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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen
Autoren: Sophie Kinsella
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in den Arm.

24
    Mannomann. Unglaublich. Wirklich erstaunlich! So viele Dinge, von denen ich überzeugt war, dass ich sie nicht mochte, finde ich jetzt auf einmal total klasse! Zum Beispiel:
    1. Jess.
    2. Blutwurst. (Wenn man massenweise Ketchup drauf macht, schmeckt die gar nicht so übel!)
    3. Ein Sparbrötchen sein.
    Im Ernst! Kein Witz! Es ist einfach genial, sparsam zu sein! Es ist so befriedigend! Wieso ist mir das bloß früher noch nie aufgefallen?
    Gestern zum Beispiel habe ich Janice und Martin eine Postkarte geschickt, um mich für die schönen Blumen zu bedanken... und statt eine Karte zu kaufen, habe ich eine selbst gemacht! Ich habe sie aus einem Cornflakeskarton ausgeschnitten, so dass »Kelloggs‘« vorne drauf stand! Ist das nicht cool?
    Die Idee hatte ich von Jess. Sie bringt mir so viele praktische Sachen bei! Seit ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, wohne ich bei ihr - und sie ist ein absolutes Goldstück! Sie hat mir ihr Schlafzimmer zur Verfügung gestellt, weil man zum Gästezimmer mehr Stufen steigen muss. Sie hilft mir mit dem Gipsbein in die Badewanne und wieder heraus, und sie kocht jeden Mittag eine Gemüsesuppe. Und sie will mir sogar beibringen, wie man die macht! Denn wenn man der Suppe Linsen und... und irgendetwas anderes beigibt, stellt sie doch tatsächlich eine komplette vollwertige Mahlzeit dar! Und kostet nur 30 Pence pro Portion!
    Und von dem Geld, was man dadurch spart, kann man sich dann etwas richtig Nettes kaufen - wie zum Beispiel einen von diesen leckeren fertigen Obstkuchen! (Das war meine Idee. Wie Sie sehen, bringen wir uns gegenseitig etwas bei!)
    Ich humpele zum Waschbecken, schüttele vorsichtig etwa die Hälfte des aufgebrühten Kaffeepulvers aus der Kanne in den Abfalleimer, gebe einen Löffel frisches Kaffeepulver hinein und schalte den Wasserkocher an. Bei Jess wird das Kaffeepulver nämlich grundsätzlich zweimal aufgebrüht - und das mit Fug und Recht. Das Geschmackserlebnis wird nur minimal geschmälert - aber die Ersparnis ist riesengroß!
    Ich habe mich ja so verändert! Jetzt bin ich endlich ein sparsamer, vernünftiger Mensch! Luke wird es sicher nicht glauben können, wenn er mich wiedersieht.
    Jess schneidet eine Zwiebel. Ich will mich gerne nützlich machen und nehme das leere Zwiebelnetz, um es wegzuwerfen.
    »Nicht wegwerfen!« Jess sieht auf. »Das können wir noch gebrauchen!«
    »Ein Zwiebelnetz?« Wow. Man lernt nie aus. »Und... wozu kann man ein Zwiebelnetz gebrauchen?«
    »Man kann es als Scheuerschwamm benutzen.«
    »Aha.« Ich nicke wissend, während ich mich insgeheim frage, was genau wohl ein Scheuerschwamm sein soll.
    »Du weißt schon«, Jess sieht mich etwas seltsam an. »Scheuern. So was wie Peeling, nur für die Küche.«
    »Ach so!« Ich strahle sie an. »Toll!«
    Ich schnappe mir das Notizbuch, dem ich den Titel 1.000 tolle Spartipps gegeben habe, und schreibe mir das auf. Wahnsinn, wobei man überall Geld sparen kann! Wussten Sie zum Beispiel, dass man aus einem alten Milchkarton einen Rasensprenger basteln kann?
    Nicht, dass ich einen Rasensprenger brauchte... aber trotzdem!
    In der einen Hand die Kaffeekanne, mit der anderen auf die Krücke gestützt, bahne ich mir den Weg ins Wohnzimmer.
    »Hi.« Suze sitzt auf dem Boden und sieht zu mir auf. »Na, was sagst du?« Sie hebt das Transparent hoch, das sie gerade gemalt hat. »STOPPT DEN RAUBBAU« steht da in knallroten und blauen Lettern, die wie mit Gras und Blättern umrandet sind.
    »Wow!« Ich bin begeistert. »Das sieht klasse aus, Suze! Du bist eine wahre Künstlerin!« Auf dem Sofa liegt ein ganzer Stapel von Transparenten, die Suze innerhalb der letzten Tage gemalt hat. »Was wäre dieser Protest bloß ohne dich?«
    Es war so schön, dass Suze die letzten Tage hier war. Es war wie in den guten alten Zeiten. Sie hat sich in Edies Pension eingemietet, und Tarquin kümmert sich zu Hause um die Babys. Suze hatte eigentlich ein richtig schlechtes Gewissen deswegen - aber dann hat ihre Mutter ihr den Kopf gewaschen und ihr erzählt, dass sie sie mal einen ganzen Monat abgegeben hatte, um an einer Expedition in die Gebirgsausläufer in Nepal teilzunehmen, und das hätte Suze schließlich auch nicht geschadet.
    Wir haben wirklich Spaß gehabt. Haben viel Zeit miteinander verbracht, relaxt, gegessen und über Gott und die Welt geredet. Manchmal nur Suze und ich - und manchmal auch mit Jess. Gestern Abend zum Beispiel. Da haben wir uns Margaritas gemacht und Footloose
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