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Von Liebe und Gift

Von Liebe und Gift

Titel: Von Liebe und Gift
Autoren: Justin C. Skylark
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seine homoerotische Neigung nur durch One-Night-Stands stillt.
    Mit 23 Jahren entdeckt er die Liebe zu seiner Halbschwester Francis. Als diese schwanger wird, bleibt ihm nur die Flucht zurück nach England, wo er den großen Durchbruch mit seiner Band erlebt.
    Nach vier Jahren kehrt er zurück, um erneut festzustellen, dass die Liebe zu Francis nicht erloschen ist. So unauffällig, wie es geht, halten die Geschwister ihre Beziehung aufrecht.
    Mit 30 Jahren kann sich Neal endlich lösen - von dem Trauma seiner Jugend - und verliebt sich wieder in einen Mann - den jungen Medizinstudenten Gero.
    Neal schafft es, neben Francis, auch eine Beziehung zu Gero aufzubauen.
    Als Neal wegen der Arbeit an einem neuen Studioalbum für Monate nach London muss, beginnen die Probleme.
    Der Stress und die lange Abwesenheit von seinen „Lieben“ treiben ihn in die Tabletten- und Drogensucht.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

Teil 1
     I.
     
    Voll bepackt mit Einkaufstüten, schlenderte Gero zurück nach Hause. Der Weihnachtstrubel in der Stadt hatte ihn müde gemacht. Es waren noch drei Wochen bis Heiligabend, und auf den Straßen lag ein wenig Schnee. Die Sonne schien trotz der Kälte.
    Er nahm wie immer die Abkürzung durch den Park. Natürlich blieb er an der Bank stehen, die ihm so viel bedeutete. Dort hatte er Neal kennengelernt. Von der Sonne getrocknet, lud die Bank zum Hinsetzen ein, was er auch sofort tat. Er hatte mehrere Geschenke gekauft, doch eins war ihm schon jetzt ans Herz gewachsen. Er wühlte in einer der Taschen herum und entnahm ihr schließlich ein kleines Paket. In ihm war ein versilbertes Zigarettenetui. Er hatte es für Neal gekauft. Ob er seinem Freund das Geschenk zu Weihnachten auch übergeben konnte, war zweifelhaft.
    „Entschuldigen Sie bitte“, unterbrach ihn plötzlich eine fremde Stimme. „Ist hier noch frei?“
    Gero erschrak. Vor ihm stand ein Mann in Anzug gekleidet. Als Gero nicht antwortete, fragte der erneut, ob er sich mit auf die Bank setzen dürfte.
    „Natürlich!“, erwiderte Gero schließlich. Hektisch packte er das Zigarettenetui wieder ein. „Sie können von mir aus die ganze Bank in Beschlag nehmen!“ Er stand auf. „Aber quatschen Sie mich bloß nicht noch mal hier an!“
    Wütend drehte sich Gero um. Der fremde Mann konnte so schnell gar nichts mehr erwidern.
    Erst, als die Bank aus seinem Blickfeld verschwunden war, konnte Gero wieder frei atmen.
     
    Er bewohnte noch immer mit Thilo die WG, die im zweiten Stock eines Hauses mit mehreren Mietparteien lag. Da Francis zufällig in demselben Haus und auch auf gleicher Ebene wohnte, konnte Gero sie oft besuchen. Und gerade jetzt, in der Zeit, wo Neal fort war, suchte er oft ihre Nähe.
    „Hast du da nicht etwas überreagiert?“, wollte Francis wissen, als sie am Abend zusammen mit Gero in ihrer Wohnung saß und von dem Erlebnis hörte. Gero zuckte nur mit den Schultern.  
    „Vielleicht“, sagte er nachdenklich. „Mich hat das bloß alles so an Neal erinnert. Es war furchtbar.“  Er dachte gezwungenermaßen an seinen Freund, der noch immer in London war, um mit seiner Band „The Drowners“ eine neue CD aufzunehmen.
    Francis konnte das natürlich nachvollziehen. Auch sie vermisste ihren Bruder sehr. Beide wussten nicht, wie lange die Studioaufnahmen der Band andauern würden. Das spannte sie jeden Tag von neuem an.
    Doch auch mehr und mehr wussten sie sich in ihrer Verzweiflung zu trösten. Gemütlich nahmen sie in Francis’ Wohnzimmer Platz, um eine Tasse Tee zu trinken.
    Schließlich zog Gero wieder das Päckchen hervor. Stolz präsentierte er die silberne Zigarettenschachtel.
    „Die ist schick“, staunte Francis beeindruckt. „Ich hoffe, dir ist bewusst, dass du damit nur Neals Zigarettensucht unterstützt?“
    Gero seufzte. „Ich weiß.“ Er drehte das Etui und sah es dennoch zufrieden an. „Aber kannst du dir Neal ohne Zigarette in der Hand vorstellen?“
    Francis überlegte. „Irgendwie nicht.“ Sie lächelte.
    „Na siehst du!“ Es klang zufrieden, und Gero wickelte das Etui sorgfältig wieder ein. „So ein Etui ist doch auch viel besser als eine Pappschachtel.“
    Und trotz allem musste Francis seine Euphorie bremsen. „Neal wird Weihnachten nicht da sein, das weißt du doch.“
    Gero steckte das Geschenk in die Einkaufstüte zurück. „Ich weiß“, fing er an, „aber vielleicht kommt er doch und überrascht uns. Wie an meinem Geburtstag
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