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Vor Agentinnen wird gewarnt

Vor Agentinnen wird gewarnt

Titel: Vor Agentinnen wird gewarnt
Autoren: Linda Randall Wisdom
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aber es war schwer, jemanden zu hassen, den man liebte.
    "Tante Syd." Heidis leise Stimme brachte ihre Tränen zum Versiegen.
    Sie wischte sich über die Nase und drehte sich im Bett um. "Was ist denn, Schatz?"
    "Ich habe schlecht geträumt. Ich will nicht weg von hier. Was ist denn, wenn der Weihnachtsmann mich nicht findet?"
    Syd holte sie zu sich ins Bett. "Wolltest du nicht nach Hause?"
    "Ich will aber nicht ohne Ki weg."
    "Ich weiß, mein Schatz, aber es geht nicht anders."
    "Ich habe geglaubt, wir feiern bald Weihnachten."
    Hoffentlich musste sie jetzt nicht weinen. "Es hat sich etwas geändert.
    Wir fahren nach Hause."
    Heidi schmiegte sich an ihre Tante. "Ohne Ki wird es nicht so schön sein", sagte sie leise, während sie einschlief.
    Syd lag wach und weinte lautlos, bis pure Erschöpfung ihren Tribut forderte.
    "Und wenn ich nun sage, dass es mir leid tut?"
    Syd hatte soeben den Wagen voll geladen und blickte zu Ki zurück.
    Vermutlich sah sie genauso schlecht aus wie er.
    "Vertrauen ist für mich sehr wichtig", sagte sie heiser. "Das brauchte ich, um zu überleben. Wahrscheinlich hätte ich dir nicht alles aus meiner Akte erzählt, aber genug, damit du über mich Bescheid weißt.
    Vielleicht ist es so trotzdem besser. Du musst beruflich viel herumreisen, und mit Jamie in der Schule geht das nicht. Also fahre ich nach Virginia zurück, und ich werde in Leos Büro platzen und ihm sagen, dass er mich in Ruhe lassen soll."
    "Dann flieg nach Virginia, sprich mit ihm und komm zurück." Er hob Bogie hoch und streichelte ihn. "Ich will dich nicht verlieren, Syd. Ich liebe dich."
    Sie wollte nicht vor ihm weinen. "Ich wünschte, du hättest das schon vor einiger Zeit gesagt." Sie wandte sich an Heidi und Jamie, die langsam aus dem Haus kamen. "Beeilt euch. Ich möchte fahren."
    "Aber ich möchte nicht fahren!" jammerte Heidi, lief zu Ki und schlang die Arme um ihn. "Du brauchst uns, Ki!"
    Er setzte Bogie ab, kniete sich hin und drückte sie fest an sich. "Hey, es kommt alles in Ordnung", versicherte er und trocknete mit seinem Hemd ihre Tränen, ehe er sie zum Jeep führte.
    Jamie blieb vor Ki stehen und hielt ihm die Hand hin. "Sie bleibt nie lange wütend", sagte er leise. Dann ging er zu ihm und schlang die Arme um ihn. Dabei flüsterte er ihm etwas ins Ohr.
    "Sei brav und pass auf die beiden auf, Jamie", sagte Ki rauh, als der Junge zurückwich, zum Jeep lief und einstieg.
    Blieb nur noch Syd. Ki gab sich einen Ruck und ging auf sie zu.
    "Du weißt, dass wir alle Fehler machen", sagte er langsam. "Ich kann mich nur entschuldigen und hoffen, du begreifst eines Tages, dass ich in deinem Leben sein möchte und dich in meinem Leben haben will."
    Er schob ihr eine kleine Karte in die Jackentasche. "Die Nummer meines Agenten und die von meinem Funktelefon. Ruf mich an, wenn du jemals etwas brauchst."
    "Unser Leben verläuft in verschiedenen Richtungen, Ki. Du bist am glücklichsten, wenn du herumreist und deine Bücher schreibst. Und ich will für die Kinder und mich selbst ein Zuhause schaffen." Ihre Stimme war rauh vom vielen Weinen. "Ich bin nicht mehr wütend auf dich, aber ich halte es für besser, wenn wir uns jetzt trennen. Später wäre es für uns und die Kinder noch schwerer." Sie drückte ihm einen leichten Kuss auf den Mund. "Leb wohl, Ki."
    Sie lief zum Jeep, pfiff nach den Hunden, setzte sie auf die Rücksitze und stieg ein.
    Während der Jeep in der Ferne verschwand, kam es Ki so vor, als würde sich ein Teil von ihm lösen. Langsam kehrte er in das Haus zurück. Überall roch es nach Tannennadeln. Er betrachtete den Baum mit dem bunten Schmuck und fand, dass er sehr einsam aussah.
    Zwei bunte Päckchen lagen darunter, das eine viel größer als das andere.
    Das kleinere war von Heidi und Jamie. Er riss das Papier auf und lachte, als er Ohrstöpsel darin fand. Und beinahe hätte er geweint.
    "Vielleicht findest du das im Whirlpool praktisch. In Liebe, Syd", stand auf dem größeren Päckchen.
    Er riss das Papier ab und holte eine große Wasserpistole aus dem Päckchen.
    Ki betrachtete die zwei unpassendsten Geschenke, die ein Mann überhaupt bekommen konnte. Und er wusste, dass ihm nie etwas anderes so viel bedeuten würde.
    "Nein, Leo, wie oft muss ich es noch sagen?" Syd ging an die Haustür und öffnete sie.
    "Sie sind an dem Tag aus Kalifornien zurückgekommen, an dem ich nach Tahoe flog. Das bedeutet, dass Ihnen die Agentur fehlt", behauptete ihr Boss, während er sich die Zigarre in den Mund
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