Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
entfernt, die gebaut sein mochten, als man Repler zu besiedeln begann. Einige trugen verbotene Zeichen. Auf einem wurde kläglich verkündet, hier werde ein neuer Vergnügungspier gebaut. Der Dschungel begann ein kleines Stück weiter weg. Porsupah war bis an den äußersten Rand der Stadt geraten.
    Auch gut! Heil dem unerschrockenen Forscher! Wo hatte er nur seinen Vorrat? Er hakte den kleinen Behälter voll scharfer Flüssigkeit von seinem Gürtel los und nahm einen großen Schluck. Er selbst wollte jetzt den neuen Pier einweihen und all diese pompösen, arroganten, froschgesichtigen Politiker um ihr Privileg bringen! Er stolperte auf das Wasser zu und stützte sich gegen eine Bretterwand, als er das Gleichgewicht zu verlieren drohte.
    Eine große Gestalt schritt zwischen zwei langen, mit Brettern vernagelten Lagerhäusern vor. Das Gesicht lag im Schatten, aber der Strick, der sich um eine Schulter des Mannes ringelte, bewegte sich ein bißchen. Nicht einmal im Dunkeln und betrunken konnte Porsupah ihn verkennen. Er rieb sich die Augen, was die Sache nur noch schlimmer machte.
    Die Gestalt blieb am Rande eines alten Landestegs stehen. Sie tat etwas mit einem verborgenen Mechanismus. Porsupah kicherte und rülpste dann heftig. Offenbar merkte der Mann nichts davon.
    Eine ungeheuerliche Masse hob sich dicht vor den Pfahlrammen aus dem Meer. Sie verdeckte einen großen Teil des Nachthimmels. An der zylindrischen Nase glänzten ein paar Lichter. Von dem Hauptkörper, Hunderte von Metern lang, ging ein ganz schwaches, lavendelfarbenes Leuchten aus.
    Ein helleres, rechteckiges Licht erschien an einer Seite des Fahrzeugs. Eine kleine Plattform wurde ausgefahren. Sie glitt mit kaum hörbarem, tiefem Summen auf den Pier zu. Der große Mensch trat auf die Plattform und stellte sich hinter einen riesigen, haarigen Fremden, dessen Rasse Porsupah nicht identifizieren konnte. Die Plattform glitt wieder ins Schiff. Das rechteckige Licht verlöschte hinter ihr.
    Porsupah stieß sich von seiner Bretterwand ab und stolperte in die Richtung zurück, aus der er gekommen war. Drei Tage, wasya, drei Tage! Das war lange genug, um Halluzinationen zu haben. Wollte er eines Tages aus einem Baum fallen? Schiffe mit KK-Antrieb kamen nie näher als auf tausend Kilometer an eine Planetenoberfläche heran. Andernfalls gab es eine Katastrophe, und wer sie wider Erwarten überlebte, mußte mit der strengsten Strafe rechnen.
    Ganz besonders taten Super-Schlachtschiffe mit KK-Antrieb so etwas nicht. Und wenn doch, dann würden sie keine geheime Landung durchführen, um einen einzigen Sanitär-Ingenieur-Lehrling an Bord zu nehmen. Nein, nein, weg mit dem Schnaps, sofort, schuzz?
    Einen Augenblick! Weg mit dem Schnaps? Was für eine Blasphemie war das? Ein Sakrileg! Und das wegen eines einfachen Tagtraums!
    Zum Teufel damit. Unterwegs zu den helleren Lichtern und einer Transportgelegenheit begann Porsupah mit schwankender Stimme ein immer gewagter werdendes tolianisches Lied zu singen.
    Hinter ihm hob sich das große Schiff lautlos zu den Sternen empor.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher