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Viel Lärm um nichts

Viel Lärm um nichts

Titel: Viel Lärm um nichts
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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eben ein Stern, und unter dem bin ich zur Welt gekommen. Glück zu, Vetter und Muhme! –
    Leonato.
Nichte, wollt Ihr das besorgen, wovon ich Euch sagte?
    Beatrice.
O ich bitte tausendmal um Vergebung, Oheim; mit Eurer Hoheit Erlaubnis. (Ab.)
    Don Pedro.
Wahrhaftig, ein angenehmes, muntres Mädchen! –
    Leonato.
Melancholisches Element hat sie nicht viel, gnädiger Herr. Sie ist nie ernsthaft, als wenn sie schläft: und auch dann ist sie's nicht immer. Denn, wie meine Tochter mir erzählt, träumt ihr zuweilen tolles Zeug, und vom Lachen wacht sie auf.
    Don Pedro.
Sie kann's nicht leiden, daß man ihr von einem Manne sagt.
    Leonato.
O um alles in der Welt nicht; sie spottet alle ihre Freier von sich weg.
    Don Pedro.
Das wäre eine vortreffliche Frau für Benedikt! –
    Leonato.
O behüte Gott, mein Fürst; wenn die eine Woche verheiratet wären, sie hätten einander toll geschwatzt.
    Don Pedro.
Graf Claudio, wann gedenkt Ihr Eure Braut zur Kirche zu führen?
    Claudio.
Morgen, gnädiger Herr. Die Zeit geht auf Krücken, bis die Liebe im Besitz aller ihrer Rechte ist.
    Leonato.
Nicht vor dem nächsten Montag, mein lieber Sohn, welches gerade heute über acht Tage wäre; und auch das ist noch immer eine zu kurze Zeit, um alles nach meinem Sinn zu veranstalten.
    Don Pedro.
Ich sehe, ihr schüttelt den Kopf über einen so langen Aufschub, aber ich verspreche dir's, Claudio, diese Woche soll uns nicht langweilig werden. Ich will während dieser Zwischenzeit eine von Herkules' Arbeiten vollbringen, und zwar die, den Signor Benedikt und das Fräulein Beatrice sterblich ineinander verliebt zu machen. Ich sähe die beiden gar zu gern als ein Paar und zweifle nicht, damit zustande zu kommen, wenn ihr drei mir solchen Beistand versprechen wollt, wie ich's jedem von euch anweisen werde.
    Leonato.
Ich bin zu Euren Diensten, mein Fürst, und sollte mich's zehn schlaflose Nächte kosten.
    Claudio.
Ich auch, gnädiger Herr.
    Don Pedro.
Und Ihr auch, schöne Hero?
    Hero.
Ich will alles tun, was nicht unziemlich ist, um meiner Muhme zu einem guten Mann zu verhelfen.
    Don Pedro.
Und Benedikt ist noch keiner von den hoffnungslosesten Ehemännern, die ich kenne. Soviel kann ich von ihm rühmen: er ist von edler Geburt, von erprobter Tapferkeit und bewährter Rechtschaffenheit. Ich will Euch lehren, wie Ihr Eure Muhme stimmen sollt, daß sie sich in Benedikt verliebe: und ich werde mit eurer beider Hilfe Benedikt so bearbeiten, daß er trotz seinem schnellen Witz und seinem verwöhnten Gaumen in Beatricen verliebt werden soll. Wenn wir das zustande bringen, so ist Cupido kein Bogenschütze mehr; sein Ruhm wird uns zuteil werden, denn dann sind wir die einzigen wahren Liebesgötter. Kommt mit mir hinein, ich will euch meinen Plan sagen. (Ab.)

Zweite Szene
    Zimmer in Leonatos Hause
    Don Juan und Borachio treten auf
    Don Juan.
Es ist richtig; Graf Claudio wird Leonatos Tochter heiraten.
    Borachio.
Ja, gnädiger Herr; ich kann aber einen Querstrich machen.
    Don Juan.
Jeder Schlagbaum, jeder Querstrich, jedes Hindernis wird mir eine Arznei sein. Ich bin krank vor Verdruß über ihn, und was nur irgend seine Neigung kreuzt, geht gleichen Weges mit der meinigen. Wie willst du denn diese Heirat hindern?
    Borachio.
Nicht auf eine redliche Art, gnädiger Herr, aber so versteckt, daß keine Unredlichkeit an mir sichtbar werden soll.
    Don Juan.
Wie denn? Mach's kurz.
    Borachio.
Ich glaube, ich sagte Euch schon vor einem Jahr, gnädiger Herr, wie weit ich's in Margaretens Gunst gebracht, des Kammermädchens der Hero?
    Don Juan.
Ich erinnere mich.
    Borachio.
Ich kann sie zu jedem ungewöhnlichen Augenblick in der Nacht so bestellen, daß sie aus dem Kammerfenster ihres Fräuleins heraussieht.
    Don Juan.
Und was für Leben ist darin, der Tod dieser Heirat zu werden?
    Borachio.
Das Gift hieraus zu mischen ist hernach Eure Sache. Geht zum Prinzen, Eurem Bruder; seid nicht sparsam damit, ihm zu sagen, welchen Schimpf es seiner Ehre bringe, den hochberühmten Claudio (dessen Würdigung Ihr mächtig erheben müßt) mit einer verrufenen Dirne zu vermählen, wie diese Hero.
    Don Juan.
Und welchen Beweis soll ich ihm davon geben?
    Borachio.
Beweis genug, den Prinzen zu täuschen, Claudio zu quälen, Hero zugrunde zu richten und Leonato zu töten. Wollt Ihr denn noch mehr haben?
    Don Juan.
Alles will ich dran setzen, nur um sie zu ärgern.
    Borachio.
Nun wohl, so findet mir eine bequeme Stunde, in der Ihr Don Pedro und Graf
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