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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth
Autoren: Alan Dean Foster
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Hauptsächlich Teile biochemischer und ozeanographischer Instrumente und ein paar Proben largessianischen Lebens.
    Ein anderer Abschnitt des gigantischen Lagerhauses war mit einer umfangreichen Ladung gefüllt, die den Planeten verlassen sollte. Malcolm überlegte müßig, wem dies Geschäft geglückt sein mochte.
    Der Erfolg des alten Chatham war zum großen Teil auf sein Prinzip zurückzuführen, für den Transport seiner Waren Frachtschiffe zu nehmen, die unabhängig waren oder kleinen Gesellschaften gehörten, statt sich eine eigene Flotte aufzubauen. Es war riskant, sein Geschäft auf diese Art zu betreiben, denn man hing dabei völlig von Männern ab, die niemanden verpflichtet waren. Frachten konnten mit ernüchternder Schnelligkeit verschwinden, was einem kurz oder gar nicht mitgeteilt wurde. Und ein Kaufmann oder Händler, der auf diese Weise operierte, trug nichts zur Förderung von Recht und Gesetz im Transportgewerbe bei.
    Gleichzeitig garantierte das System eine unvergleichliche Flexibilität, ohne daß der Kaufmann den Verlust von Menschen oder Schiffen zu befürchten brauchte. Ein paar Leute bedienten sich dieser Methode und hatten Erfolg. Andere, die hohe Summen in Schiffen und Besatzungen investiert hatten, gingen in erschütternd kurzer Zeit in Konkurs. Chatham hatte ein Leben damit verbracht, das erste System zu perfektionieren.
    Da lag nun die riesige zu exportierende Ladung. Malcolm sah sie sich an, und sie starrte in nobler Unbeweglichkeit auf ihn zurück. Vielleicht hatte sich Scottsdale diesen Auftrag an Land gezogen. Oder der verrückte Alapka N’jema. Malcolm hatte Gerüchte gehört, Alapkas Schiff, die Simba, sei so weit draußen gewesen. Allerdings, als er sie das letzte Mal gesehen hatte, war sie zum Zentrum unterwegs. Es war immerhin möglich, daß der Kaufmann oder die Kaufleute, die diese Waren verschifft haben wollten, noch mit niemandem abgeschlossen hatten.
    Und ebenso gut möglich ist es, daß sie ein eigenes Schiff besitzen, Idiot.
    Trotzdem war es ein verlockender Gedanke. Wenn der Transport noch nicht geregelt war und er ihn übernehmen konnte, dann würde man ihm vielleicht einen Vorschuß auf den geschätzten Gewinn geben. Zusammen mit dem Geld, das er für die Largess-Expedition bekommen würde, sollte es genug sein, um den ganzen Schirm aufzupolieren. Dazu konnte er einen Ultrawellen-Verstärker für Ben kaufen, den Kommunikationsmann der Umbra. Ben würde seinen linken Arm und einen Teil seiner Seele schon für einen Vorkriegsverstärker geben. Über einen neuen, sagen wir von GC, bräche er sicher in ein Freudengebrüll aus, das noch auf Alpha C zu hören war.
    Die Silberplastik eines besonders glänzenden Behälters fing seinen Blick ein. Er entdeckte sein Spiegelbild auf der Leiste, lächelte und ging im Geist noch einmal die erwarteten Einnahmen durch.
    Das Spiegelbild auf dem Plastikbehälter. Malcolm Hammurabi war ein gewichtiger Mann. Sein nicht besonders großer Körper war ähnlich gebaut wie ein Lexikon der Symbo-Sprache – ein ungekürztes. Oder eine Sammlung von Spielklötzen, die aufs Geratewohl zu einem Rechteck zusammengeworfen und in halbflüssigen Leim getaucht worden waren. Sein rötlich-braunes Haar war im Nacken gerade geschnitten und wich ein wenig von der hohen Stirn zurück, die tiefliegende bernsteinfarbene Augen überschattete. Alles Übrige an diesem Gesicht war eine verrückte Kollektion ungenauer Winkel, Vorsprünge und Spitzen. Die einzige ehrliche Kurve in dem Durcheinander bildete der dicke Walroß-Schnurrbart, der unter der Nase herabhing. Zusammen mit seinem bemerkenswerten Körperbau sah der Kapitän wie eine surrealistische Kreuzung zwischen einem Landtank und einem Bassethund aus.
    Ebenso wunderlich war die Reihe von Pfefferminzstangen, die aus der linken Tasche seiner Lederjacke hervorlugten. Hammurabi rauchte und spritzte nicht. Seine Laster beschränkten sich auf milde alkoholische Getränke wie Ale oder feine wie Brandy und auf Süßigkeiten… nicht immer Pfefferminz und nicht immer in Stangenform.
    Es war eine Menge an Waren da. Die Reihen der Kisten und Behälter waren lang, hoch und schattig. Deshalb bemerkte er die Diebe erst, als er schon vor ihnen stand.
    Es waren zwei, und sie konzentrierten sich ganz darauf, den Inhalt einer gelb-orangefarbenen Plastikkiste, die mit Metallbändern geschlossen war, durchzuwühlen. Der Behälter hatte die Größe und die Form eines Sarges, war aber keiner. Malcolm wußte genau, daß er keine
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