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Viel Lärm um nichts

Viel Lärm um nichts

Titel: Viel Lärm um nichts
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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er angesteckt hat, der wird augenblicklich verrückt. Tröste Gott den edlen Claudio; wenn er sich den Benedikt zugezogen, wird er nicht unter tausend Pfund von ihm geheilt.
    Bote.
Ich wünschte Freundschaft mit Euch zu halten, Fräulein.
    Beatrice.
Tut das, mein Freund.
    Leonato.
Ihr werdet niemals verrückt werden, Nichte!
    Beatrice.
Nein, nicht eh ein heißer Januar kommt.
    Bote.
Don Pedro nähert sich eben. (Geht ab.)
    Don Pedro, Balthasar, Don Juan, Claudio und Benedikt treten auf.
    Don Pedro.
Teurer Signor Leonato, Ihr geht Eurer Unruhe entgegen. Es ist sonst der Welt Brauch, Unkosten zu vermeiden, und Ihr sucht sie auf.
    Leonato.
Nie kam Unruhe unter Eurer Gestalt in mein Haus, mein gnädiger Fürst. Wenn uns die Unruhe verließ, bleibt sonst die Behaglichkeit zurück: wenn Ihr dagegen wieder abreist, wird die Trauer verweilen und das Glück von mir Abschied nehmen.
    Don Pedro.
Ihr nehmt Eure Last zu willig auf. – Das ist Eure Tochter, wie ich vermute?
    Leonato.
Das hat mir ihre Mutter oft gesagt.
    Benedikt.
Zweifeltet Ihr daran, Signor, daß Ihr sie fragtet?
    Leonato.
Nein, Signor Benedikt, denn damals wart Ihr noch ein Kind.
    Don Pedro.
Da habt Ihr's nun, Benedikt: wir sehn daraus, was Ihr jetzt als Mann sein müßt. In der Tat, sie kündigt selber ihren Vater an. – Ich wünsche Euch Glück, mein Fräulein, Ihr gleicht einem ehrenwerten Vater.
    Benedikt.
Wenn auch Signor Leonato ihr Vater ist, sie würde nicht um ganz Messina seinen Kopf auf ihren Schultern tragen wollen, wie sehr sie ihm auch gleicht.
    Beatrice.
Mich wundert, daß Ihr immer schwatzen müßt, Signor Benedikt; kein Mensch achtet auf Euch.
    Benedikt.
Wie, mein liebes Fräulein Hochmut! Lebt Ihr auch noch?
    Beatrice.
Wie sollte wohl Hochmut sterben, wenn er solche Nahrung vor sich hat, wie Signor Benedict? – Die Höflichkeit selbst wird zum Hochmut werden, wenn Ihr Euch vor ihr sehen laßt.
    Benedikt.
Dann ist Höflichkeit ein Überläufer; aber soviel ist gewiß, alle Damen sind in mich verliebt, Ihr allein ausgenommen; und ich wollte, mein Herz sagte mir, ich hätte kein so hartes Herz; denn wahrhaftig, ich liebe keine.
    Beatrice.
Ein wahres Glück für die Frauen; Ihr wäret ihnen ein gefährlicher Bewerber geworden. Ich danke Gott und meinem kalten Herzen, daß ich hierin mit Euch eines Sinnes bin. Lieber wollt ich meinen Hund eine Krähe anbellen hören, als einen Mann schwören, daß er mich liebe.
    Benedikt.
Gott erhalte mein gnädiges Fräulein immer in dieser Gesinnung! So wird doch ein oder der andre ehrliche Mann dem Schicksal eines zerkratzten Gesichts entgehn.
    Beatrice.
Kratzen würde es nicht schlimmer machen, wenn es ein Gesicht wäre wie Eures.
    Benedikt.
Gut, Ihr versteht Euch trefflich drauf, Papageien abzurichten.
    Beatrice.
Ein Vogel von meiner Zunge ist besser als ein Vieh von Eurer.
    Benedikt.
Ich wollte, mein Pferd wäre so schnell als Eure Zunge und liefe so in eins fort. Doch nun geht und der Himmel sei mit Euch, denn ich bin fertig.
    Beatrice.
Ihr müßt immer mit lahmen Pferdegeschichten aufhören; ich kenne Euch von alten Zeiten her.
    Don Pedro.
Kurz und gut, Leonato; – ihr, Signor Claudio und Signor Benedikt; – mein werter Freund Leonato hat euch alle eingeladen. Ich sage ihm eben, wir werden wenigstens einen Monat verweilen, und er bittet den Himmel, daß irgendeine Veranlassung uns länger hier aufhalten möge. Ich wollte schwören, daß er kein Heuchler sei, sondern daß ihm dies Gebet von Herzen geht.
    Leonato.
Ihr würdet nicht falsch schwören, mein gnädiger Herr. Laßt mich Euch willkommen heißen, Prinz Juan; nach Eurer Aussöhnung mit dem Fürsten, Eurem Bruder, widme ich Euch alle meine Dienste.
    Don Juan.
Ich danke Euch. Ich bin nicht von vielen Worten, aber ich danke Euch.
    Leonato.
Gefällt's Euer Gnaden, vorauszugehn?
    Don Pedro.
Eure Hand, Leonato, wir gehn zusammen.
    (Leonato, Don Pedro, Don Juan, Beatrice und Hero gehn ab.)
    Benedikt und Claudio.
    Claudio.
Benedikt, hast du Leonatos Tochter wohl ins Auge gefaßt?
    Benedikt.
Ins Auge habe ich sie nicht gefaßt, aber angesehn habe ich sie.
    Claudio.
Ist sie nicht ein sittsames, junges Fräulein?
    Benedikt.
Fragt Ihr mich wie ein ehrlicher Mann um meine schlichte, aufrichtige Meinung? Oder soll ich Euch nach meiner Gewohnheit als ein erklärter Feind ihres Geschlechts antworten?
    Claudio.
Nein, ich bitte dich, rede nach ernstem, nüchternem Urteil.
    Benedikt.
Nun denn, auf meine Ehre: mich dünkt, sie ist
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