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Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen

Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen

Titel: Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen
Autoren: Tim Kehoe
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Kühlschrank und starrte hinein.

    »Hey, Gwen«, sagte Vincent, was mehr ein Experiment als eine Begrüßung war.
    »Hey, Vic«, antwortete sie, ohne aufzuschauen.
    Nun, das waren immerhin drei richtige Buchstaben.
    In dem Moment ging die Haustür auf und Vincent rannte los, um seinen Vater zu begrüßen. Doch es war Vibs und sie war allein.
    »Oh, hey«, sagte Vincent und konnte seine Enttäuschung nicht verbergen. »Ich dachte, du wärst Paps.«
    »Dein Vater musste vom Flughafen gleich ins Museum. Das Met hat offensichtlich den Auftrag bekommen, den Nachlass von irgendeinem Erfinder für eine Auktion zu katalogisieren, die nächsten Monat stattfinden soll. Da wird dein Vater heute länger arbeiten müssen. So, und jetzt wasch dir die Hände. Ich habe was vom Chinesen mitgebracht.«
     
    Vincent verbrachte die ganze Nacht damit, seine Bücher über Tesla durchzusehen. Er konnte nicht schlafen, so sehr brannte er darauf, zu erfahren, welche unglaublichen Dinge sie in dem Lagerraum entdeckt haben mochten, und er fragte sich, warum sein Vater nicht angerufen hatte, um ihm davon zu erzählen.

10 TODESSTRAHLEN, ERDNUSSBUTTER UND ANDERE GEFÄHRLICHE DINGE
    Norton Shadow beschmierte seinen Toast dick mit Butter, spachtelte eine zentimeterdicke Schicht Erdnussbutter darüber und schob sich das ganze Ding in den Mund. So sah sein Frühstück an den meisten Tagen aus und der heutige Tag bildete da keine Ausnahme.
    Igitt, dachten alle anderen am Tisch nur, alle bis auf Vincent, der das briketthohe Cholesterinsandwich seines Vaters überhaupt nicht bemerkte. Er war zu sehr damit beschäftigt, ihn mit Tesla-Fragen zu bombardieren.
    »Hast du die Erfindungen tatsächlich gesehen? Wie viele sind es? Durftest du sie anfassen? Haben sie irgendwelche Notizbücher gefunden? Irgendwas, was aussah wie ein Todesstrahlapparat? Oder eine Erdbebenmaschine? Gibt es Bilder?«
    »Schtohp, Schtohp.« Norton versuchte zu sprechen, aber die Erdnussbutterbutter hatte seinen Mund zuzementiert.
    »Isch bi micht wischer, wa wwi –« Norton hörte auf
zu sprechen und nahm einen Schluck Kaffee, den er im Mund hin- und hergurgelte, um den Zement mit Erdnussgeschmack zu lösen.
    Vincent hielt die Warterei nicht aus. Die ganze Nacht hatte er über die fantastischen Erfindungen nachgelesen, an denen Tesla während seiner Zeit im »New Yorker« angeblich gearbeitet hatte. Todesstrahlen, die über 300 Kilometer weit reichten, Erdbebenmaschinen, die mehrere Straßenzüge zum Einsturz bringen konnten, und sogar ein Apparat, der durch das menschliche Auge einen Strahl bis ins Gehirn leitete und auf diese Weise die Gedanken der betreffenden Person aufzeichnete.
    »Was hast du gesagt? Ich konnte dich nicht verstehen.«
    »Ich sagte« – Norton hatte es offensichtlich geschafft, die gewaltige Breimenge in seinem Mund hinunterzuschlucken  – »ich bin nicht sicher, was wir haben. Warum kommst du nach der Schule nicht einfach vorbei und schaust dir die Sachen an?«
    Bei der Vorstellung, Teslas Erfindungen mit eigenen Augen zu sehen, wurde Vincent ganz aufgeregt, aber nur bis er daran dachte, wo sie lagerten. Er wollte nicht alleine ins Met gehen. Ohne seine Mutter. Schließlich war es ihr gemeinsamer Ort gewesen.
    »Okay, vielleicht.«
    Stella sah auf, als sie hörte, wie traurig Vincents Stimme plötzlich klang. »Ich komme mit«, bot sie spontan an.

    »Echt?«
    »Klar. Es könnte ganz spannend sein, und im Met gefällt es mir immer.«
    In diesem Moment ertönte oben ein markerschütternder Schrei.
    »O mein Gott, das war Gwen«, rief Vibs und rannte bereits aus der Küche und die Treppe hoch, die gesamte Familie im Schlepptau.
    Da, wieder ein Schrei.
    »Was ist passiert, Süße?«, brüllte Vibs.
    Sie fanden Gwen im Bad mit dem Föhn in der Hand. Der ganze Stock stank nach verbranntem Haar. Nach dauergewelltem, gefärbtem, verbranntem Highschool-Girl-Haar. »Geht es dir gut?«, fragte Norton.

    »Ich hab ihn angemacht und ... und ... dann ... hat das ganze Ding, äh, irgendwie ... Feuer gespuckt. Es hätte mich umbringen können oder so«, stotterte Gwen leichenblass.
    Es ging ihr offensichtlich gut, sie war nur ein bisschen erschrocken.

    »Ist ja gut«, tröstete Stella sie. »Gib mir die Mordwaffe einfach, komm«, und damit nahm sie Gwen den rauchenden Föhn behutsam aus der Hand.
    Vincent konnte spüren, wie sich Annas widerliche Kleinmädchenlaseraugen in ihn bohrten.
    »Ist was?«

11 DIE KUNST DES ERFINDENS
    »Hey, Vinny«, rief eine Frau, als
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