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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten
Autoren: Melissa Scott
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dreißig Personen
    habe ich ein von Ascorbinsäuremangel verursachtes
    Krankheitsbild festgestellt. Bei zweiundvierzig weiteren gibt es
    deutliche Hinweise darauf, daß sie nicht genug Vitamin C
    bekommen. Die Kranken werden inzwischen mit zusätzlichen
    Dosen behandelt, aber bisher läßt sich nur bei Lieutenant Imbro
    eine positive Reaktion registrieren. Ich mußte ihm eine Dosis
    verabreichen, die normalerweise fast toxisch ist, damit er
    reagierte. Anders ausgedrückt, Captain: Ich glaube, wir haben
    ein Problem.«
    »Damit er reagierte…?« wiederholte Chakotay und bedachte
    Janeway mit einem fragenden Blick.
    Die Kommandantin nickte. »Was hat es mit der mangelnden
    Reaktion auf sich, Doktor?«
    »Das weiß ich nicht genau«, antwortete das Hologramm. »Ich
    habe allen betroffenen Besatzungsmitgliedern genug Vitamin C
    gegeben, um sie zu heilen, aber sie bleiben krank. Ich bin noch
    immer mit Analysen beschäftigt und kann Ihnen derzeit nur eine
    Vermutung anbieten: Irgend etwas scheint die Resorption von
    Ascorbinsäure zu verhindern.«
    »Es ist nicht meine Schuld«, warf Neelix ein. »Ich habe den
    Ernährungsplan beachtet und alle Auflagen erfüllt…«
    »Daran zweifle ich nicht, Mr. Neelix«, sagte Janeway. »Wir
    kommen gleich zu Ihnen.«
    Neelix wollte einen neuerlichen Protest anstimmen, doch
    Janeways durchdringender Blick ließ ihn verstummen.
    »Ich nehme an, die Ursache des Problems ist Ihnen noch
    unbekannt«, wandte sich Chakotay an den Doktor.
    Der Holo-Arzt nickte kummervoll. »Das stimmt leider. Bei
    den Untersuchungen haben sich keine ungewöhnlichen Faktoren
    im Stoffwechselsystem der Betroffenen ergeben. Dieser
    Umstand deutet auf folgendes hin: Wenn eine kontaminierende
    Substanz die Resorption von Ascorbinsäure verhindert, so wird
    sie selbst innerhalb kurzer Zeit metabolisiert.« Der Doktor legte
    eine kurze Pause ein und erweckte den Eindruck, auf ein
    Display zu sehen. »Bisher sind nur menschliche
    Besatzungsmitglieder erkrankt. Vielleicht bietet uns das einen
    Hinweis.«
    »Das überrascht mich kaum«, sagte Tuvok. »Nicht alle
    Spezies verwenden Ascorbinsäure. Im Metabolismus von
    Vulkaniern spielt diese Substanz überhaupt keine Rolle.«
    Eine überaus hilfreiche Bemerkung, dachte Kim und hörte ein leises Seufzen von Paris. Janeway blickte kurz in seine
    Richtung, verzichtete jedoch auf einen Kommentar.
    »Na schön, Doktor. Setzen Sie Ihre Untersuchungen fort und
    verständigen Sie mich, sobald Sie etwas entdecken.«
    »Selbstverständlich.«
    Janeway nickte erneut, und das ernste Lächeln kehrte auf ihre
    Lippen zurück. »In der Zwischenzeit, meine Herren… Ich bin
    für jeden Vorschlag dankbar.«
    Einige Sekunden lang herrschte Stille, und dann ließ Torres
    ihren Schreibstift auf den Tisch fallen. »Erwarten Sie bitte
    keinen von mir. Ich bin Technikerin. Mit biologischen Systemen
    kenne ich mich nicht aus.«
    »Ich habe mich an den Ernährungsplan gehalten«, wiederholte
    Neelix. »Ich schwöre, daß ich alles so gestaltet habe, wie es den
    Vorschriften entspricht…«
    »Es gibt keinen Grund für mich, Mr. Neelix’ Worte in Zweifel
    zu ziehen«, sagte Tuvok. »Allerdings verlangt die Logik, daß
    wir die Suche nach der Ursache bei den Nahrungsmitteln
    beginnen.«
    »Ganz meine Meinung«, pflichtete Chakotay dem Vulkanier
    bei. »Beim letztenmal nahmen wir ziemlich viel Proviant an
    Bord. Eigentlich blieb uns gar keine Wahl, denn in letzter Zeit
    haben wir nur wenige Planeten der Klasse M gefunden. Doch es
    ist nie gut, sich zu sehr auf eine einzige Quelle zu verlassen.«
    Janeway nickte. »Inzwischen frage ich mich, ob das Fehlen
    von tierischem Leben ein schlechtes Zeichen gewesen ist.«
    Kim schnitt eine Grimasse, dachte noch einmal an den
    wundervollen und doch so seltsam leeren Planeten. Eine schöne
    Welt – aber vielleicht nicht so perfekt, wie es zunächst den
    Anschein hatte. Er ahnte, was nun bevorstand, und deshalb
    überraschte es ihn nicht, als sich Janeway an ihn wandte.
    »Mr. Kim, Sie haben die ersten gesammelten Proben
    analysiert, nicht wahr?«
    »Ja, Captain.« Er wußte zwar, daß Rechtfertigungen nicht
    nötig waren, aber trotzdem fügte er hinzu: »Wir fanden nichts
    Ungewöhnliches.«
    »Zu jenem Zeitpunkt wußten wir noch nicht, wonach es
    Ausschau zu halten gilt«, gab Chakotay zu bedenken.
    »Viele Faktoren können die Resorption von Vitamin C
    stören«, meinte der Doktor ungeduldig.
    »Die offensichtlichsten haben Sie sicher schon
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