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Vom Nehmen Und Genommenwerden

Titel: Vom Nehmen Und Genommenwerden
Autoren: Peter A. Schroeter , Doris Christinger
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nach Frieden auf dieser Erde hinaus ins Universum. Während die meisten Paare die Welle in der sexuellen Vereinigung praktizieren, nutzen aber auch die Singles dieses Feld. Sie meditieren zur gleichen Zeit und stellen sich dabei vor, sie seien mit ihrem inneren Mann, ihrer inneren Frau im Yab-Yum verbunden.

Ganzheitliches Lieben
    Menschsein
    Das Leben auf der Erde ist geprägt durch die Polarität: »Aktiv« und »Passiv«, Yang und Yin, Maskulin und Feminin, Geben und Nehmen, Egoismus und Mitgefühl. Das Gesetz der Polarität ist der Antrieb für alles, auch für unser Leben, als Männer und Frauen, als Menschen. Wie wir gesehen haben, nutzen wir beim spirituellen Lieben das Yin-Yang-Prinzip, um es dann aber wieder zu verlassen. Wir sind mehr als ein Mann, eine Frau. Wir sind Geschöpfe aus Licht und Liebe, geschaffen aus der Vereinigung eines Mannes und einer Frau. Wir sind Menschen, dazu bestimmt, in dieser Polarität zu leben und zu handeln und uns immer wieder unseren Weg, unseren Platz und unsere Vision für ein Leben auf dieser Erde zu suchen.
    Auf diese Weise erkennen wir, dass jenseits aller Polarität die Einheit steht, der Urgrund, in dem alles gleich gültig ist. Dies ist kein abstraktes Konzept, sondern eine direkt erfahrbare Lebensphilosophie. Fast jeder hat schon einmal erlebt, wie gerade in schwierigen Situationen, aber auch im höchsten Glück, eine lebendige Stille auftaucht. Eine Stille, in der das Sein im Vordergrund ist, eine Stille, die erahnen lässt, dass alles, was sich ereignet, mit uns verbunden ist. Wir nehmen das Leben als Ausschläge eines Pendels wahr, hin und her, aktiv und passiv, positiv und negativ, und nur ganz selten erinnern wir uns daran, dass es im Aufhängepunkt des Pendels einen Punkt absoluter Stille gibt.
    Genau diesen Punkt berühren wir beim spirituellen Lieben. Es scheint so, als löse sich alles, einschließlich der Dualität auf, dabei ist es nur eine Verschiebung des Blickwinkels, weg vom Du und Ich, hin zum Wir und darüber hinaus zum Absoluten.
    Die tantrische Philosophie wie auch das hermetische Gesetz der Polarität lehren, dass Wachstum und Entwicklung zum Höheren nur möglich ist, wenn wir die Pole als Pole sehen, ihnen ihre Berechtigung schenken, sie nach bestem Wissen und Gewissen ausleben und uns dabei immer bewusst sind, dass es jenseits der Polarität etwas gibt, das nicht wirklich fassbar, aber in ganz besonderen Momenten erfahrbar wird – das Absolute.
    Um das Prinzip Menschsein, die Synthese aus Bewusstsein (maskulin) und Liebe (feminin) auf der Erde zu manifestieren, ist es nicht nötig, jeglichen Egoismus oder Eigennutz zu verurteilen und aus unserem Leben zu verbannen. Was wir jedoch alle brauchen, ist Mitgefühl, Füreinanderdasein und die Fähigkeit zu dienen. Es geht uns nicht um ein »Gutmenschentum«. Es geht auch nicht um eine neue Form der Opferhaltung, die uns alles im Namen der Liebe stumm erdulden lässt. Vielmehr geht es um eine Haltung, die aus den verschiedenen Qualitäten des entwickelten Bewusstseins heraus entsteht. Je bewusster wir sind, umso deutlicher spüren wir, dass wir einfach Menschen sind, und können aus diesem Gefühl heraus handeln. Wir praktizieren dann Resonanz, Kooperation und Liebe, auch in der Anwesenheit von Unsicherheit und Angst. Wir setzen uns dort durch, wo uns etwas wichtig ist, ohne dabei andere verletzen zu wollen, sondern einfach, indem wir eine große Klarheit ausstrahlen.
    Wir wissen, wie wichtig es für Männer und Frauen ist, sowohl ihre maskulinen als auch femininen Qualitäten zu achten, anzuerkennen und lebendig werden zu lassen, wo es angebracht ist. Und wir erkennen, was für ein wundervolles Übungsfeld wir mit den vielfältigen Herausforderungen einer Partnerschaft zur Verfügung haben, um wahres Menschsein zu praktizieren, zu erfahren und zu verinnerlichen. Auf dem Weg durch die verschiedenen Ebenen der Sexualität, die wir in diesem Buch beschrieben haben, dringen wir schrittweise immer tiefer ein in unser eigenes Sein, wir heilen Stück für Stück die Verletzungen, die uns hindern, der zu sein, der wir sein wollen. Natürlich kommen wir nie endgültig an, und es ist womöglich nicht einmal wünschenswert. Aber wenn wir immer tiefer in die Geheimnisse des ganzheitlichen Liebens vordringen, merken wir, dass dadurch eine Wende eingeleitet wird, die vielleicht nicht auf
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