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Visionen Der Nacht: Der Tödliche Bann

Visionen Der Nacht: Der Tödliche Bann

Titel: Visionen Der Nacht: Der Tödliche Bann
Autoren: Lisa J. Smith
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Diamant.
    »Er gehört dir nicht«, erklärte Anna. Sie und Lewis
bauten sich vor Gabriel auf. Kaitlyn und Rob standen auf und vervollständigten die Phalanx. »Die Gemeinschaft hat ihn uns gegeben.«
    »Die Gemeinschaft«, höhnte Gabriel. »Diese feigen Tagträumer. Hätte ich in den alten Zeiten gelebt, dann hätte ich mich der Dunklen Loge angeschlossen und sie ausgerottet.«
    Nein, feige sind sie nicht, dachte Kaitlyn. Gabriels Worte riefen ihr die Gesichter wieder ins Gedächtnis: den alten weisen Timon, die kühle, scharfsichtige Mereniang, den luchsäugigen, aufbrausenden LeShan. Sie waren die letzten Überlebenden eines uralten Volkes, das einst die Kristalle gehütet hatte. Nie hatten sie sich in die Angelegenheiten der Menschen eingemischt, doch für Kaitlyn und die anderen hatten sie alle Prinzipien außer Acht gelassen und ihre eigene Macht aufgegeben, um den Jugendlichen eine Waffe gegen Mr Zetes in die Hand zu geben.
    »Und jetzt baut Mr Zetes also seine eigene Dunkle Loge auf?« Kaitlyn sah Gabriel unverwandt an.
    »So könnte man es nennen. Ein paranormales Einsatzkommando. Und ich werde es anführen«, erwiderte Gabriel abwesend, während er mit den Fingern über den Kristall fuhr. Das war gefährlich, das hätte Kait ihm sagen können. Eine der scharfen Kanten schnitt ihm in den Finger. Geistesabwesend runzelte er die Stirn, als die Wunde zu bluten begann.

    »Er nützt euch sowieso nichts«, sagte er. »Ihr wolltet ihn mit dem anderen Kristall zusammenbringen, stimmt’s? Gemeinsam würden die Kristalle eine Frequenz hervorbringen, die alle beide zerstört.«
    Kaitlyn wusste nicht genau, wie die wissenschaftliche Erklärung dazu lautete. LeShan hatte ihnen nur erklärt, dass der Kristallsplitter Mr Zetes’ Kristall zerstören würde, mehr wussten sie auch nicht. Sie beobachtete, wie Blut von Gabriels Finger auf den Holzfußboden tropfte.
    »Aber dafür müsstet ihr erst einmal an den Kristall herankommen«, fuhr Gabriel fort. »Und das wird euch nicht gelingen. Der Alte hat ihn mit einer Zahlenkombination gesichert. Da hilft auch keine Telekinese, Lewis. Eine Kombination aus acht Ziffern – die knackst du nie.«
    Er klang fast fröhlich. Und er hatte recht, das war den anderen klar. Lewis konnte Gegenstände mittels Telekinese bewegen, doch eine Zahlenkombination konnte er damit nicht knacken.
    Lewis errötete leicht, kommentierte Gabriels Bemerkung jedoch nicht. »Ist Lydia noch bei euch?«
    »Dein kleines Schätzchen?« Gabriel grinste gemein. »Am besten vergisst du sie. Sie ist wieder unter der Fuchtel ihres Vaters. Und sie hat dich sowieso nie leiden können.«
    Schade, dachte Kaitlyn. Lydia Zetes war ein Spitzel und eine Verräterin gewesen, vom Vater geschickt, um
sie auf der Reise nach Kanada und der Suche nach der Gemeinschaft auszuspionieren. Trotzdem tat sie Kaitlyn leid. Unter der Aufsicht von Mr Zetes zu stehen, war ein Schicksal, das sie nicht einmal ihrem größten Feind wünschen würde.
    »Es ist genau so, wie ich es Kaitlyn erklärt habe«, sagte Gabriel ruhig. »Ihr könnt alle nach Hause gehen. An den Kristall kommt ihr nicht heran. Und die Polizei würde euch auch nicht glauben, dafür hat der Alte schon gesorgt. Er kümmert sich übrigens auch um die Leute, die Annas Eltern um Hilfe gebeten haben. Und die Gemeinschaft ist noch nicht einmal in der Lage sich selbst zu helfen. Ich weiß wirklich nicht, was ihr hier noch verloren habt. Wie wäre es, wenn ihr nach Hause geht, ehe ich euch noch einmal wehtun muss?«
    Rob hatte bis dahin geschwiegen, weil seine Wut zu übermächtig war, doch schließlich fand er seine Sprache wieder. Er baute sich vor Gabriel auf. Kaitlyn brauchte das Netz nicht, um seinen Zorn zu spüren. Er durchzog jede Faser seines Körpers bis hin zu den glühenden goldenen Augen.
    »Du bist ein Verräter«, sagte er schlicht. »Und wenn du dich uns nicht anschließen willst, werden wir gegen dich kämpfen. Mit allem, was wir haben.«
    Obwohl seine Stimme gelassen klang, schwang unterschwellig etwas mit. Nicht nur Wut, dachte Kaitlyn plötzlich. Nein, Rob war verletzt, er fühlte sich persönlich
betrogen. Nie hätte er geglaubt, dass Gabriel Kait wehtun würde, doch Gabriel hatte ihn eines Besseren belehrt. Die Sache hatte sich zu einer Schlacht zwischen Rob und Gabriel ausgewachsen, den beiden in der Gruppe, die schon immer am heftigsten miteinander gestritten hatten, den beiden, die völlig gegensätzlich waren und dachten.
    Und sie wussten, wie sie den
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