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Voodoo Holmes Romane (German Edition)

Voodoo Holmes Romane (German Edition)

Titel: Voodoo Holmes Romane (German Edition)
Autoren: Berndt Rieger
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mor­gens um halb vier auf der Büh­ne be­fand, und des­halb auch zu je­nen Zei­ten, als der Mör­der zu­ge­schla­gen hat­te. Also wand­te sich, wie Ma­ddox auf dem Weg hier­her erzählt hat­te, die Auf­merk­sam­keit der Er­mitt­ler bald der Fra­ge ei­nes Kom­pli­zen zu. Es wur­den alle Haus­par­tei­en ver­hört, und da­bei fiel im­mer die Fra­ge: „Eine jun­ge Frau wie die­se er­hält doch Her­ren­be­such, nicht wahr?“ Sie wur­de von al­len ver­neint. Und auch sonst gab es kei­ne Hin­wei­se auf einen Täter. Die Aus­künf­te zer­fie­len in zwei­er­lei Ka­te­go­ri­en: Die einen hat­ten nichts ge­hört und in­ter­es­sier­ten sich nicht für die Vor­fäl­le, weil sie selbst schon schein­tot wa­ren. Die an­de­ren aber hat­ten nichts an­de­res im Kopf, als bald­mög­lichst aus dem Haus aus­zu­zie­hen. In letzte­re Ka­te­go­rie fie­len aus­nahms­los auch die Op­fer. Alle wa­ren jung ge­we­sen, le­bens­kräf­ti­ge Na­tu­ren, die nun tra­gi­scher­wei­se Tag für Tag bleich und ent­seelt von auf­ge­brach­ten wei­te­ren hell­hö­ri­gen Jun­gen ge­fun­den wer­den mußten hin­ter ein­ge­tre­te­nen Türen. Der ers­te, ein bur­schi­ko­ser Buch­hal­ter, hat­te eben noch ge­gen Mit­ter­nacht mit krei­schen­der Stim­me höchs­te Be­un­ru­hi­gung im hohl tö­nen­den Wa­ben­bau des al­ten Ge­mäu­ers ver­lau­ten las­sen, da fand man ihn auch schon mit durch­ge­bis­se­ner Keh­le. Schar­fe Zäh­ne moch­ten das sein, und man nahm au­to­ma­tisch an, es müs­se sich beim Mord­werk­zeug um ein Tier ge­han­delt ha­ben, das ihm mit ei­nem wohl­ge­ziel­ten Biss die Hals­schlag­adern zer­fetzte. Aber wenn es so war, wo be­fand sich die­ses Tier nun? Die Po­li­zei­be­am­ten, die mit Schlag­stöcken ge­kom­men wa­ren, zogen ihre Pi­sto­len und ar­bei­te­ten sich vor­sich­tig und stück­wei­se un­ter ge­gen­sei­ti­gem Frei­hal­ten des Rückens bis in die ent­le­gens­ten Win­kel der Woh­nung vor, ohne das Mons­ter zu fin­den. Man stell­te sich ei­ner­seits et­was schwar­zes Kau­ern­des, an­de­rer­seits etwa eine rie­si­ge Fle­der­maus, lau­ernd zwi­schen den Kri­stal­len ei­nes Lüs­ters, vor, aber da war nichts. Die Woh­nung war leer. Ge­schlos­se­ne Fens­ter, ver­sperr­te Türen, auf­ge­bro­chen von toll­küh­nen Nach­barn, die im­mer zu spät ka­men, ver­setzten die Po­li­zei­be­am­ten in fra­gen­des Rät­seln. So auch bei je­ner Dame, die ir­gend­wo als Kell­ne­rin ge­ar­bei­tet hat­te. Man fand sie vor dem Schmink­tisch auf dem Bo­den lie­gend mit schreck­ver­zerr­tem Ge­sicht und auf­ge­ris­se­nen ge­bro­che­nen Au­gen. Erst bei ge­naue­rer Be­trach­tung ent­deck­te man dann das klei­ne Dop­pel­loch ei­nes Schlan­gen­bis­ses im Aus­schnitt ih­res Klei­des auf ih­rem wei­ßen Bu­sen. Wie soll­te das ge­sche­hen sein? frag­ten sich die Be­am­ten. War die Vi­per oder ir­gend­ein an­de­res We­sen aus der Mit­te des Spie­gels her­vor­ge­bro­chen wie in ei­nem Alb­traum, nur um sich in ih­rem Rumpf töd­lich fest­zu­ha­ken? Und nun erst je­ner klei­ne Ver­tre­ter, den man we­ni­ge Tage später kopf­los auf sei­nem Bett lie­gend fand! Wel­che Kie­fer mußten das sein, die sein Haupt glatt­weg ab­ge­bis­sen hat­te! Aber wie konn­te ein der­ar­ti­ges Un­ge­heu­er nach die­ser schreck­li­chen Tat spur­los ver­schwin­den durch me­ter­dicke Mau­ern und dop­pelt ver­rie­gel­te Türen? .
In­spek­tor Ma­ddox, ein nüch­ter­ner Cha­rak­ter, des­sen spi­ri­tu­el­le Tie­fe ans Steins­tei­ri­sche grenzte, hat­te früh einen Schul­di­gen aus­ge­macht: Das Miet­recht. Wir hat­ten uns von der Tier­präpa­ra­to­rin ver­ab­schie­det und es moch­te eine leich­te Un­ge­hal­ten­heit in die Ges­te ein­ge­flos­sen sein, als ich dem jun­gen Hol­mes das Zei­chen gab, uns zu fol­gen, je­den­falls schloss er rasch zu uns auf, als wir die Trep­pe hoch ins ers­te Stock­werk stie­gen und frag­te: „Das Miet­recht? Gibt es da eine ver­bor­ge­ne Klau­sel, die dem Ver­mie­ter die Er­mor­dung sei­nes Ver­trags­part­ners er­laubt?“
    Ma­ddox er­röte­te: „Da­mit woll­te ich nur an­deu­ten, daß hier of­fen­bar je­mand ver­sucht, mit  Bra­chial­me­tho­den
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