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Vom Geist der Dorsai

Vom Geist der Dorsai

Titel: Vom Geist der Dorsai
Autoren: Gordon R. Dickson
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mir nicht extra zu sagen, Amanda. Wie dem auch sei, es sollte eigentlich nicht weiter schwierig sein, sie dorthin zu bekommen. Die Geländeformation eignet sich vorzüglich für ein Feldlager.“
    „Ja“, sagte Amanda. „Damit wäre soweit alles klar. Geben Sie ebenfalls auf sich acht, Jenna.“
    „Wir täten beide gut daran, auf uns achtzugeben“, antwortete Jenna. „Viel Glück, Amanda.“
    Amanda ging hinaus.
    Sie stand auf dem Landeplatz und wartete, als sich aus dem Blau über ihr plötzlich ein leichter, viersitziger Gravoflieger herabsenkte und weich aufsetzte. Eine Luke schwang auf. Sie griff nach ihrem einen Gepäckstück, trat vor und kletterte hinein. Der Gleiter hob wieder ab. Amanda saß neben Geoff Harbor, dem Distrikt-Kommandeur von Nordkap.
    „Sie kennen sich bereits, nicht wahr?“ fragte der Pilot und warf ihnen über die Schulter einen kurzen Blick zu.
    „Seit sechzehn Jahren“, entgegnete Geoff. „Hallo, Amanda.“
    „Geoff“, erwiderte sie knapp. „Sie werden ebenfalls zu dieser Konferenz eingeflogen? Ist bei Ihnen dort oben in Nordkap alles bereit?“
    „Ja, alles klar“, sagte er und beantwortete damit gleich beide Fragen. Er wandte ihr das Gesicht mit der schmalen Nase und dem keilförmigen Kinn zu und sah sie neugierig an. Er war erst gut vierzig Jahre alt, doch er litt seit zwanzig Jahren an den Nachwirkungen schwerer Verletzungen, die er sich in einer Vielzahl von Kämpfen zugezogen hatte, und das gab seiner Haut ein wächsernes Aussehen.
    „Ich hatte mit Eachan Khan gerechnet.“
    „Eachan ist von Cletus Grahame darum gebeten worden, sich für andere Aufgaben bereitzuhalten“, sagte Amanda. „Piers hat die Verantwortung übernommen, und ich habe ihn eben abgelöst.“
    „Macht ihm das Asthma zu schaffen?“
    „Ich glaube, der Streß dieser ganzen Angelegenheit hat ihm einen neuen Anfall beschert“, gab Amanda zurück. „Kennen Sie diesen Arvid Johnson oder den anderen – Bill Athyer?“
    „Arvid bin ich schon einmal begegnet“, sagte Geoff. „Er ist das, was Cletus Grahame jetzt einen ‚Schlachtentechniker’ nennt – ein Feldtaktiker. Athyer ist Stratege, und die beiden arbeiten als Team zusammen – aber das dürften Sie bereits wissen.“
    „Ja“, sagte Amanda. „Was ich gern hören würde, ist eine aus erster Hand stammende Einschätzung darüber, was sie taugen.“
    „Arvid machte einen verdammt tüchtigen Eindruck auf mich“, erwiderte Geoff. „Und wenn ihre Zusammenarbeit gut läuft, dann ist Bill Athyer wohl kaum weniger fähig. Und wenn Cletus ihnen die Verantwortung für die Verteidigung hier übertrug … aber Sie kennen Cletus ja, nicht wahr?“
    „Er ist ein Nachbar“, sagte Amanda. „Ich habe ihn einige Male getroffen.“
    „Und dennoch zweifeln Sie an ihm?“
    „Nein“, widersprach Amanda. „Aber wir versuchen hier, Ziegel ohne Stroh zu machen: eine Handvoll Erwachsene mit einer Streitmacht aus halbwüchsigen Teenagern, um einen Angriff kampferprobter Elitetruppen zurückzuschlagen. Wir müssen über einen unerschöpflichen Vorrat an Wundern verfügen, und nichts ist so gut, als daß wir uns keine Gedanken darüber zu machen brauchten, ob es wirklich gut genug ist.“
    Geoff nickte.
    Kurz darauf gingen sie auf dem Landeplatz von Südkap nieder, außerhalb des Gebäudekomplexes, der als Sitz der Inselregierung diente.
    Ein schlanker, dunkelhäutiger Soldat, dessen Kragenabzeichen ihn als Gruppenführer auswiesen, erwartete sie bereits, als sie aus dem Gravoflieger stiegen. Er gehörte zu dem Stab aus rund einem Dutzend kampferfahrener Dorsai, die Arvid Johnson und Bill Athyer zur Verteidigung des Planeten zugewiesen worden waren. Er führte sie in ein Besprechungszimmer, in dem angesichts der vielen Distrikt-Kommandeure aus allen Teilen der Insel kaum noch Platz war, und wandte sich dann an die hier Versammelten.
    „Wenn Sie nun bitte Platz nehmen würden …“ rief er. Die Distrikt-Kommandeure verteilten sich auf die Klappstühle vor der Tribüne auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes. Etwa eine Minute später kamen zwei weitere Männer ins Zimmer und traten aufs Podium zu. Einer der beiden war Arvid Johnson. Als sie ihn jetzt in ganzer Lebensgröße vor sich sah, stellte Amanda fest, daß er ein Hüne war, mit blondem Haar, das in dem künstlichen Licht so blaß wirkte, daß es fast transparent erschien. Die ihn umgebende Aura der Unerschütterlichkeit erweiterte sich auf die anderen Anwesenden im Raum. Der Mann an seiner
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