Vorsicht, leicht entflammbar!

hören.
    â€œDu brauchst dich nicht zu verstellen, ich weiß, dass du nicht schläfst”, sagte er plötzlich sanft. “Ich werde dir nicht zu nahe kommen, Dana. Ich denke, wir beide wissen, woran unsere Ehe krankt. Manchmal bringt ein Schock die Wahrheit ans Licht.”
    Die Fahrstunden waren für Dana eine willkommene Ablenkung von allen Problemen, die sie bedrängten. Bertrand ließ sie nur innerhalb der Plantage ans Lenkrad. Er war ein ausgezeichneter Lehrmeister, der weder zu vorsichtig noch zu ungeduldig war.
    Nachdem sie den Führerschein erhalten hatte, konnten sie ihre Ausflüge ausdehnen. Nur nach Kahului traute sich Dana nicht hineinzufahren, der Verkehr in der Stadt machte ihr noch Angst. Einige Male forderte Bertrand Marion auf, mit ihnen zu kommen, aber sie lehnte es konsequent ab. Eine dritte Person würde den Anfänger beim Fahren nur nervös machen, meinte sie.
    Dana wünschte, sie hätte ihren Worten Glauben schenken können. Sie fürchtete jedoch, Marion hatte einen ganz anderen Grund als Rücksichtnahme. Vielleicht kam Mark in Bertrands und ihrer Abwesenheit zwischendurch nach Hause, um wenigstens eine kleine Weile mit Marion allein zu sein. Sosehr sich Dana bemühte, sie konnte den Gedanken daran nicht verdrängen. Irgendetwas musste geschehen, um diese unerträgliche, ungeklärte Situation zu ändern, aber sie fand es immer schwieriger, sich zu entscheiden, je mehr Tage verstrichen. Sie teilte das Schlafzimmer mit Mark, sie teilten sogar das Bett – aber in jeder anderen Beziehung waren sie weit voneinander entfernt.
    Eines Tages brachte Bertrand sie mit Judy Wallman zusammen. Die Wallmans lebten auf der entgegengesetzten Seite von Kahului in einem alten Haus im Kolonialstil.
    â€œSie haben bestimmt noch nicht sehr viel Abwechslung gehabt, seit Sie auf Maui sind”, sagte Judy mit einem herzlichen Lächeln zu Dana. “Wenn es mir gelingt, für morgen Abend einige Leute zusammenzutrommeln, könnten Sie dann Ihren Mann überreden, uns zu besuchen?”
    â€œEr wird sich bestimmt über die Einladung freuen”, beteuerte Dana wider besseres Wissen. “Aber wir haben einen Gast. Wäre es Ihnen recht, wenn wir Marion mitbringen?”
    â€œJa, je mehr, desto besser”, sagte Judy vergnügt. “Und was ist mit deinem jüngeren Bruder? Geht er gern auf Partys?”
    Statt Bertrand beantwortete Dana rasch die an ihn gerichtete Frage. “Gary war krank. Es kommt darauf an, wie er sich fühlt.”
    â€œNun, auf alle Fälle ist auch er uns herzlich willkommen.”
    Als Dana und Bertrand von den Wallmans zurückkehrten, saßen Mark und Marion im Patio, ihre Gläser mit kühlen Drinks waren fast geleert. Marion sah frisch und attraktiv aus. Ihr ärmelloses Leinenkleid stach gegen Danas zerknitterten Baumwollrock ab, stellte Dana fest. Hätte sie genügend Selbstsicherheit gehabt, hätte sie das Essen einfach verschoben, um sich vorher umzuziehen. Aber das wagte sie nicht. Sie überließ es auch Bertrand, fast beiläufig zu erklären, warum sie sich verspätet hatten.
    â€œJudy lädt uns für morgen Abend alle zu einer Party ein”, schloss er in dem Moment, als Lani herauskam und sich erkundigte, ob sie das Essen servieren könnte.
    Marks Miene war undurchdringlich. Er fragte nicht Bertrand, sondern Dana: “Was hast du ihr geantwortet?”
    Sie schaute ihm fest in die Augen. “Was, meinst du, hätte ich antworten sollen? Natürlich habe ich gesagt, dass wir uns freuen.”
    â€œDann müssen wir uns ins Unvermeidliche fügen”, warf Marion lächelnd ein. Sie legte Mark mitfühlend die Hand auf den Arm. “Es wird schon nicht so schlimm werden, wie du befürchtest. Du kannst eine Abwechslung gebrauchen.”
    Sein Lächeln wirkte etwas gequält. “Du hast Recht, wir können nicht mehr absagen. Ich habe nur keine große Lust, gerade jetzt dort eine Party zu feiern.”
    Marion stieg gerade aus dem Pool und trocknete sich ab, als Dana ins Wasser sprang. Sie schwamm eine Weile lustlos und ohne sich anzustrengen herum, aber sie scheute sich davor, wieder herauszusteigen. Es war das erste Mal, dass sie mit Marion allein war. Sie wusste einfach nicht, worüber sie mit ihr reden sollte.
    Marion nahm ihr diese Sorge ab. “Bertrand ist vor einer Stunde in die Stadt gefahren. Er bat mich, Ihnen zu sagen, dass er nicht