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Von Liebe und Gift

Von Liebe und Gift

Titel: Von Liebe und Gift
Autoren: Justin C. Skylark
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Francis’ Frauenärztin, eine Warnung, die Francis selbst schon seit langem bewusst war.
    „Tja, das ist leicht gesagt“, erwiderte sie dennoch seufzend. „Aber Sie glauben gar nicht, was bei mir zurzeit alles los ist.“
    „Sie müssen trotzdem mehr an sich selbst denken“, bekam sie noch zu hören. „Das ist wichtig; für Sie selbst und das Kind.“
     
    Als Francis von der Ärztin nach Hause fuhr, kam sie an Neals Haus vorbei. Sie sah Ralph im Garten stehen und hielt spontan an. Der Butler machte ein unzufriedenes Gesicht, das sich erst erhellte, als er Francis auf sich zukommen sah.
    „Oh, Miss Anderson, schön Sie zu sehen.“
    Francis lächelte, doch bemerkte sie auch den schlechten Zustand der Pflanzen im Garten. Ralph schien damit allerhand zu tun zu haben.
    „Macht viel Arbeit, das große Grundstück, was?“, fragte sie, und Ralph nickte.
    „Ja, ich weiß manchmal nicht, wo ich anfangen soll“, berichtete der Butler. „Und die Arbeit im Haus ist ja auch noch da.“ Er seufzte laut. „Früher hat  Herr Anderson ja noch etwas geholfen, doch nun …“ Er senkte seinen Blick.
    „Er macht gar nichts mehr, nicht wahr?“, hakte Francis nach, daraufhin schüttelte Ralph ehrlich mit dem Kopf.
    „Nein. Ich meine, ich verlange ja nichts von ihm. Immerhin bin ich für Haus und Garten verantwortlich, doch Herr Anderson ist so anders geworden, so unordentlich, fast schlampig. Ich räume ständig hinter ihm her, und das macht zusätzlich Arbeit.“
    Francis nickte. Sie verstand zu gut, was Ralph meinte. Neal lebte schon seit Langem nur noch in den Tag hinein. Früher hatte er selbst ihr noch im Haushalt geholfen, war für sie einkaufen gegangen, hatte gekocht oder Ausflüge für ihre Freizeit organisiert. Nun war sie froh, wenn er es schaffte, wenigstens Nicholas von Hort oder Schule abzuholen.  
    „Wenn Sie nichts dagegen haben, sehe ich mal nach dem Rechten im Haus“, sagte sie. „Vielleicht kann ich Ihnen ein paar leichte Arbeiten abnehmen?“
    Da atmete Ralph auf. „Oh, das wäre zu gütig. Dann mache ich uns auch gleich ein paar Biskuites for teatime.“
    „Schön!“, erwiderte Francis und trat ins Haus ein. Als erstes ging sie in die Küche, wo sie das dreckige Geschirr in die Spülmaschine räumte. Hauptsächlich waren es Gläser, die gehäuft herumstanden. Sie roch an ihnen und verzog sofort das Gesicht. Ihr Verdacht hatte sich bestätigt.
    „Er scheint nur noch Alkohol zu trinken.“ Bestürzte schüttelte sie den Kopf. Sie gab den Hunden Futter und goss die Blumen, bis sie laute Stimmen vernahm.
    „Sir! Wie sehen Sie denn aus?“ Es war Ralph. Er klang äußerst besorgt.
    „Ach, halb so wild“, ertönte darauf Neals Stimme. „Das ist nur Nasenbluten.“
    Sie drehte sich und schon sah sie ihren Bruder auf sich zukommen, der sich tatsächlich ein Tuch vor die Nase hielt, welches von Blut durchtränkt war.
    „Ich hab dir ja gleich gesagt, du sollst es nicht sniefen, sondern rauchen, aber du musst ja wieder …“ Es war Sam, der ihm folgte und abrupt zu reden aufhörte. Beide sahen Francis erstaunt an.
    „Liebes?“, äußerte sich Neal. Er kam näher. „Das ist ja eine Überraschung.“
    Er gab ihr einen Kuss. Das Tuch vor seiner Nase hatte er gelöst, doch noch immer rann ein kleines Rinnsal Blut aus der linken Nasenöffnung. „Shit!“, fluchte er. „Das hört ja gar nicht mehr auf!“
    Unzufrieden nahm er am Tresen Platz und drückte das Tuch erneut in sein Gesicht.
    Im Hintergrund hörte man Sam lachen. Der kam aus der Küche, in den Händen zwei Flaschen Bier. Eins reichte er Neal, das andere öffnete er für sich selbst.
    „Du musst den Nacken kühlen“, schaltete sich Francis ein. Sie ging in die Küche und kam mit einem nassen Lappen wieder, den sie ihrem Bruder in den Nacken legte.
    „Du zerstörst dir die Nasenschleimhäute mit dem Zeug!“
    Daraufhin lächelte er verträumt.
    „Ach, Liebes, wie du dich immer um mich sorgst.“ Er drehte sich, um mit der freien Hand über ihr Gesäß zu streicheln, da zuckte sie zusammen.
    „Nicht!“, fauchte sie. „Du bist ja total betrunken!“
    Längst hatte sie die Alkoholfahne der beiden bemerkt. Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, hörten sie jetzt noch ein anderes Auto vorfahren. Neal sprang sofort auf, um durch das Flurfenster zu sehen.  
    „Shit!“, fluchte er wieder. „Stephanie!“ Er drehte sich sofort um. „Die darf mich so nicht sehen.“ Flehend sah er seine Schwester an. „Sag ihr … ich bin
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