Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vier Mäuse und ein Todesfall

Vier Mäuse und ein Todesfall

Titel: Vier Mäuse und ein Todesfall
Autoren: Rita Mae Brown
Vom Netzwerk:
Das überlasse ich unseren Kongressabgeordneten.« Sie lachte. »Komm kurz rein und zieh dir einen Stuhl ran.«
    Pewter hob den Kopf. »Ich will schlafen.«
    »Ich hab drüber nachgedacht, dass Tara Meolas Explorer und Herbs Transporter als Totalschaden deklariert wurden. Erschien mir unsinnig, weil ich weiß, dass der Chevy noch ganz gut in Schuss war. Coop sagt, der Explorer war beschädigt, wär aber ihrer Meinung nach noch zu reparieren gewesen.«
    »Ah-ha.« Er hatte keine Ahnung, worauf sie hinauswollte.
    »Ich weiß außerdem, dass beide Wagen ein paar Jahre vor den späteren Unfällen wegen geringfügiger Defekte bei ReNu repariert wurden.«
    »Was hab ich mir unter ›geringfügige Defekte‹ vorzustellen?« Er zog den Bademantel enger um sich, denn die Nachtluft war ein bisschen kühl.
    »Sechs Monate vor ihrem Tod hat Tara Meola auf einem Parkplatz eine Betonschwelle gerammt und eine Felge beschädigt. Als Coop den tödlichen Unfall untersuchte, hat sie auch Taras Fahrzeughistorie überprüft und Safe & Sound gebeten, ihre Fahrgestellnummer aufzurufen. Versicherungen können anhand dieser Nummer feststellen, ob früher schon mal Schäden gemeldet wurden. Ein Händler kann das nicht. Ein Händler kann nur frühere Eigentümer ermitteln und dadurch etwas über die Vorgeschichte des Fahrzeugs erfahren. Das ist alles.«
    Fair sagte: »Dann kennt niemand die Vorgeschichte des Wagens.«
    »Scheint so. Ich komm nicht ganz dahinter. Ich weiß nur, es gibt keine Regeln oder Gesetze bezüglich der Preise für Ersatzteile und daher keine verlässlichen Statistiken oder Sicherheitsinformationen. Und natürlich gibt niemand zu, dass er nachgemachte Teile für Reparaturen benutzt.«
    »Ja.« Er fragte sich immer noch, wann sie ins Bett kommen würde.
    »Andererseits, wenn ein Auto hinüber ist und die Versicherung es als Totalschaden deklariert, gibt es keine Untersuchung. Man erfährt nicht, was mit dem Wagen nicht stimmte.«
    »Vermutlich gab es einen Zusammenstoß.«
    Sie drehte sich zu ihm hin. »Und wenn der Zusammenstoß durch ein billiges aufgearbeitetes Teil verursacht wurde? Was, wenn man, sagen wir mal, wie Tara mit einem Reh kollidiert und das betreffende Teil bricht, sich verbiegt, was auch immer? Der Explorer hatte auch schon eine Reparatur nach einem kleinen Unfall des Vorbesitzers – sagt zumindest Mildred vom Schrottplatz. Ich bin an was dran, weiß aber noch nicht genau, an was. Ich glaube, Safe & Sound ist daran beteiligt. Dass drei Männer von ReNu tot sind, muss mit der Versicherungsfirma zusammenhängen.«
    »Es gibt keinen Grund für Latigo Bly, drei Mechaniker zu ermorden.«
    »Das wissen wir nicht. Mir scheint, das alte Motiv Profitgier hat wieder zugeschlagen.«
    »Wie hast du das mit den Imitaten rausgekriegt?«
    »Ich hab im Internet recherchiert, unter ›Fahrzeuge‹, ›Kollisionen‹ und ›Auto‹. Schließlich bin ich auf die Website des Automotive Education & Policy Institute gestoßen.« Sie hatte bei www.autoepi.org eine Menge Informationen über Fahrzeugsicherheit, Reparaturen und Versicherung gefunden.
    »Das hast du dir die ganze Zeit angeguckt?«
    »Da gibt’s eine Menge faszinierende Sachen, und ich arbeite schwer daran, das alles zu verarbeiten. Wirklich überwältigend, aber dies habe ich klipp und klar erfahren: Wenn jemand in unseren Ford-Kombi kracht, werden wir von unserer Versicherung angewiesen, dorthin zu gehen, wo Reparaturen am billigsten sind. Das Unternehmen übernimmt möglicherweise nicht die vollen Reparaturkosten, wenn eine Werkstatt nicht auf seiner Vorzugsliste steht. Und diese »Vorzugs«-Werkstätten verwenden nachgemachte Ersatzteile. Doch wir werden nie dahinterkommen. Würdest du den Kombi nicht lieber mit einem Originalteil von Ford reparieren lassen, auch wenn das teurer ist?«
    »Ja, aber wir bezahlen nicht. Oder doch, mit unseren Prämien.«
    »Richtig, und das tun alle Amerikaner, die ihre Prämien bezahlen. Die Versicherung will von der Prämie so viel wie möglich einbehalten, deswegen die billigen Reparaturen.«
    »Mir schwirrt der Kopf. Komm, geh schlafen. Sonst bist du morgen keinen Pfifferling wert.«
    »Du hast recht. Ich hab mich verrannt. Selbst wenn ich ein ganzes Jahr dranbliebe, ich glaube, ich wäre dem allem nicht gewachsen.«
    »Es ist beunruhigend.« Er stand auf und schaltete den Computer aus. »Hör zu, geh damit zu Cooper. Steiger dich nicht da rein.«
    »Mach ich nicht«, versprach Harry.
    Mrs. Murphy, Pewter und Tucker
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher