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Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley
Autoren: David M Pierce
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sagte ich. »Vielleicht habe ich einen guten Grund dafür. Vielleicht habe ich einen Flugzeugabsturz überlebt. Vielleicht sogar zwei.«
    »Echt wahr?« fragte sie interessiert. »Wann?«
    »In dem einen oder andern Krieg«, sagte ich. »Hab’s vergessen.«
    »Also was sollen wir machen, trampen?«
    »Schon mal was von Zügen gehört?«
    »Niemand fahrt Zug, Väterchen.«
    »Wir schon«, sagte ich. »Wird dir gefallen.«
    »Bestimmt«, sagte sie. »Falls es überhaupt noch welche gibt.«
    »Ich hätte es bereits herausgefunden«, sagte ich, »wenn du nur einmal, das einzige Mal in deinem Leben, die Klappe halten könntest.«
    Ich rief bei Amtrak an. Nachdem ich einige Zeit irgendwelchen Musikaufnahmen gelauscht hatte, setzte mich eine Dame von allem, was ich wissen wollte, in Kenntnis: Es gab Züge nach Sacramento, welches in der Nähe von Davis liegt, und zwar zweimal täglich. Der eine, der das Tal entlang nach Norden fährt, fuhr morgens um 3:45 h ab, und der andere, der die malerische Strecke an der Küste entlang fährt, fuhr am frühen Nachmittag ab, brauchte aber länger. Dann berichtete sie mir, wo man umsteigen mußte u. dergl. Es klang alles reichlich mühselig. Ich wußte, daß man vom Los Angeles Airport und von Burbank regelmäßig nach Sacramento fliegen konnte; das dauerte nur eine Stunde und war außerdem billig, weil die Fluglinien einander ständig mit Preiskriegen überzogen, aber ich war entschlossen, nicht zu fliegen, also mach was.
    »Alles einsteigen!« sagte ich zu Sara. »Abreise ist morgen früh um viertel vor vier.«
    »Sapristi«, sagte sie. »Schade, daß sie keinen Frühzug im Programm haben. Ist das der einzige? Müssen wir den nehmen?«
    »Nein, den müssen wir nicht nehmen«, sagte ich mit löblicher Geduld. »Wir können auch den romantischen Küstenzug nehmen, aber der braucht dreizehn Stunden, und dreizehn Stunden mit dir treiben ja wohl jeden in den Irrsinn. Hast du zufällig Geld, oder Kohle, wie du zu sagen pflegst?«
    »Wofür?«
    »Für deine Fahrkarte, dafür.«
    »Ich hab zehn Dollar«, sagte sie. »Fast. Kostet sowas wesentlich mehr?«
    »Geringfügig«, sagte ich. »Damit kommst du wahrscheinlich etwa bis Bakersfield. Warst du schon mal in Bakersfield?« Sie schüttelte ihren technicolorierten Kopf. »Keine schöne Stadt, wenn man drin festsitzt.«
    »Dann setz den Rest auf die Rechnung, du Führungskraft«, sagte sie. »Warum behandelst du mich eigentlich so schlecht?«
    Darüber dachte ich einen Augenblick lang nach. »Ich weiß nicht; vielleicht liegen mir Happy Ends nicht besonders.«
    »Mir aber vielleicht doch«, sagte sie.
    »Vor der Union Station, morgen früh, halbvier«, sagte ich. »Das ist in der Alameda Street, in der Innenstadt.«
    »Dann sehen wir uns da«, sagte sie.
    »Meinst du, deine Leute machen dir Ärger?«
    »Nein«, sagte sie. »Und selbst wenn.«
    »Tu mir einen Gefallen«, sagte ich. »Falls du etwas halbwegs Präsentables zum Anziehen hast, kannst du’s mal anziehen?«
    »Gleichfalls«, sagte sie. »Mit Glöckchen dran.«
    Sie ging und schwang sich dabei in dem, was bei ihr für Hüften durchging. So ein Strohkopf. Kurze Zeit später räumte ich meinen Schreibtisch auf, legte beiseite, was beiseite gehörte, schloß ab und fuhr nach Hause. Dort unterhielt ich mich kurz mit Feeb. Sie sagte, Mom gehe es gut, sie habe nur einmal gepiept, habe aber, als sie, Feeb, kam, vergessen, weshalb. Früher hatte Mom sich über sowas aufgeregt, aber inzwischen lachte sie darüber. Ich sagte Feeb, ich müsse für einen Tag nach Sacramento, geschäftlich, ob sie solang den Laden schmeißen könne? Alles klar, sagte Feeb. Ich war froh, daß ich dem alten Schlachtroß wg. des Feuers in meinem Büro keinen Scheiß erzählt hatte.
    Mom machte uns zum Abendessen Lammkoteletts mit Folienkartoffeln. Die Koteletts waren genau richtig, aber die Kartoffeln waren ein bißchen hart; sie hatte vergessen, den Backofen anzustellen. Alles klar, sagte ich und gab ihr einen Kuß. Stattdessen machte ich Kartoffelbrei aus der Tüte. Später sahen wir uns im Fernsehen Magnum an. Endlich mal ein Typ mit ordentlicher Garderobe.

    Halbvier, vor der Union Station, Alameda Street. Ich hatte gerade die Fahrkarten gekauft, $ 58,— pro Person hin und zurück. Eine nagelneue Corvette mit zerdetschtem rechten vorderen Kotflügel hielt anderthalb Meter vor mir, und raten Sie mal, wer ausstieg. Die ‘Vette fuhr weg. Das Kind kam zu mir und wirbelte einmal herum, um mir ihre Reisekleidung zu
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