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Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Titel: Villapark - Koestlbachers zweiter Fall
Autoren: Paul Fenzl
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Film, der es wert ist, dass man reingeht,
läuft im Cinemaxx ja praktisch immer.
    Am Freitagabend ist der junge Mann in Schwarz noch mehrfach in der Stadt
gesehen worden. Auch im Villapark! Das haben zumindest spätere Ermittlungen vom
Köstlbacher ergeben, als der Tage danach eine Fahndung nach dem Mann
eingeleitet hatte, weil sich ein paar Besucher des Villaparks zu erinnern
glaubten, einen solchen Typ dort am späten Freitagnachmittag gesehen zu
haben. Aufgefallen ist er den Leuten nicht nur wegen seines markanten
Outfits. Aufgefallen ist er ihnen auch, weil er nur links einen Handschuh
trug. Rechts hatte er eine Wunde, die er ständig mit einem Tempo abtupfte.
    Die ›Arcaden‹ muss er an dem
bewussten Freitag aber schnell verlassen haben, weil wenn er dort nach dem
Aufstand mit der kleinen Pink Lady noch geblieben wäre, dann hätte sich
bestimmt jemand an ihn erinnert, zumindest einer von denen, die das Schauspiel
zwischen dem Café und dem Bahnhofsübergang live miterlebt haben. Aber von
denen hat ihn in den ›Arcaden‹ später keiner ein zweites Mal gesehen.
     
     

Unterwegs
zum Präsidium
    (Kapitel 3)
     
    Der Schulhof vom Albrecht-Altdorfer-Gymnasium dürfte einer der grünsten
Schulhöfe sein, die ein Regensburger Gymnasium vorzuweisen hat. Durch ihn
musst du gehen, wenn du von der Alleeseite an der Gabelsberger Straße zum Haupteingang
der Schule gelangen willst.
    Für den Köstlbacher war das praktisch in der Nachbarschaft, weil vom
Prinzenweg zum AAG, da sind es nur wenige Schritte. Sein Sohn Karl
besuchte dort die 9. Klasse. Er hatte mit Anna diese Schule nicht nur wegen dem
kurzen Schulweg ausgewählt. Dass das AAG seit 2007 zu den 25 besten
Gymnasien Bayerns gehört, war mit Sicherheit das ausschlaggebendste Argument
für diese Entscheidung.
    Erst vor ein paar Tagen war Anna zum Elternsprechtag hier gewesen. Karl war
kein überragend guter Schüler, aber im Großen und Ganzen hatten seine Lehrer
nur Gutes über ihn gewusst. Anna fühlte sich jedenfalls ganz happy an dem Abend
nach dem Sprechtag, hatte ihren Edmund ausnahmsweise einmal nicht
getadelt, weil er so spät von der Arbeit nach Hause gekommen ist und hatte
sogar einen Rotwein mit ihm getrunken.
    Aber trotz aller wohlklingenden Beurteilungen der Lehrer zeigte Karl in
letzter Zeit zum ersten Mal so etwas wie Schulverdrossenheit.
    »Er ist halt in der Pubertät!«, meinte die Anna, als ihr Edmund sie
deswegen beim Frühstück angesprochen hat.
    »Ich war auch einmal in der Pubertät! Aber gern in die Schule gegangen bin
ich trotzdem immer«, sagte der Edmund.
    »Hast du deshalb die 9. Klasse zweimal gemacht, weil du so gerne in die
Schule gegangen bist?«, fragte daraufhin seine Anna und lächelte ihn dabei
schelmisch an.
    »Sag bloß, du hast das dem Karl erzählt!«, empörte sich der Edmund, ohne
auf die Frage näher einzugehen.
    »Quatsch! Das kannst du ihm später einmal selber beichten! Sozusagen, von
Mann zu Mann! Jetzt wär’s bestimmt nicht konstruktiv für ihn!«, meinte die
Anna.
    Als hätten beide nie dieses heikle Thema angeschnitten, fing der
Köstlbacher an, über ganz was anderes zu reden. Aus seiner Sicht die beste
Lösung, ein für ihn unangenehmes Gespräch zu vermeiden.
    »Wie sieht’s aus mit unserer Clara? Wirst du sie auch am AAG anmelden, oder
will sie doch lieber an ein anderes Gymnasium gehen?«
    »Ich denke, wir bleiben beim AAG! Clara findet es auch gut, nur 2 Minuten
zur Schule zu haben. Und ihre beste Freundin, die Münzer Evi, die geht
auch hin. Die Evi hat eine große Schwester am AAG, die heuer ihr Abi dort schreibt.
Doris heißt sie, glaube ich. Clara erzählte kürzlich, dass die Doris zu ihr
gesagt hätte, das AAG sei die beste Schule in Regensburg. Und seitdem
würde unsere Clara sowieso nirgendwo anders mehr hin wollen«, sagte die Anna.
    »Hast du die Typen schon mal gesehen, die sich vor dem Eingang zum Hof vom
AAG in der Allee herumtreiben? Wenn ich nicht mit Arbeit eingedeckt wäre, dann
würde ich mich denen mal ein paar Tage widmen. Die Kollegen von der
Drogenabteilung meinen zwar, dass die harmlos sind, aber so ganz sauber kommen
die mir trotzdem nicht vor!«, meinte der Edmund.
    »Ich glaube auch nicht, dass da wirklich Dealer am Werk sind. So direkt vor
dem Pausenhof eines Gymnasiums, das wäre schon sehr dreist. Und überprüft haben
das deine Drogenkollegen bestimmt schon lange! Aber die anderen Typen
machen mir Angst. So Typen in schwarzen Ledermänteln und mit Nazischädeln. Im
Villapark
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