Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht
Autoren: Diana Rowland
Vom Netzwerk:
ihre Bibliothek. Tessas Essenz war benutzt worden, um zusätzliche Energie für ein gewaltiges arkanisches Ritual zu sammeln, und ich klammerte mich immer noch an die Hoffnung, dass man das irgendwie wieder rückgängig machen und ihre Essenz wieder zurück in ihren Körper leiten konnte. In Tessas Bibliothek befanden sich Hunderte von Texten, Schriftrollen und Dokumente über die arkanische Welt, und ich blieb optimistisch, dass ich irgendwo dort eine Antwort darauf finden konnte, wie es gelingen könnte, ihr die Lebensenergie zurückzugeben.
    Unglücklicherweise waren meine Nachforschungen jäh unterbrochen worden, bevor sie überhaupt richtig begonnen hatten, als ich entdeckte, dass meine Tante ihre Bibliothek mit unzähligen arkanischen Schutzschilden und Wächtern gesichert hatte – und dass auch mir der Zugang verwehrt war. Diese Tatsache nervte mich aus mehreren Gründen – nicht zuletzt weil ich sie ohne Zugriff auf die Materialien in dieser Bibliothek vielleicht niemals wieder lebendig sehen würde.
    Mein Blick glitt zurück zu der offenen Tür von Brians Haus. Im Innern sah ich Jill herumlaufen. Sie machte Fotos und vermaß den Tatort. Ich sah auch Brians Leiche, aber glücklicherweise war ich weit genug weg, sodass ich das Fehlen seiner Essenz nicht spürte. Es war ganz anders als bei meiner Tante. Seine Lebensenergie war vertilgt worden, nicht nur entfernt. Selbst wenn er nicht tot gewesen wäre, hätte es keine Möglichkeit gegeben, ihm seine Essenz zurückzugeben. Es war einfach keine mehr da, die er hätte bekommen können.
    Wer kann ihm das nur angetan haben? , fragte ich mich voller Sorge. Das einzige Wesen, das ich kannte, das in der Lage war, Lebensenergie zu fressen, war ein Ilius , aber das hatte nichts zu bedeuten. Es gab noch eine Menge anderer, die ich nicht kannte, und ich wurde einfach das miese Gefühl nicht los, dass ich bei der Entlassung des Dämons irgendetwas verbockt hatte. Wenn das nun alles meine Schuld war? Hatte der Dämon Brians Tod gespürt und sich auf die Essenz gestürzt, als sie begonnen hatte, sich aus seiner sterblichen Hülle zu lösen? War so etwas überhaupt möglich?
    Verdammt! Es gab viel zu viel, was ich nicht verstand. Leider hatte ich nur zwei Informationsquellen für alles, was mit der arkanischen Welt zu tun hatte. Die erste – und die für mich normalerweise am einfachsten zu erreichende – war die Bibliothek meiner Tante.
    Die zweite Quelle, der ich Fragen über die arkanische Welt hätte stellen können, waren die Dämonen selbst. Ich konnte mich des Gefühls nicht erwehren, dass ich heute Abend wieder eine Beschwörung vornehmen musste – besonders, da ein Dämon von einer höheren Ebene mir vielleicht auch behilflich sein konnte, die arkanischen Schutzschilde der Bibliothek zu durchdringen, die mich bisher aufhielten.
    Ich sah Crawford an. „Sarge, ich würde diesen Fall gern übernehmen.“
    Er schien ein paar Sekunden darüber nachzudenken. „Da Sie die Erste am Tatort waren, können Sie ihn erst mal haben“, sagte er schließlich.
    „Danke.“ Dadurch hatte ich mehr Zeit und bessere Möglichkeiten, die Umstände von Brians Tod zu untersuchen und etwas Licht in die Frage zu bringen, was mit seiner Essenz geschehen war.
    Und falls ich dafür die Verantwortung trug, konnte ich hoffentlich dafür sorgen, dass es nie wieder geschehen würde.

 
    3
    Als ich schließlich nach Hause fahren konnte, fühlte ich mich ausgelaugt, sowohl emotional als auch körperlich. Es hatte nur zwei Stunden gedauert, den Tatort um Brians Haus zu untersuchen, aber wir hatten dann noch viele Stunden damit zugebracht herauszufinden, wo Carol Roth sein könnte. Am Vortag war sie noch bei der Arbeit gewesen, war dort heute aber nicht mehr aufgetaucht, und wir konnten nicht einen einzigen Menschen finden, der sie gesehen hatte, seit sie das Büro verlassen hatte. Ich hatte mir sogar Kopien der Überwachungsbänder vom Tor der Siedlung der vergangenen vierundzwanzig Stunden besorgt, in der Hoffnung, dass ich dort irgendeinen Hinweis oder eine Spur finden würde, aber das Kamerasystem war brandneu – was offensichtlich bedeutete, dass die Sicherheitsfirma keine Ahnung hatte, wie man entsprechende Aufzeichnungen auch auf ein anderes Medium überspielte, und sie mussten erst einen Techniker rufen, damit ich bekam, was ich brauchte.
    Auch jede andere denkbare Spur hatten wir verfolgt, wobei uns nur allzu bewusst gewesen war, dass ihre Leiche überall sein konnte – und in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher