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Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Titel: Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)
Autoren: Susan Andersen
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ein schwarzes Kleid aus Kaschmirwolle zum Vorschein kam, das ihre sexy Kurven besonders betonte, oberhalb und unterhalb des roten Lackledergürtels um ihre Taille.
    Cade fühlte sich auf unmittelbare, elementare Weise zu ihr hingezogen und näherte sich der Türschwelle.
    In diesem Augenblick legte sie den Kopf in den Nacken und lachte herzhaft. Cade blieb stehen, denn er kannte den Klang ihres Lachens. Er erinnerte sich daran aus jener Zeit, ehe er den dümmsten Fehler seines Lebens begangen hatte.
    „Ich, eine Schauspielerin?“ Im Profil bemerkte er eines ihrer Wangengrübchen. „Ich kann ehrlich behaupten, nie an eine solche Laufbahn gedacht zu haben.“ Erneut stieg dieses Lachen auf. „Im Ernst, das habe ich niemals in Betracht gezogen. Ich besitze nicht das geringste schauspielerische Talent. Ich könnte nicht einmal schauspielern, wenn meine Haare in Flammen stünden.“
    „Obwohl die ja so aussehen“, bemerkte Beks.
    „Ja, das ist der Fluch der Rothaarigen. Glauben Sie mir, ich hätte lieber schwarze Haare wie Sie. Niemand von meinen Bekannten würde mich und die Schauspielerei in einem Satz nennen. Ich bin super effektiv darin, das Leben anderer Leute reibungslos zu organisieren. Aber vor einer Kamera glänzen?“ Sie verzog das Gesicht, wodurch sich erneut ein Grübchen bildete. „Nein.“
    „Tja, ich kann leider auch überhaupt nicht schauspielern“, gestand Beks traurig. „Sonst würde ich alles daransetzen, ein Star zu werden.“
    Cade hielt sich seitlich des Rundbogens – aus Avas Blickfeld heraus – und beobachtete, wie sie Beks milchweiße Haut und dunkle Haare musterte, die die jüngere Frau in hohen fächerförmigen Zöpfen mit dunkelroten Strähnen trug. Mit einem belustigten Ausdruck auf dem Gesicht betrachtete Ava die im Gothic-Stil dunkel geschminkten Augen und die knallroten Lippen. Beides bildete einen starken Kontrast zur Schuluniform mit den weißen Kniestrümpfen. Zu den schwarzen Schnürstiefeletten mit den klobigen Absätzen und orthopädisch aussehenden Zehn-Zentimeter-Sohlen passte es wiederum sehr gut.
    Avas Lächeln wurde breiter, was ihre Wangengrübchen vertiefte. „Ich hatte gleich den Eindruck, dass Sie nicht der Typ sind, der irgendetwas in sich unterdrückt.“
    Cade stutzte. Die beiden befanden sich offenbar mitten in einem dieser Augenblicke spontaner Verbundenheit, die Frauen so mögen. Aber er hatte Ava nicht engagiert, um Zeit mit Beks zu verbringen.
    Er betrat den Raum. „Schön, dass du es noch geschafft hast, Spencer.“
    Ihre Grübchen verschwanden, als sie sich umdrehte und ihn mit diesem kühlen, distanzierten Blick bedachte, der schon zum Markenzeichen für ihre Begegnungen geworden war. „Mister Gallari“, begrüßte sie ihn in sachlichem Ton. „Ich habe doch gesagt, dass ich hier sein würde.“
    „Ja, um halb eins.“ Er widerstand dem Impuls, ihr mitzuteilen, dass sie anderthalb Stunden zu spät kam. Für ihn gab es nicht den geringsten Zweifel daran, dass sie sich dessen ebenso bewusst war wie er.
    „O nein, du hast deine Nachrichten nicht abgehört, oder?“ Ihr Ton war unbekümmert freundlich. Ihre Miene schien etwas ganz anderes auszudrücken. „Ich habe gestern Abend angerufen, um dir mitzuteilen, dass sich wegen des Hauses für deine Crew, von dem ich dir letzten Monat erzählt habe, im letzten Moment noch ein besseres Geschäft ergeben hat und ich deswegen später kommen würde.“ Sie nahm eine Handvoll Papiereaus ihrem antiken Aktenkoffer aus Krokoleder und reichte sie ihm. „Ich habe mich heute Nachmittag mit dem Besitzer getroffen. Ich denke, du wirst mit dem Ergebnis meiner Verhandlung zufrieden sein.“
    Er nahm die Papiere, ohne einen Blick daraufzuwerfen. Dann klopfte er auf seine Tasche, in der er für gewöhnlich sein Handy aufbewahrte. Sie war leer. Mist. Er musste es im Mietwagen vergessen haben, wo er es nach dem Flug zum Aufladen angeschlossen hatte. Also konnte er Ava kaum die Schuld geben. Trotzdem war er wütend auf sie.
    Wenn er ehrlich war, musste er zugeben, dass seine und Beks’ Ankunft hier in der Stadt völlig reibungslos verlaufen war. Genau genommen beinah so angenehm wie nie zuvor. Der Taxifahrer hatte Cade mit einem Pappschild an der Gepäckausgabe erwartet. Der Schlüssel zur Hintertür der Villa befand sich genau dort, wo Ava es ihm erklärt hatte. Ihre Anweisungen zum Ausschalten der Alarmanlage waren präzise gewesen. Im Gegensatz zum letzten Mal, als er hier gewesen war, war die Villa warm und
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