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Vier Naechte im Paradies

Vier Naechte im Paradies

Titel: Vier Naechte im Paradies
Autoren: Annette Broadrick
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bevor ich wieder nach Hause fliege.”
    Jetzt trat Ray näher heran. “Woher kommst du? Und brauchst du vielleicht einen Führer? Ich würde dir gern Los Angeles bei Nacht zeigen. Es gibt einiges zu sehen, wohin eine Frau allein sicher nicht so gern geht.”
    Sie lächelte. Da waren wieder diese Grübchen. Steve fühlte, dass er körperlich genauso heftig auf Robin reagierte wie früher. Dann war ja wenigstens in dem Punkt noch alles in Ordnung mit ihm. Aber jeder Mann, der nicht schwul war, würde wohl so auf sie reagieren. Man brauchte sich ja nur Ray anzusehen.
    “Nein, danke. Und ich bin aus Texas”, antwortete Robin und sah Steve wieder an. “Ich freue mich, dich zu sehen. Wie ist es dir in der Zwischenzeit ergangen?”
    Wie war es ihm in der Zwischenzeit ergangen? Gute Frage, dachte er. Du meinst, nachdem du mir das Herz gebrochen und meinen Stolz mit Füßen getreten hast? Nachdem du einen vollkommenen Narren aus mir gemacht hast? Oh, mir ist es ganz wunderbar ergangen, vielen Dank!
    “Ich kann mich nicht beklagen. So, du machst hier Ferien. Hast dich also diesmal gegen eine Kreuzfahrt entschieden?”
    “Ich glaube, mehr, als ich das letzte Mal auf einer Kreuzfahrt erlebt habe, kann man gar nicht erleben.”
    Ray sah neugierig von Robin zu Steve. “Habt ihr euch so kennengelernt? Auf einer Kreuzfahrt? Das hast du mir noch nie erzählt, Steve.”
    Steve zuckte mit den Schultern. “Ich war nicht auf dem Schiff. Und es ist auch schon lange her.” Er sah wieder Robin an. “Wie geht es deinen Brüdern?”
    Erneut lächelte sie leicht. Sie wusste, warum er diese Frage stellte. “Meinen Brüdern geht es sehr gut, vielen Dank.”
    “Genießt du dein Leben? Hast du Spaß an deinem Job?”
    “Ja.”
    “Das ist schön.” Steve blickte auf die Uhr. “Ich habe mich gefreut, dich wiederzusehen, Robin. Viel Spaß noch im sonnigen Kalifornien.”
    Wieder mischte Ray sich ein. “Also, wenn du für diesen Abend nichts vorhast, können wir doch vielleicht zusammen essen gehen.” Er blickte Steve flehend an.
    Nein, dachte Steve. Ich möchte nicht mit ihr zusammen essen. Mit dieser Frau möchte ich nichts mehr zu tun haben. Mein Leben, wie es jetzt ist, gefällt mir sehr gut, und ich will nicht, dass sie wieder alles durcheinanderbringt.
    “Du meinst, mit euch beiden?”, fragte Robin verwirrt.
    Ray lächelte. “Na ja, wenn Steve etwas anderes vorhat, würde ich dich auch gern allein zum Essen ausführen. Steves Freunde sind auch meine Freunde.” Er berührte kurz ihr Haar. “Und wir Rothaarigen müssen doch zusammenhalten.”
    Steve war es egal, ob Ray mit ihr ausging. Ihm war es vollkommen gleichgültig, was sie tat und mit wem. “Ja, ich hatte tatsächlich schon was anderes geplant”, begann er. Er beobachtete genau Robins Gesichtsausdruck, konnte aber nicht herausfinden, was in ihrem Kopf vorging. Wie hatte er nur vergessen können, wie grün ihre Augen waren? Und wie weich ihr Haar und ihre Haut. Oder die Art und Weise, in der sie den Kopf leicht zur Seite neigte, während sie zuhörte. “Aber vielleicht kann ich das ja noch umlegen.” Er sah Ray an. “Ruf mich doch an, wenn ihr wisst, was ihr machen wollt. Vielleicht kann ich euch später in einem Restaurant treffen.”
    Er winkte ihnen noch kurz zu und ging zu seinem Auto.
    Sein Herz schlug so schnell, dass er schon fürchtete, er würde einen Herzanfall bekommen.
    Wie hatte das geschehen können? Was war das für ein merkwürdiger Zufall, der sie gerade dann an dem Tennisplatz auftauchen ließ, als er dort mit Ray spielte? Ob er sie wohl auch getroffen hätte, wenn er Golf gespielt hätte?
    Ihre ganze Beziehung beruhte auf einer Fülle von albernen Zufällen, angefangen von ihrer Neugierde, sich den Strand und die Felsen genauer anzusehen, auf den sie dann ausgerutscht war, bis zu der Begegnung heute hier auf dem Tennisplatz.
    Wenn sich das sein Schutzengel für ihn ausgedacht hatte, würde er den Himmel bitten, ihm einen anderen zu schicken.
    Er würde auf Rays Anruf warten. Bis dahin hatte er sicher einen Vorwand gefunden, abzusagen. Er hatte keine Lust, die beiden zusammen zu erleben. Ein schrecklicher Gedanke durchfuhr ihn. Wenn Ray sich nun in sie verliebte, wie es wahrscheinlich jeder Mann tun würde? Und wenn sie tatsächlich zusammen blieben? Dann würde sein bester Freund die einzige Frau heiraten, die er …
    Er wollte diesen Gedanken lieber nicht zu Ende denken.
    Die einzige Frau, die er jemals hatte heiraten wollen; die einzige Frau,
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