommen, würde die Verräter mit ihrem massigen Leib erdrücken und sie in die Tiefe des Sees reißen.
    Dann wäre seine Rache vollkommen.
    Niemand ließ sich auf einem Felsabsatz nieder und tippte sich mit den Fingern gegen den Mund. Vergnügt summte er ein Lied, während der Trupp um Wabo Ngaaba und Nabuu nur wenige Gangwindungen entfernt um sein Leben kämpfte.
    ***
    Nabuu wurde von einem kraftvollen Stoß zur Seite geschleudert. Eine Wasserfontäne peitschte auf, als die messerscharfen Beißwerkzeuge des Woorms genau an der Stelle zuschnappten, an der er sich gerade noch befunden hatte.
    Eine Gestalt schoss neben dem Woorm empor, der Umriss kaum zu erkennen in dem diffusen Licht, das von der feuchten, fluoreszierenden Decke ausging. Nabuu sah eine Schwertklinge aufblitzen, die sich wie ein Speer in den Körper des Woorms bohrte.
    Die Bestie ließ ein Grollen hören und reckte den Kopf aus dem Wasser. Die Zähne fuhren haarscharf über Nabuu hinweg, als der Woorm den Gegner abzuschütteln versuchte, der sich wie mit Widerhaken zwischen den Hautringen des Woorms festgekrallt hatte. Noch ein Mal, zwei Mal blitzte die Schwertklinge auf, und ein Strahl übel riechenden Woormblutes – eigentlich kein Blut, sondern eine milchige Flüssigkeit – traf Nabuu mitten ins Gesicht.
    Nabuu tauchte instinktiv unter – und kam sofort wieder hoch. Fassungslos verfolgte er den ungleichen Kampf, den der Mensch auf dem Rücken des Untiers ausfocht. Wie ein Woormreiter ohne Sattel hielt er sich in dessen Nacken.
    Der Woorm schoss unter Wasser, sodass Nabuu von der Welle fast zwei Meter emporgehoben wurde. Dann tauchte er wieder auf – und der Kämpfer saß immer noch darauf!
    Geschickt nutzte er den einzig möglichen Augenblick, um die Klinge aus dem schmutzigweißen Leib zu ziehen und einen erneuten Stich anzubringen. Diesmal schnitt der Stahl zwischen den Schuppenringen des Woorms hindurch und trennte den Kopf halb ab.
    Der Maelwoorm warf sich in einer letzten wütenden Aktion in die Luft und drehte sich im Sprung. Offenbar wollte er den Körper seines Gegners beim Aufprall unter sich zerquetschen!
    Atemlos erkannte Nabuu, dass das rechte Bein des Mannes in einem unmöglichen Winkel vom Körper abstand, als wäre es gebrochen. Im nächsten Moment riss es ab und wurde davon geschleudert.
    Woorm und Mann tauchten ab und blieben verschwunden.
    Allmählich glättete sich die Oberfläche.
    Den Woorm hatte die Kraft verlassen. Wahrscheinlich starb er soeben unter Wasser – aber was geschah mit seinem Bezwinger, der während der letzten Sekunden beinahe übermenschliche Kräfte bewiesen hatte?
    Nabuu wartete eine halbe Minute. Er fühlte den Drang, nach dem Mann zu tauchen, ihm zu helfen – aber wo in der undurchdringlichen Schwärze des Vulkansees sollte er nach ihm suchen?
    Nabuu hielt sich mit trägen Schwimmbewegungen über Wasser. Mit der Zuversicht drohte ihn auch die Kraft zu verlassen. Zu viel hatte sein Körper während der letzten Stunden und Tage aushalten müssen.
    Nabuus Lider flatterten. Er wartete auf ein Wunder.
    Und
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