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Von Liebe und Gift

Von Liebe und Gift

Titel: Von Liebe und Gift
Autoren: Justin C. Skylark
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...“
    Francis schüttelte ungläubig den Kopf. „Er mag Weihnachten nicht besonders. Er wird nicht kommen. Mach dir lieber keine Hoffnungen.“
    Gero nickte und ließ den Kopf hängen. „Wahrscheinlich hast du Recht. - Dann bekommt er das Geschenk eben später. Irgendwann wird er ja hoffentlich wieder bei uns sein.“
     
    Zur Mittagszeit war in Francis’ Büro etwas Ruhe eingekehrt, so dass sie sich und Christen, ihre Arbeitskollegin und gleichzeitige Freundin, einen Cappuccino machte.  
    „Wie war euer Essen?“ Neugierig erkundigte sich Francis nach dem vergangenen Abend.
    Christen nickte, doch es sah zögernd aus. „Ganz nett.“ Sie blickte auf ihre Tasse und rührte darin herum, als wollte sie sich nicht weiter dazu äußern. Aber Francis ließ nicht locker.
    „Was habt ihr danach gemacht?“
    „Nichts. Er hat mich nach Hause gebracht.“ Christen nahm den Löffel aus der Tasse. Nun erst wagte sie in das gespannte Gesicht ihrer Freundin zu sehen.
    „Mehr nicht?“ Francis war enttäuscht. Sie hatte mit einem anderen Verlauf des Abends gerechnet. Zu gerne hätte sie ihre Freundin Christen mit ihrem besten Freund Thilo verkuppelt. „Das ist aber sehr einfallslos von ihm.“  
    Christen zuckte mit den Schultern, als wäre es ihr egal, dennoch konnte man ihr die Niedergeschlagenheit ansehen. „Wahrscheinlich ist er nicht wirklich an mir interessiert, sondern immer noch hinter dir her.“
    Francis wehrte das sofort ab. „Warte noch etwas. - Und vielleicht solltest du heute mit ins „Angels“ kommen. Dann werden wir ja sehen, ob Thilo an dir Gefallen gefunden hat oder nicht.“
     
    Das „Angels“ war wie immer gut besucht. Nur mit viel Mühe konnten Gero, Francis, Christen und Thilo einen freien Tisch an der Tanzfläche ergattern.
    „Ich geh erst mal tanzen!“, rief Gero vergnügt in die Runde. Er legte seine Jacke ab und verschwand sofort in der tanzenden Menge. Man sah ihm an, dass er sich endlich mal wieder amüsieren wollte.
    „Und ich sehe mich ein wenig um“, sagte Francis. Sie zwinkerte Christen zu. „Bin gleich zurück.“
    Natürlich ließ Francis ihre Freundin absichtlich mit Thilo alleine. Sie wollte die Entwicklung zwischen ihnen forcieren. Doch anstatt dass Thilo ein Gespräch mit Christen anfing, sah er Francis nur neugierig hinterher. Sie trug ein schwarzes Minikleid, was ihm sehr zu gefallen schien.
    Als Francis zurückkam, war die Stimmung am Tisch noch nicht wesentlich gestiegen.  
    „Bei euch ist ja tote Hose!“, stellte sie fest. „Ihr solltet auch tanzen gehen!“
    „Ich warte erst mal, bis unsere Drinks kommen“, antwortete Thilo, dann drehte er sich suchend nach einem Kellner um. Er hatte heute ein weißes Rüschenhemd an und ein schwarzes Jackett darüber. Sein Gesicht war weiß gepudert, seine Augen tiefschwarz geschminkt, und seine langen Haare verteilten sich gleichmäßig über den Rücken. Francis seufzte. Mittlerweile konnte sie wirklich nur annehmen, dass er nicht der richtige Mann für Christen war, obwohl die sich sehr auf den Abend gefreut hatte.
    „Oh, ich glaube, Gero hat ein Problem“, unterbrach Thilo die Stille zwischen ihnen.  
    Und schon sahen sie alle zur Tanzfläche, wo Gero von zwei Männern umringt war. Sie hatten einen südländischen Teint und redeten auf Gero ein.
    „Soll ich mal hingehen?“, fragte Thilo. Er wollte unbedingt Ärger vermeiden, doch Francis kam ihm zuvor. „Ich mach das schon.“
    Kurz darauf war sie auf der Tanzfläche angekommen und hörte die aufdringlichen Worte der fremden Männer. „Hey, noch was vor heute, Süßer?“
    Gero nahm Abstand von ihnen. Vehement schüttelte er den Kopf. „Lasst mich in Ruhe, okay?“
    Die Lage schien ernst. Francis kannte diese Aufreißer. Ohne Vorurteile zu haben, hatte sie schon oft beobachtet, wie diese Typen harmlose Gäste anmachten. Ihr Gang war zielstrebig. Und in der Schnelle fiel ihr keine andere Lösung ein, als Geros Freundin zu mimen.
    „Es tut mir Leid, dass du so lange warten musstest!“, äußerte sie sich lauthals, damit die indiskreten Verehrer auch ja alles mitbekamen. Sie schlang ihre Arme um Gero und presste ihre Lippen auf seinem Mund.
    Die fremden Männer sahen sich an.
    „Hätte schwören können, dass der schwul ist.“
    Sie schüttelten ihre Köpfe und waren verschwunden. Francis atmete auf. Nur zögernd löste sie sich aus Geros Umarmung. „Sie sind weg.“
    Es klang wirklich erleichtert. Umso erstaunter war sie, als Gero kaum reagierte, sondern wie
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