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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten
Autoren: Melissa Scott
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Tür schloß sich wieder, und Paris schnaufte.
    »Ich frage mich, warum die Resultate seiner Bemühungen oft
    nicht so beschaffen sind, wie wir es erwarten.«
    »Oder wie er selbst es erwartet«, fügte Kim hinzu. Dann
    schüttelte er den Kopf. »Jetzt sind Sie unfair, Tom.«
    »Mag sein.« Fast widerstrebend wurde Paris ernst. »Was
    unternehmen wir jetzt?«
    »Keine Ahnung.«
    Erneut hielt der Turbolift, und jenseits der Tür erstreckte sich
    ein nur matt erhellter Korridor, der zu den Shuttlehangars führte.
    Das lokale energetische Niveau war gesenkt worden, um nicht
    nur die hydroponischen Anlagen und die speziellen
    Pflanzenlampen mit Energie zu versorgen, sondern auch die
    Konservierungsfelder der im zweiten, kleineren Hangar
    lagernden Vorräte. Deshalb war der Korridor nicht nur düster,
    sondern auch kalt. Kim schauderte immer, wenn er die
    umfunktionierten Shuttlehangars besuchte. Vermutlich handelte
    es sich um einen psychologischen Effekt. Oder es lag daran, daß
    die wärmere Luft in den hydroponischen Räumen einen großen
    Kontrast darstellte.
    »Na schön«, sagte Paris. »Wo fangen wir an?«
    Kim berührte einige Schaltflächen an der Wand und
    deaktivierte damit die Verriegelung des Lagerraums.
    Anschließend nahm er seinen Tricorder. »Mit den Dingen, die
    Neelix besonders häufig verwendet hat. Ich denke da an die
    tomatenartigen Früchte.«
    Paris schaltete seinen eigenen Tricorder ein, und Kim hörte
    leises elektronisches Zirpen, als der Navigator Daten abrief.
    »Ich habe den Computer gerade angewiesen, den Speiseplan der
    letzten sechs Wochen zu überprüfen – seit wir das Zeug an Bord
    geholt haben. Die Tomaten stehen tatsächlich an erster Stelle.
    Außerdem hat Neelix häufig Sauerrohr auf den Tisch
    gebracht…«
    »Sauerrohr?«
    »Das faserige Zeug, das wie eine Mischung aus Zwiebeln und
    Zitronen schmeckt. An dritter Stelle kommen die großen
    Bohnen.«
    »Wir haben befürchtet, daß diese Nahrungsmittel rasch
    verderben«, erklang die sanfte Stimme einer Frau.
    »Deshalb wurden sie so häufig verwendet. Hallo, Harry.
    Stimmt was nicht?«
    Kim drehte sich zu der Ocampa um, die im Zugang der
    hydroponischen Kammer stand. Er lächelte automatisch. »Hallo,
    Kes.«
    »Und für mich haben Sie kein ›Hallo‹ übrig?« fragte Paris.
    Kes lächelte höflich. »Hallo, Tom. Gibt es irgendwelche
    Probleme?«
    »Hat Ihnen der Doktor nichts gesagt?« fragte Kim. Die
    Ocampa und der holographische Arzt arbeiteten oft zusammen.
    Kes schüttelte den Kopf und runzelte die Stirn. »In der letzten
    Zeit hatte er viel zu tun, und ich ebenfalls – ich bin mit den
    neuen Sämlingen beschäftigt gewesen. Seit Tagen habe ich nicht
    mehr mit ihm gesprochen.«
    »Viele Besatzungsmitglieder leiden an Vitaminmangel«, sagte
    Kim. »Obgleich unsere Nahrungsmittel genug Vitamine
    enthalten sollten. Wir versuchen, den Grund dafür
    herauszufinden.«
    »Ist es ein ernstes Problem?« fragte Kes.
    »Es könnte fatal werden«, antwortete Paris.
    »Darf ich Ihnen meine Hilfe anbieten?« Kes sah Kim an, der
    sofort nickte.
    »Ich hole meinen Tricorder«, fügte die Ocampa hinzu und
    verschwand in der hydroponischen Kammer.
    Kim blickte aufs Display seines eigenen Tricorders und
    überprüfte das Menü der vorprogrammierten Tests. Die
    Standarduntersuchungen hatte er bereits durchgeführt, als die
    Nahrungsmittel an Bord geholt wurden. Nun würden detaillierte
    Tests sowie die spezifische Analyse der enthaltenen
    Ascorbinsäure folgen.
    Kes kehrte mit ihrem Tricorder aus dem anderen Shuttlehangar
    zurück, und Kim nickte erneut. »Also gut«, sagte er laut. »Tom,
    Sie kümmern sich um die ersten fünf Tests auf dieser Liste, und
    Kes übernimmt den Rest. Ich untersuche die Ascorbinsäure. Wir
    beginnen mit den Nahrungsmitteln, die Neelix besonders häufig
    verwendet hat, und anschließend nehmen wir uns auch die
    anderen vor.«
    »Sollen wir die Ergebnisse nach jedem Test
    zusammenfassen?« fragte Kes.
    »Ja«, bestätigte Kim. »Aber erstatten Sie erst dann Bericht,
    wenn Sie eine Anomalie entdecken.« Er sah zu Paris. »Alles
    klar?«
    »Ich denke schon«, erwiderte Paris, und Kes nickte.
    »Also los.« Kim öffnete die Tür des Lagerraums. Ein oder
    zwei Sekunden lang stammte das einzige Licht von den bläulich
    glühenden Stasisfeldern. Dann erhellten sich die Leuchtkörper
    in der Decke, und ihr Glanz überstrahlte das Glühen der
    Kraftfelder. Kim spürte sie als kalte Präsenz, die ihn frösteln
    ließ, als
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