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Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen

Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen

Titel: Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen
Autoren: Tim Kehoe
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nehmen meine Schüler daran teil«, sagte Mr Dennis.
    »Hat irgendeines der Kinder schon mal gewonnen?«, wollte Gary wissen.
    »Nein, nein. Noch nie hat ein Schüler von mir gewonnen, aber ich hatte auch noch nie eine so große Klasse. Vielleicht klappt es also diesmal. Vielleicht, ja vielleicht. Aber weißt du, lieber Gary, es geht dabei nicht ums Gewinnen oder um die Spielzeuge, die Erfindungen oder die Reise nach New York. Es geht –«
    »Reise nach New York, Mr D?«, unterbrach ihn Gary.
    »Ja, ja, habe ich das noch nicht erwähnt? Schüler aus der ganzen Welt nehmen an dem Wettbewerb teil. Howie sieht sich alle Spielzeugentwürfe an und wählt dann eine Handvoll Kinder aus, die ihre Erfindungen
bauen und zur Spielzeugmesse nach New York bringen dürfen. Dort bekommen die Kinder die Gelegenheit, ihre Erfindungen auf der Bühne zu präsentieren, und danach wird der Gewinner verkündet.«
    »Was bekommt der Gewinner?«, fragte Gary.
    »Eine Million Dollar?«, schrie John von hinten.
    Mr Dennis riss Gary das Whizzer-4000 aus den Händen und hielt es über seinen Kopf. Er drückte das Turbopedal und mit einem satten Brummen fingen die Räder an, sich wie verrückt zu drehen. »Dies, meine Freunde, wurde von einem Kind wie euch erfunden, das in einem Klassenzimmer wie diesem hier saß. Der Gewinner wird den Sommer bei Whizzer Toys verbringen und gemeinsam mit meinem Cousin, Mr Howard G. Whiz, Spielzeug erfinden.«

18 IDEE NR. 50
    Vincent lag in seinem Bett mit einem Kissen über dem Kopf. Gwen hatte spätabends noch eine Ladung Wäsche in die Maschine gesteckt und Vincent wusste, er würde nicht einschlafen können, bevor der Schleudergang beendet war.
    Er war völlig fertig. Sein ganzes Leben lang hatte er davon geträumt, ein Spielzeugerfinder zu sein. Und nun gab es die einmalige Chance, seine Erfindungen einem seiner Lieblingserfinder vorzustellen, und ihm wollte einfach nichts einfallen. Er hatte keinen Schimmer, wo seine Ideen herkamen, aber er wünschte, eine davon würde sich jetzt auf den Weg zu ihm machen. Er wünschte sich außerdem, er hätte seine Notizbücher nicht sicher verwahrt in seinem Labor zurückgelassen.
    Vincent hatte alles darüber gelesen, wie Mr Whiz den Nachlass von Tesla gekauft hatte. Jemand, der bereit war, zehn Millionen Dollar für die Erfindungen Teslas zu bezahlen, musste ein echter Fan sein. Vielleicht könnte
Vincent Mr Whiz für sich gewinnen, wenn er ein Teslaartiges Spielzeug erfand. Tesla hat das erste ferngesteuerte Spielzeug der Welt gebaut. Vielleicht könnte Vincent eine neue Art von ferngesteuertem Spielzeug erschaffen.
    Vincent setzte sich auf und starrte das Poster an seiner Wand an. Es zeigte Tesla vor einem riesigen, doppelstöckigen Tesla-Transformator, der Lichtblitze durch den ganzen Raum schleuderte. Mitten in dem Blitzgewitter stand Tesla und an seinem Haar konnte Vincent erkennen, dass die elektrische Entladung des gewaltigen Transformators jede Menge Wind verursachte. Dann fiel ihm der Windstoß ein, den er gespürt hatte, als Stella den Tesla-Apparat im Keller des Museums angeworfen hatte. Wenn von so einem kleinen Gerät so viel Wind ausgehen konnte, dann musste es neben dem großen Transformator auf dem Bild wie in einem Windkanal gewesen sein. Tesla hätte in dem Raum einen Drachen fliegen lassen können. Einen Innendrachen.
    »Genau, ein Innendrachen«, sagte Vincent laut.
    Das war sie, seine Spielzeugidee: ein Innendrachen, der keinen Wind brauchte. Der Windlos-Drachen war Idee Nr. 50, und Vincent war von ganz alleine darauf gekommen, ohne Lichtblitze und Dunkelheit. Der einzige Nachteil war, dass diese Idee nicht wie die anderen fix und fertig geliefert worden war. Er würde über die Funktions- und Bauweise seines Drachens nachdenken müssen.

    Vincent blieb lange auf, las alles über Tesla-Transformatoren und elektrische Winde und fertigte Skizzen an. Der ganze Drachen würde wie ein großer Tesla-Trafo funktionieren. Er hatte vor, ein kleines Handgerät zu bauen, das Hochspannung erzeugte, die er dann über einen Draht zum Drachen leiten würde. Der Draht musste immer dünner werden und dann kurz vor dem Drachen aufhören. Die Elektrizität würde die Luft rund um das Drahtende aufladen und immer weiter anwachsen, bis sie stark genug war, vom Draht auf den Drachen überzuspringen, genau wie die Funken des Tesla-Trafos auf dem Bild. Mit ein bisschen Glück und viel Wissenschaft würde der Wind, der dabei entstand, den Drachen hoch in die Luft
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