Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vintermørket

Vintermørket

Titel: Vintermørket
Autoren: T.S. Nightsoul
Vom Netzwerk:
eine Schranktür zu und erdolchte seine Schwester mit einem finsteren Blick.
     
    „Du kannst einem auch echt alles versauen. Jetzt raus aus der Küche. Was zwischen Lex und mir ist, geht dich nichts an. Du bist wirklich wie ein Elefant im Porzellanladen!“
     
    Oho, Thore war sauer. Taith erkannte das glücklicherweise auch. Mit einem Murren erhob sie sich und verschwand. Thore seufzte, ging neben mir in die Hocke und sah mich an.
     
    „Mit den Weibern hat man es nie leicht. Die sind absolute Quälgeister.“
     
    „Ja, aber du liebst sie.“
     
    Thore nickte ergeben. Schließlich fuhr er sich durch die Haare. Er legte einen Arm auf den Tisch, bettete den Kopf darauf. Abwartend sah er mich an.
     
    „Ich … Lex, jetzt sag was. Bitte.“
     
    „Du hast das ernst gemeint?“
     
    Das war alles, was ich rausbrachte. Bei Weitem hätte ich das als Letztes in Betracht gezogen. Nur löste das in mir etwas aus. In meinem Bauch kribbelte es verdächtig. Entweder war das ein sehnsüchtiger Traum oder wunderbare Realität. Thore streichelte mir über die Wange und nickte langsam.
     
    „Ich kann nicht mehr ohne dich. Du hast mir in den fünf Jahren so gefehlt. Und das halbe Jahr danach … es tat so furchtbar weh. Wahrscheinlich habe ich mich schon damals in dich verliebt. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich dich brauche. Hier. An meiner Seite.“
     
    Verdammt, er hatte mich mitten ins Herz getroffen. Ich war wie paralysiert, während sich mein Herzschlag auf das Doppelte steigerte.
     
    „Ich dachte, ich hätte dich verloren, Thore.“
     
    „Nein. Ich will nur mehr als Freundschaft von dir“, flüsterte er rau. In diesem Moment war ich nur zu einer einzigen Regung fähig. Ich beugte mich vor und küsste ihn sehnsüchtig. Drängend erwiderte er den Kuss und steckte meinen Körper damit in Brand.
     
    Ein plötzliches Seufzen ließ uns auseinander fahren. Niemand anderes als Taith stand in der Tür, deren Augen verdächtig glänzten.
     
    „Das war so romantisch“, schluchzte sie.
     
    „Hattest du nicht eigentlich fernbleiben sollen?“, meinte Thore halb lächelnd, halb knurrend. Dabei strich er mir über den Oberschenkel und trieb mich damit in den Wahnsinn.
     
    „Das konnte ich mir nicht entgehen lassen. Hach, ihr seid besser als jede Liebesschnulze“, murmelte sie und eilte davon, als Thore ihr den Schneebesen entgegen warf.
     
    „Oh Gott, die Milch!“
     
    Hastig sprang ich vom Stuhl, griff nach einem Topflappen und zog den Topf von der Flamme.
     
    „Tja, scheint ganz so, als wären nicht nur unsere Gefühle übergekocht“, meinte ich trocken und Thore fing daraufhin zu lachen an.
     
    „Ist noch etwas übrig?“
     
    „Klar, alles gut aufgeteilt reicht es für drei Tassen.“
     
    „Na dann.“
     
    Ich machte den Kakao fertig, Thore besorgte Kekse und mit dem beladenen Tablett gesellten wir uns ins Wohnzimmer. Auch Taith kam irgendwann, sagte aber kein Wort mehr über die Szene in der Küche, sondern trank still lächelnd ihren Kakao.
     
    Irgendwann fuhr ein Auto vors Haus und kündigte die Ankunft der anderen an. Sion und Lilian kamen mit vollen Tüten ins Zimmer gerannt, stürzen sich auf Taith, die neugierig den Inhalt besah. Sorcha und Skor bildeten das Schlusslicht und mit einem erschöpften Seufzen setzten sie sich auf das Sofa.
     
    „Kinder sind anstrengend“, meinte Sorcha und lehnte sich an ihren Mann. Der grinste verschmitzt.
     
    „Da weißt du ja, wie es mir mit dir ergeht.“
     
    Sorcha gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf, lächelte aber. Sie war es gewohnt, von Skor aufgezogen zu werden. Schließlich warf sie einen Blick zu Thore und mir. Unsere Hände lagen verschränkt zwischen uns, was ich ganz vergessen hatte. Zuerst sah sie verwirrt aus, schenkte mir dann aber ein glückliches Lächeln.
     
    Ich erwiderte es und war froh, dass sie es so gut aufnahm. Klar wussten beide Eltern, dass Thore schwul war, aber es war schon etwas anderes, wenn dieser plötzlich mit seinem besten Freund zusammen war.
     
    „Freut mich für euch“, meinte Sorcha. Skor warf ihr einen irritierten Blick zu.
     
    „Was freut dich, Liebling?“
     
    „Schau mal zu den beiden Turteltauben da drüben.“
     
    „Oh“, stieß Skorlan verwundert aus und schien einen Moment überrumpelt. Aber er fing sich schnell wieder.
     
    „War irgendwie absehbar“, grinste er schließlich. Thore schnaubte.
     
    „Für dich ist immer alles absehbar. Auch, dass Sion und Lilian später diese beiden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher