Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Titel: Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)
Autoren: Elisa Vordano
Vom Netzwerk:
gedreht. Niklas schüttelte leicht seinen Kopf und fragte sich, wieso er über den Wind nachdachte. Es war doch völlig egal, aus welcher Richtung dieser kam. Oder?
Der junge Mann ließ seinen Blick durch den noch immer dunklen Wald um sich herum schweifen und drehte sich dabei einmal um seine eigene Achse. In seinem Nacken kribbelte es und die feinen Härchen an seinen Armen richteten sich auf – und das nicht nur, weil er fror.
Nach wie vor begrüßten die ersten Vögel zwitschernd den Morgen, doch irgendetwas hatte sich verändert. Niklas hatte das Gefühl, als würde er beobachtet, als sei er nicht mehr alleine. Dank seinem Vater wusste er nur zu gut, welch gefährliche Gestalten in der Dunkelheit unterwegs sein konnten und deswegen hatte er nicht vor, seine Instinkte zu ignorieren. Er richtete seinen Blick wieder zum Himmel und schätzte, dass es noch eine gute halbe Stunde bis zum Sonnenaufgang dauern würde. Hastig setzte Niklas seinen Rucksack ab und holte eine runde Dose, ein Feuerzeug sowie eine Pistole daraus hervor. Erneut schaute er sich nervös um, da das Gefühl, dass sich ihm jemand näherte, immer stärker wurde. Er öffnete die Dose, in der sich ein schwarzes Pulver befand, und begann so schnell er es vermochte, dieses auf den Boden zu schütten. Er bildete einen Kreis von drei Meter Durchmesser um sich herum und entzündete anschließend das Pulver mit dem Feuerzeug. Die Flamme fraß sich rasend schnell die Pulverspur entlang, und Niklas wich in die Mitte des brennenden Kreises zurück, da das Feuer eine starke Hitze entwickelte.
„Darf ich fragen, was das soll?“, ertönte plötzlich eine dunkle, tiefe Stimme hinter Niklas und dieser fuhr erschrocken herum. Er starrte den zwei Meter großen, schlanken Mann an, dessen Haut so weiß war, als wäre sie noch nie von einem Sonnenstrahl berührt worden, und wusste augenblicklich, dass sein Instinkt ihn nicht getrogen hatte.
„Ich habe Vorsichtsmaßnahmen getroffen“, antwortete er mit einer viel schwächeren Stimme, als er es sich gewünscht hätte.
„Vorsichtsmaßnahmen?“, wiederholte der Fremde und schlenderte einige Schritte um das Feuer herum, das nun, fast einen Meter hoch, leise knisternd vor sich hinloderte.
Niklas nickte und drehte sich mit dem Fremden, der ein schwarzes Hemd trug, das locker über seine ebenfalls schwarze Jeans hing. Er ließ den Mann nicht aus den Augen, während er nach der Pistole griff, die er in seinen Hosenbund geschoben hatte. Die pechschwarzen, schulterlangen Haare des Fremden wehten leicht im Wind und seine bernsteinfarbenen Augen blickten Niklas lauernd an.
„Du glaubst wirklich, dass dieses kleine Feuerchen mich davon abhält, zu dir zu kommen?“
Als Antwort nickte Niklas erneut.
    Der Fremde streckte seine Hand aus und hielt sie dem Feuer entgegen, zog sie jedoch sofort wieder zurück, da ihm die Hitze, die er spürte, unangenehm war. Sie hatte nichts von der heimeligen Wärme eines Kaminfeuers. Außerdem machte es ihn stutzig, dass es keine sichtbare Rauchentwicklung gab. Er trat vorsichtshalber drei Schritte zurück und betrachtete neugierig den jungen Mann im Feuerkreis, der ihn nicht aus den Augen ließ und die Pistole auf ihn richtete. Dieser war gute zehn Zentimeter kleiner als er selbst, trug eine blaue Jeans, ein schwarzes T-Shirt, auf dem sich ein großer, feuchter Blutfleck gebildet hatte, und darüber ein offenes, rotkariertes Hemd. Seine gebräunte Gesichtshaut wirkte fahl und war mit einem leichten Schweißfilm bedeckt. An der linken Schläfe des jungen Mannes befand sich eine Schnittwunde, die noch immer leicht blutete – und genau das viele Blut war es, das den Vampir angezogen hatte; dessen Geruch ihm mit dem drehenden Wind in die Nase gestiegen war.
Seine lodernden, bernsteinfarbenen Augen musterten noch einmal das Feuer und trafen schließlich die moosgrünen von Niklas. Mit einem leichten Knurren in der Stimme stellte er fest:
„Du bist also ein Vampirjäger.“
Ein humorloses Lächeln huschte über Niklas Gesicht, als er antwortete:
„Nein, aber mein Vater war einer. Er hat auch dieses brennbare Pulver erfunden, dessen Feuer selbst einen Vampir umbringt, sollte er hineinfallen.“ Im Stillen fügte er hinzu: ‚Oder genügend von dem Zeug einatmet, welches das brennende Pulver freisetzt.
Ihn selbst würde die chemische Mischung nicht umbringen, allerdings auch nicht ohne Auswirkung bleiben. Dabei war ihm auch so schon übel und schwindelig genug.
Der Vampir rieb mit dem Knöchel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher